Das CFL-Parkhaus in Belval bereitet Sorgen. Immer noch. In einem Zeitungsartikel vergangener Woche sind wir auf einige Probleme eingegangen. Die Erklärungen, die daraufhin von der CFL geliefert wurden, haben uns nicht vollumfänglich zufriedengestellt. Nach erneutem Nachfragen ist einiges klarer, trotzdem bleiben Fragen.
Nutzer des Parkhauses sagten, sie würden nicht hineingelassen oder müssten lange warten, obwohl drinnen noch Plätze frei seien. Von der CFL heißt es, dass die Schranken sich im Prinzip immer öffnen würden, was aber auch bedeute, dass Automobilisten wieder hinausfahren müssten, wenn dann kein Platz mehr frei wäre. Das heißt, kein normaler Stellplatz und auch keiner für E-Autos respektive für Autos von Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Erst wenn wirklich alles belegt sei, würden die Schranken geschlossen bleiben, so die CFL. Ein Praxistext vergangene Woche zeigte, dass dem nicht so ist.
Auf Einlass müssen auch jene warten, die ein Abonnement haben. Diese Abos kosten monatlich 85 Euro. Laut den allgemeinen Geschäftsbedingungen erhält der Kunde damit aber keine Garantie auf permanenten Zugang und eine Parkmöglichkeit. In anderen Parkhäusern gibt es zwei Arten von Abonnement: eins mit festem nummerierten Stellplatz oder eins, das den Zugang garantiert, nicht aber den festen Platz. Im CFL-Parkhaus in Belval ist das nicht so. Es stellt sich also die Frage, was die Gegenleistung für die 85 Euro ist?
Mehr Platz für Bahnfahrer
Es ist der günstigere Tarif, so die Erklärung der CFL. Es wird darin auch angedeutet, dass das Wort Abonnement in Zukunft nicht mehr verwendet wird. Stattdessen soll es eine Formulierung mit „tarif préférentiel“ sein. In der Tat ist der Tarif des Pseudo-Abos günstiger als der Stundentarif für denselben Zeitraum. Durch die Umbenennung weiß der Kunde jedenfalls eher, was Sache ist. Jeder müsse dann für sich entscheiden, ob er das Angebot annehmen wolle oder nicht, so die CFL.
Diese Wahl ist seit einigen Tagen aber eingeschränkt. Selbst wer seit Monaten seine 85 Euro bezahlt hat und die Bedingungen in Kauf genommen hat, kann nicht mehr, wie bisher üblich, via App sein Abo verlängern. Eine Benachrichtigung habe es im Vorfeld angeblich nicht gegeben, sagen Kunden. Wer es per Telefon versucht, erhält als Antwort, dass es einstweilen keine neuen Abonnements mehr gebe und bestehende nicht mehr verlängert würden. Das stimme, so die Kommunikationsabteilung der CFL. Die Zahl der Abonnements würde reduziert. Es gehe darum, der ursprünglichen Bestimmung des Parkhauses wieder mehr gerecht zu werden, nämlich ausreichend Platz zu haben für jene, die in Belval parken und dann mit dem Zug weiterfahren.
Dass das Parkhaus mitunter aus allen Nähten platze, habe auch damit zu tun, erklärt die CFL, dass nach dem Feuer im Februar dieses Jahres immer noch gut über 100 Plätze nicht zur Verfügung stünden. Dazu komme, dass wohl auch immer mehr Menschen in Belval arbeiten und einen Parkplatz für ihr Auto suchen.
Problem Nummernschild
Wie gesagt, nicht alle von uns aufgeworfenen Fragen sind vollumfänglich beantwortet worden. Zum Beispiel, warum es zur selben Zeit unterschiedliche Angaben im Parkhaus darüber gibt, wie viele Plätze auf welchem Stockwerk noch frei sind oder warum jemand sagen kann, das Parkhaus sei voll, obwohl überprüfbar noch Plätze frei waren. Hinzugekommen ist dann die Frage nach der automatischen Erfassung der Nummernschilder. Jene funktioniere sowohl bei Ein- als auch bei Ausfahrt suboptimal.
Wie auch immer. Kunden sollen nicht zögern, ihre Bemerkungen und Beschwerden an die CFL zu richten. Innerhalb von sechs Arbeitstagen werde man eine Antwort erhalten. „Wir nehmen solche Anfragen sehr ernst“, so die Kommunikationsabteilung der Bahngesellschaft.
Übrigens: Nach Lektüre unseres Zeitungsartikels über das CFL-Parkhaus hat die LSAP-Abgeordnete Liz Braz am 15. November eine parlamentarische Anfrage an die für Mobilität und öffentliche Bauten zuständige Ministerin Yuriko Backes gestellt. Die Antwort steht noch aus.

De Maart

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