Gemeinderatssitzung EschAriston bleibt auch ein Kino

Gemeinderatssitzung Esch / Ariston bleibt auch ein Kino
Die Bühne für das Kindertheater soll möglichst publikumsnah sein und befindet sich deshalb auf der gleichen Höhe wie die erste Sitzreihe Grafik: WW+

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Das Ariston soll in erster Linie zu einem Kinder- und Jugendtheater werden. Daneben bleibt die Funktion des Kinos dennoch erhalten. Die Pläne wurden am Freitag in der Escher Gemeinderatssitzung vorgestellt.

Die Stadt habe insbesondere von Nachbargemeinden enorm viele Anfragen bekommen, um den großen Saal des Escher Theaters für Kindertheater nutzen zu können, sagte Kulturschöffe Pim Knaff (DP). Dies wäre von der Organisation her enorm schwierig geworden, sodass das Ariston die ideale Lösung darstellt. Die Umbauarbeiten müssen bis 2022 fertig sein. Ein Datum für die Eröffnung steht sogar schon fest: der 29. April 2022. Dass das ein sportliches Vorhaben ist, gab der zuständige Schöffe Martin Kox („déi gréng“) zu. Er zeigte sich jedoch optimistisch, dass das Datum eingehalten werden kann. „Es ist schade, dass die Mehrheit es verpasst hat, ein Schmuckstück bereit zu haben, wenn Esch2022 anfängt“, bedauerte Marc Baum („déi Lénk“). Investiert werden 14 Millionen Euro. „Kulturpolitik ist auch Integrationspolitik – und dafür ist der Betrag nicht zu hoch“, kommentierte Dan Codello (Volt). Das Gebäude, das 1960 gebaut wurde, wird renoviert und umfunktioniert.

Eine wichtige Neuigkeit: Die Möglichkeit, Kinofilme zu zeigen, wird auch in Zukunft bestehen bleiben. Damit beruft sich das Ariston wieder auf seine Wurzeln: „In seinen Anfängen wurde neben dem Kino auch Kindertheater im Ariston gespielt. Wir haben uns als Kinder dort Bimbotheater angesehen”, erinnert sich Henri Hinterscheid (LSAP). Die Entscheidung, Kinoprojektionen weiterhin zu ermöglichen, erfreute die Opposition. Sie fiel, nachdem Kulturministerin Sam Tanson diese Forderung gestellt hatte.

Barrierefrei

Der heutige Eingang des Gebäudes bleibt bestehen und auch dessen Aussehen wird beibehalten. Rechts vom Eingang entstehen ein Infopoint und eine Kasse. Die Treppe, die hinunter in den Keller führt und von einer auffälligen Metallstruktur umgeben ist, bleibt ebenfalls bestehen. Alle Etagen werden durch zwei Treppenhäuser und zwei Lifte – jeweils links und rechts vom Gebäude – miteinander verbunden. Dadurch bleibt das Ariston weiterhin barrierefrei.

Der Kinosaal wird die zusätzliche Rolle eines Theatersaales erhalten. Die Bühne wird offen gestaltet und soll auf der gleichen Höhe wie die vorderen Sitzgelegenheiten sein. Dadurch entsteht eine Nähe zum Publikum, das auf 185 Sitzen Platz findet. Der Festsaal auf dem ersten Stock bleibt als solcher bestehen. Dort wird allerdings die Bühne entfernt, weil dahinter Einrichtungen wie Toiletten und Technik unterkommen. Der Saal soll für private und offizielle Feiern verwendet werden, darunter auch die Seniorenfeiern der Stadt Esch. Im Untergeschoss befindet sich derzeit noch eine alte Bar. Diese wird komplett entfernt und durch eine neue ersetzt, die mit 80 Sitzplätzen aufwartet. Integriert wird auch eine Küche, in der Gerichte aufgewärmt werden können.

Neues Energiekonzept

Das äußere Bild des Ariston bleibt in seiner Ursprungsform bestehen. Sämtliches, das erst später hinzugebaut wurde, wie die wenig ansehnliche Metalltreppe, verschwindet. Das Energiekonzept des Gebäudes wird überarbeitet: Auf dem Dach entsteht eine Fotovoltaikanlage und auch die Heizanlage soll durch eine nachhaltigere Alternative ersetzt werden. Die Opposition ergriff hier die Gelegenheit, um die Mehrheit daran zu erinnern, dass diese schuld an der Verzögerung seien, weil sie das Gebäude zuerst überhaupt nicht kaufen wollten.

Nach teils heftigen Diskussionen freuten sich Mehrheit und Opposition am Ende aber gemeinsam über das erste konkrete Projekt, das auch nach dem Kulturjahr einen bleibenden Effekt auf die Kulturpolitik der Stadt haben wird. Die Pläne wurden einstimmig angenommen.