Wie bereits im Vorfeld angekündigt, haben auch an Heiligabend wieder mehrere Menschen in Luxemburg-Stadt gegen die Corona-Politik der Regierung protestiert. Aussagen der Polizei zufolge ist die Veranstaltung auf dem Knuedler größtenteils friedlich verlaufen. Dennoch mussten auch dieses Mal acht Personen wegen Verstößen gegen die öffentliche Ordnung aufgegriffen werden. Der Verkehr sei aber nicht beeinträchtigt worden, so die Pressestelle der Polizei.
Die Proteste waren zwar in den vergangenen Tagen über die sozialen Netzwerke angekündigt worden, auf genaue Zeit- und Ortsangaben hatten die Veranstalter allerdings bis kurz vor Auftakt der Veranstaltung verzichtet. Eine ähnliche Vorgehensweise war am letzten Wochenende mit dem Argument begründet worden, gewaltbereiten Mitläufern die Teilnahme erschweren zu wollen.
Die Luxemburger Ordnungskräfte waren auf die Proteste eingestellt: Die Polizei war am Freitagmittag mit einem verstärkten Aufgebot in der Innenstadt, um auf sämtliche Entwicklungen rasch reagieren zu können. Der Aufruf der Organisatoren erfolgte kurz nach 13 Uhr in den sozialen Netzwerken: „Besorgte Mitbürger“ sollten sich um 14 Uhr auf dem Knuedler einfinden, um „auch in diesen Zeiten klar ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung zu setzen“.
Zusammen wolle man sich gegen einen „Impfzwang und eine direkte oder indirekte Impfpflicht“ positionieren. Man werde nicht akzeptieren, dass viele Menschen durch die „nicht proportionalen und unerklärlichen Maßnahmen“ in „unerträgliches Elend“ gestürzt werden, schrieb Sacha Borsellini, ein Sprachrohr der Bewegung, auf Facebook.

Anzeige wegen Rebellion
Hatten sich zunächst nur mehrere Dutzend Demonstranten am Knuedler eingefunden, wuchs die Menge nach 14.30 Uhr auf etwas mehr als 100 Teilnehmer an. Auch wenn sich die Demonstranten mit der Platzwahl nicht an die offiziellen Vorgaben gehalten hatten, blieben die Ordnungskräfte zunächst im Hintergrund. Aktiv wurden die Beamten nur im Fall von Störungen gegen die öffentliche Ordnung – auch wenn Proteste weiterhin nur zwischen dem Glacis und der Place de l’Europe erlaubt sind.
Auch dieses Mal versuchten etliche Demonstranten, die Polizisten zu belehren oder mit Pöbeleien aus der Reserve zu locken. Gleichzeitig fielen manche Redner mit fragwürdigen Aussagen auf, die Regierungsmitglieder verunglimpften und den Holocaust verharmlosten. So wurde etwa Premierminister Xavier Bettel mit Nazis verglichen und die Protestteilnehmer mit „Opfer der neuen Nazis, so wie damals die Juden“.

Die Stimmung war zeitweise angespannt, blieb letztendlich aber über weite Strecken im Rahmen des Erträglichen. Dennoch mussten die Beamten auch dieses Mal wieder eingreifen. So wurde zu einem gewissen Zeitpunkt etwa Mitorganisator Sacha Borsellini von Polizisten aufgegriffen und später wieder frei gelassen. Außerdem wurden sieben weitere Personen im Zusammenhang mit den Artikeln 5 (Identitätskontrolle) und 14 (Gefahr für die öffentliche Ordnung) in Gewahrsam genommen. Gegen einen Teilnehmer wurde Anzeige wegen Rebellion erstattet.
Die Veranstaltung wurde gegen 16 Uhr wieder aufgelöst, nachdem die meisten Teilnehmer von dannen gezogen waren.
De Maart















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