Sonntag26. Oktober 2025

Demaart De Maart

Merscher Haushaltsplan2025 plant die Gemeinde keine neuen Großprojekte

Merscher Haushaltsplan / 2025 plant die Gemeinde keine neuen Großprojekte
Das meiste Geld fließt in Mersch in bereits begonnene Projekte Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Kommendes Jahr werden zwar keine neuen Großprojekte in Angriff genommen, trotzdem belaufen sich die Investitionen der Gemeinde 2025 auf rund 61,4 Millionen Euro. Das „spektakulärste“ Neuprojekt ist eine Brücke über einen Weiher.

Am Montag stellte Bürgermeister Michel Malherbe dem Gemeinderat den Haushaltsplan für das kommende Jahr vor. Die Gemeinde freut sich einerseits über steigende Einwohnerzahlen, was andererseits die Personalkosten der Gemeinde aber weiter steigen lässt.

Neue große Pläne wird die Gemeinde vorerst nicht in Angriff nehmen, hat sie doch noch genug mit den vorigen tun. Die außerordentlichen Ausgaben werden im Haushalt des kommenden Jahres mit 61,4 Millionen Euro veranschlagt. Es dürfte angesichts der Problematik nicht überraschen, dass der Wohnungsbau bzw. Wohnungs- oder Grundstückkäufe mit rund 29 Millionen Euro den wichtigsten Ausgabenposten darstellen.

Im September 2028 soll neben dem Rathaus eine neue Schule mit 25 Klassensälen ihre Türen öffnen, mit Platz für 450 Kinder. Mit 60 Millionen war das Vorhaben veranschlagt, inklusive Schwimmbad und Turnhalle. Dieses Jahr stehen für das Projekt, dessen Bau bereits begonnen hat, rund 30 Millionen im Haushalt.

Ein Vorzeigeprojekt des Schöffenrats ist das geplante Konferenzzentrum. Auf 35 Ar soll ein Gebäude mit zwei Sälen für insgesamt 600 Gäste entstehen. „Es wird eine wahre Bereicherung für Mersch“, hatte uns Bürgermeister Michel Malherbe bereits im Januar gesagt (Tageblatt vom 21.1.2024). Eine Bereicherung, die ursprünglich auf insgesamt 32,2 Millionen Euro beziffert war. 2025 wird die Gemeinde etwa mehr als die Hälfte davon – rund 15 Millionen Euro – bereitstellen.

Bei einem Megaprojekt tun sich die Bauherren offenbar schwer, nämlich bei der geplanten Industriezone „Zamid“ („Zone d’activités économiques régionale Mierscherdall“), ein gemeinsames Projekt von Mersch, Lorentzweiler und Lintgen auf dem Merscher Berg. „Es ist zum Verrücktwerden“, beklagte Malherbe die administrativen Hürden, die das Projekt verlangsamen. 35 Betriebe sollen sich dort niederlassen, mit entsprechend vielen Arbeitsplätzen. Mersch wird dabei mit zwei Drittel den Löwenanteil der Kosten tragen. Gegenüber der Gewerbezone ist das dritte Großprojekt der Gemeinde geplant, ein Zentrum, wo alle Sportinfrastrukturen zentralisiert sein werden; hierfür stehen nächstes Jahr acht Millionen Euro im Haushalt bereit.

Kleinere Brötchen

Angesichts dieser „Superprojekte“ erscheinen die neuen Projekte des Haushalts 2025 wie „peanuts“: Die größte Investition tätigt die Gemeinde im kommunalen Park, wo eine neue Brücke über den dortigen Weiher gebaut wird. Kostenpunkt: 400.000 Euro. Sorgenkind der Gemeinde scheint indes das „Aquacenter Krounebierg“ zu sein. Diverse Reparaturen, die nächstes Jahr für rund 270.000 Euro zu Buche schlagen werden, sind dabei wohl die geringste Sorge. Das Schwimmbad rutscht bei steigenden Ausgaben und stagnierenden Einnahmen immer weiter in die roten Zahlen. Mittlerweile beläuft sich das Defizit auf rund zwei Millionen Euro.

Von dem Label „schuldenfrei“ kann auch die Gemeinde momentan nur träumen. Sie werden zwar im kommenden Jahr – wie bereits seit 2018 – weiter sinken, aber trotzdem noch immer 5, 2 Millionen Euro betragen. Auch die Pro-Kopf-Verschuldung sinkt leicht von 534 auf 489 Euro. Bürgermeister Michel Malherbe gab allerdings zu, dass dieser Umstand auf die gestiegene Bevölkerungszahl zurückgeht.

Die Gemeinde freut sich zwar über mehr Einwohner, allerdings wird dadurch auch der Personalbedarf anwachsen. Die diesbezüglichen Kosten werden 2025 auf 13,4 Millionen Euro beziffert. Trotzdem wird der Haushalt 2025 insgesamt mit einem positiven Resultat abschließen.

Top-Investitionen 2025

• 29 Mio.: Wohnungsbau und kommunale Einrichtungen
• 15 Mio.: Konferenzzentrum (ursprünglich veranschlagte Gesamtkosten: 35 Mio.)
• 8 Mio.: Sportzentrum Merscher Berg
• 400.000: Erneuerung der Brücke über den Parkweiher
• 240.000: Erneuerung der Lüftungsanlage im „Aquacenter Krounebierg“
• 120.000: Instandsetzung des Schulhofes, Cécile-Ries-Schule

Haushaltsplan 2025

• Ordentliche Einnahmen: 61.008.394
• Ordentliche Ausgaben: 41.958.165
• Resultat: 19.050.229

• Außerordentliche Einnahmen: 17.442.168
• Außerordentliche Ausgaben: 61.444.695
• Resultat: -44.002.527

Resultat 2025: -24.952.298
• Resultat 2024:  26.704.750

• Gesamtergebnis 2025: 1.752.452
• Schuldenstand 2025: 5.214.105