20 für die Ewigkeit: Jonathan Joubert wird auch als 40-Jähriger noch das F91-Tor hüten

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Er wird in Luxemburg als ewiger Rekordsammler in Erinnerung bleiben – und dabei ist seine Karriere noch gar nicht vorbei. Denn der 39-jährige siebenfache Doublegewinner Jonathan Joubert wird noch ein weiteres Jahr in Düdelingen dranhängen. Seit gestern ist er um einen Titel reicher.

Stastisches

Jonathan Joubert ist 39 Jahre alt. 1999 wechselte er von Metz nach Grevenmacher. Seither absolvierte er 490 Pflichtspiele, davon 56 für den CSG. Die Moselaner verließ er 2004.
Insgesamt gewann der Torwart 13 Meistertitel (12 mit dem F91 Düdelingen, 1 mit dem CSG). Gleichzeitig gab es sieben Pokalgewinne und sieben Doublesiege.
International stand Joubert seit 2006 90 Mal in der Nationalmannschaft zwischen den Pfosten. Seine FLF-Karriere beendete er im Oktober 2017.

13 Meistertitel, sieben Pokal- und Doublesiege: Der Parcours von F91-Torwart Jonathan Joubert ist außergewöhnlich. Den Auftakt der Serie machte er 2002/03, als er sich mit dem CS Grevenmacher beide Trophäen sicherte. Alle anderen Erfolge feierte er als Keeper der Fusionsmannschaft aus der „Forge du Sud“.

„Ich bin Torwart eines Vereins, der alles gewinnen will. Ich möchte nicht sagen, dass es eine Gewohnheit geworden ist, aber man verlangt von uns, Titel zu gewinnen. Es bleibt trotzdem eine unvergessliche Saison für die gesamte Mannschaft.“ Trotz der vielen Erfolge erinnert sich der Schlussmann noch an jede Trophäe: „Jeder Titel ist anders, ich freue mich über jeden einzelnen.“

Auch international ist Joubert ein Mann der außergewöhnlichen Zahlen. Mit 90 Einsätzen steht er auf Platz fünf der Rekordnationalspieler. Aufgewachsen und ausgebildet in Metz, traf der Franzose aufgrund des FLF-Interesses die Entscheidung, die Luxemburger Nationalität anzunehmen. Zehn Jahre lang hütete Joubert das Tor der Nationalmannschaft, feierte zwölf Siege. Gleichzeitig war der 39-Jährige nie ein Mann der vielen Worte – stattdessen stand er immer zu dem, was er in der Öffentlichkeit preisgab. So auch 2016, als ihn Nationaltrainer Luc Holtz zur Nummer zwei hinter Anthony Moris erklärte. Joubert trat zurück, mit der Betonung, im Notfall einzuspringen zu wollen. Genau das traf ein und er spielte noch weitere fünf Partien, in denen Moris verletzt fehlte. Den definitiven Schlussstrich zog er ein Jahr später – nachdem er auch als einer der „Helden von Toulouse“ Geschichte geschrieben hatte.
Bekenntnis zum F91

Mit seinen 39 Jahren ist Joubert in Düdelingen noch immer die Nummer eins. Keine Selbstverständlichkeit. Der Schienbeinbruch im Heimspiel gegen Cluj im letzten Spätsommer wäre für manch anderen Akteur wohl die „Gelegenheit“ gewesen, die Fußballschuhe definitiv an den Nagel zu hängen. Nicht aber für das Paradebeispiel an Disziplin und Willen, das Joubert ist. Noch in der folgenden Nacht wurde die fällige Operation vollzogen.

Im Schatten seiner Teamkollegen, die international für Furore sorgten, kämpfte sich der Luxemburger zur alten Form zurück. „Ich bin schon lange in Düdelingen und habe viele Qualifikationsspiele bestritten. Dieses Highlight zu verpassen … Es war sehr schwer. Ich war mir bewusst, dass es sehr anstrengende Monate werden würden, aber ich habe alles dafür getan, heute hier zu stehen. Meiner Frau habe ich damals gesagt, dass mich von montags bis freitags niemand stören dürfte.“

An seiner Seite, damals wie heute, Torwarttrainer Luc Duville. Zwischen den beiden herrscht eine große Vertrauensbasis. Selbst gestern war der Belgier in ständigem Kontakt mit seinem doch sehr erfahrenen Schützling. „Er ist einer der Besten, die ich je trainieren durfte“, schwärmte der Coach. Wie der Trainerstab in der nächsten Saison aussehen wird, ist noch nicht offiziell bestätigt. Eindeutig war dagegen die Aussage des Torwarts, der alle Transfergerüchte aus dem Weg räumte: „Ich will noch ein paar Jahre dranhängen, angefangen mit einer weiteren Saison in Düdelingen.“