Covid-DemoAm Samstag: Erstmals Aufpasser bei Antivax-Protesten

Covid-Demo / Am Samstag: Erstmals Aufpasser bei Antivax-Protesten
Szenen wie diese will das Bürgerkollektiv gegen die sanitären Maßnahmen künftig vermeiden Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Seit Anfang Dezember kommt es bei Antivax-Protesten in Luxemburg-Stadt immer wieder zu Unruhen und Auseinandersetzungen mit der Polizei. Damit soll nun Schluss sein: Teilnehmer haben sich nach den Ereignissen des letzten Wochenendes zu einem Bürgerkollektiv zusammengetan, um die Veranstaltung in geordnete Bahnen zu lotsen. Sogenannte Stewards sollen am Samstag erstmals dafür sorgen, dass die Proteste nicht mehr aus dem Ruder laufen.

Damit werden am Samstagnachmittag am Glacis aller Voraussicht nach zwei Veranstaltungen stattfinden: die bereits traditionelle „Saturday for Liberty“ um die Organisatoren Peter Freitag und Jean-Marie Jacoby sowie die sogenannte „Manifestation pour le libre choix vaccinal, pour la liberté d’expression et pour le droit de manifestation dans un périmètre décent“. Letztere richtet sich in erster Linie an die Teilnehmer jener Proteste, die an vergangenen Wochenenden regelmäßig für Schlagzeilen gesorgt haben.

Zum einen waren die Proteste nie angemeldet, zum anderen haben sich die Teilnehmer nicht an die ausgewiesene Protestzone zwischen Glacis und Kirchberg gehalten. Auch hatten sich immer wieder vereinzelte Unruhestifter angeschlossen, die auf Auseinandersetzungen aus waren und die Anweisungen der Polizei konsequent ignorierten. Einen traurigen Höhepunkt hatte die Veranstaltung am letzten Wochenende erreicht, als mehrere hundert Teilnehmer kurz nach Beginn des Protestmarsches in der avenue de la Liberté eingekesselt wurden. Am Wochenende zuvor waren Teile des Protestzuges unter Anführung einiger Krawalltouristen aus Frankreich durch das Stadtzentrum gezogen, um dort für Unruhe zu sorgen.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren keine Organisatoren hinter der noch namenlosen Veranstaltung in Erscheinung getreten. Die Aufrufe wurden in den sozialen Netzwerken geteilt, unterschrieben wurden sie aber nicht. Auch hatten die Behörden keine Kontaktpersonen innerhalb der Bewegung, mit denen man mögliche Routen oder andere Probleme besprechen könnte. In Abwesenheit jeglicher Ansprechpartner oder sonstiger Verantwortlicher fiel es Unruhestiftern umso leichter, die Proteste für sich zu vereinnahmen.

Aus diesem Grund hat sich eine Gruppe um Teilnehmer Ben Schronen dazu entschieden, die Veranstaltung bei der Stadt Luxemburg anzumelden und bei der gleichen Gelegenheit eine Protestroute vom Bahnhof zum Glacis anzufragen. Das Schreiben vom 11. Januar war allerdings nicht rechtzeitig vor den Protesten am letzten Wochenende bei der Stadt Luxemburg eingegangen. Erst am 17. Januar wurde Schronen von Bürgermeisterin Lydie Polfer mitgeteilt, dass man dem Gesuch eines erweiterten Protestperimeters zwischen Bahnhof und Glacis aus Sicherheitsgründen nicht stattgeben werde. Die Teilnehmer müssten sich wie andere Protestler auch auf die Zone zwischen Glacis und place de l’Europe auf Kirchberg beschränken.

Gute Laune und positive Botschaften

Dem wolle das „Bürgerkollektiv aus verschiedenen Gruppen gegen die sanitären Maßnahmen“ nun auch nachkommen, wie sich die Veranstalter inzwischen nennen. In einer öffentlichen Mitteilung bitten sie Gleichgesinnte, sich an die ausgewiesene Protestzone der Stadt Luxemburg zu halten. Es sei diese eine einmalige Chance, Luxemburg und der Welt zu zeigen, dass es sich bei den Demonstranten um einfache, besorgte Bürger handele, die nicht mit den sanitären Maßnahmen der Regierung einverstanden seien.

Die vom Bürgerkollektiv vorgeschlagene Protestroute gegen die „freiheitsfeindlichen Entscheidungen der Regierung“ und „das am 15. Januar eingeführte Pay-to-Work-System“ erstreckt sich vom Glacis über die Rote Brücke bis hin zur Philharmonie an der place de l’Europe. Zwar handele es sich um eine eingeschränkte Strecke, jedoch werde es den Teilnehmern nach den tragischen Ereignissen des letzten Wochenendes erlauben, geschlossen zu demonstrieren, heißt es in der Mitteilung.

Des Weiteren lade man die Teilnehmer ein, mit guter Laune zu erscheinen, bunte Kleidung zu tragen und positive Botschaften auf Plakaten zu verbreiten. Diese Botschaften sollten wahrheitsgetreu und unbestreitbar sein. Wenn möglich, sollten Zahlen und Daten auch mit Quellenangaben versehen werden. „Was wir nicht sehen wollen, sind Hassbotschaften oder Aufrufe zur Gewalt“, so die Initiatoren. Entsprechende Banner werde man sofort einziehen, da sie dem Ruf der Bewegung schaden. Zu diesem Zweck werden sogenannte „Stewards“ eingesetzt – Begleitpersonen, die leicht erkennbar sind und für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgen.

Somit treten hinter diesen Protesten erstmals Organisatoren in Erscheinung, die nicht nur als Ansprechpartner fungieren wollen, sondern auch dafür sorgen, dass die Veranstaltung nicht mehr aus dem Ruder läuft. Wenn alles offiziell und legal sei, bräuchte sich niemand mehr zu verstecken, so Schronen im Tageblatt-Interview. Dann könnten sich Teilnehmer offen äußern, müssen gleichzeitig aber auch dazu stehen, wenn sie etwas sagen. In dem Fall sei das Kollektiv auch nicht mehr für Unruhestifter verantwortlich, die abseits der Veranstaltung ins Stadtzentrum wollten, um dort Chaos zu stiften.

Ujheen
21. Januar 2022 - 22.21

@ xavier Bravo fir Aere formidable Kommentar! Sielen esou eppes mënscheveruechtendes gelies! Dégoûtant!!!

Miette
21. Januar 2022 - 21.53

Aus den Wasserwerfern wird doch Impfstoff auf die Demonstranten gespritzt???

xavier
21. Januar 2022 - 19.27

An England hunn se schonn erëm e puer honnert Fäll vun enger méi geféierlecher Sub-Variant fonnt, Omicron BA.2. Bis de Summer ass kee méi vun deene Rescht.