Luxemburg und das EU-Ökosiegel für AtomkraftDieschbourg appelliert an Deutschland: „Wenn es dazu kommt, ist es Greenwashing“

Luxemburg und das EU-Ökosiegel für Atomkraft / Dieschbourg appelliert an Deutschland: „Wenn es dazu kommt, ist es Greenwashing“
Wenn Cattenom sich von weitem ankündigt: Luxemburg und Österreich wollen kein Ökosiegel für Atomkraft Foto: Editpress/Hervé Montaigu

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die europäischen Umwelt- und Energieminister streiten weiter über Atomkraft. Aber auch Tierfutter aus Insekten ist ein Thema beim Treffen im französischen Amiens.

Das geplante Ökosiegel für Atomkraft und Gas ist weiter zwischen den EU-Ministern umstritten. Während Österreich und Luxemburg bereits rechtliche Schritte planen, will Deutschland erst den offiziellen Vorschlag der Kommission abwarten. „Wir arbeiten an unserer Stellungnahme, dann legt die Kommission einen neuen Text vor, und dann werden wir den juristisch analysieren“, sagte Wirtschafts-Staatssekretär, Sven Giegold, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Die luxemburgische Umweltministerin Carole Dieschbourg appellierte an Deutschland, sich der geplanten Klage anzuschließen, falls es dazu komme. „Wir würden es begrüßen, wenn Deutschland sich beteiligen würde“, sagte Dieschbourg. „Dafür gibt es juristische und inhaltliche Gründe“, fügte sie hinzu. Die Einstufung von Atomkraft als nachhaltig würde zudem ein falsches Signal senden. „Wenn es dazu kommt, ist es Greenwashing“, sagte sie.

Wenn es dazu kommt, ist es Greenwashing

Carole Dieschbourg, luxemburgische Umweltministerin

Die österreichische Umweltministerin Leonore Gewessler wollte das Thema in bilateralen Gesprächen am Rande des EU-Ministertreffens weiter vertiefen. „Wir werden unsere schwerwiegenden Bedenken in einer Stellungnahme an die Kommission übermitteln“, sagte sie.

Die Frist für die Anmerkungen der Mitgliedsländer zu einem ersten Entwurf war bereits einmal verschoben worden und sollte am Freitagabend enden. „Wir untergraben die Glaubwürdigkeit der Taxonomie. Es ist irreführend, wenn wir Energien als nachhaltig bezeichnen, die es nicht sind“, sagte Gewessler. Atomenergie sei zu teuer und zu langsam, um einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten.

Frankreichs Umweltministerin Barbara Pompili, die Giegold am Vorabend zu einem Zweiergespräch getroffen hatte, bestätigte, dass es beim Thema Taxonomie weiterhin Unstimmigkeiten mit Deutschland gebe. Dafür gehe es aber bei der Energie-Effizienz und der Ausweitung des Emissionshandels gut voran.

Auch beim Thema der Abholzung von Wäldern habe es unter den EU-Ministern Fortschritte gegeben, sagte Pompili. Frankreich will während seiner EU-Ratspräsidentschaft ein Importverbot für Produkte durchsetzen, für deren Herstellung Regenwälder gerodet werden – insbesondere für den Anbau von Soja für Tiernahrung.

Tierfutter aus Insekten

Pompili hatte deswegen mit einer Gruppe von Ministern am Morgen ein Unternehmen in der Region besucht, das Proteine aus Mehlwürmern herstellt. Mehrere Minister probierten die mit Schokolade überzogenen Proteinriegel auf Käferbasis und zeigten sich positiv überrascht. „Wir wollen zeigen, dass es Lösungen gibt, Tiere zu ernähren, ohne dafür wertvolle Anbauflächen zu nutzen“, betonte Pompili. Ein Kilo Tierfutter aus Insekten bedeute 98 Prozent weniger Anbaufläche, beispielsweise für Soja.

Auf dem offiziellen Programm des informellen Treffens der europäischen Umwelt- und Energieminister standen am Freitag auch die Rolle der Wälder beim Klima- und Umweltschutz. Am Samstag wollten die Minister unter anderem über die stark gestiegenen Energiepreise beraten. (AFP)

Biirger
24. Januar 2022 - 16.48

Elo versteet een firwaat säit iwer 10 Joër esouvill Reklam fiir Elektromobilitéit gemat gouf - sponsored by Atomlobby.

Consti. F
22. Januar 2022 - 6.17

@HTK. Einverstanden, nur das unmittelbar an der deutsch-luxemburgischen Grenze gelegene Kraftwerk Vianden speist direkt in das deutsche Stromnetz ein. Damit dient es als flexibler Stromspeicher und wird zur Netzregulierung im Rahmen der Energiewende eingesetzt. Eigentümer ist die Societé Electrique de l’Our S.A., vermarktet und betrieben wird das Kraftwerk von RWE Generation. Luxemburg bezieht den größten Teil seiner benötigten Energie aus dem Europäischen-Verbundnertz.

HTK
21. Januar 2022 - 20.49

An Turmes & Co. AK ist Co2 neutral und immer verfügbar. Tchernobyl und Fuku waren hausgemachte Katastrophen von korrupten und liederlichen Betreibern. Bis 2035 wird noch Kohle verbrannt,was die eigentliche Katastrophe ist. Wenn die Windräder stillstehen und die Sonne nicht scheint stehen die Ladestationen still. Wenn ein E-Auto bei Minus 20 Grad im Stau steckt wird's interessant für die Insassen.Usw.Usw... Also ihr Müslis.Werdet wach.Alternativenergie in allen Ehren.Aber bis zum Fusionsreaktor bleibt es Zusatzenergie. PS: Österreich kann noch mit Wasserkraft aufwarten.Das kann Luxemburg nicht. Rosport und Vianden sind Nippes wenn wir einmal 1000 000 Einwohner haben. Die Strombetreiber wissen jetzt schon nicht wo sie den Saft herholen sollen.Denn wenn er gebraucht wird ist die Sonne unter und evtl.weht kein Wind. Speichern? Das Laden eines Tesla braucht soviel Strom wie drei Haushalte. Jedenfalls solltet ihr den Schlüssel von den Kraftwerken nicht zu weit weglegen.

Gräta Thunfisch
21. Januar 2022 - 18.18

Die nächste Energiekrise wird eine selbstgemachte sein. Von den Grünen !!!!!!!

J.C. Kemp
21. Januar 2022 - 17.35

Kein Greenwashing, vielmehr ein Zurück aus einem grünen Wunderland in die Realität.

Jimbo
21. Januar 2022 - 15.59

Wann et de Gréngen no geet, reide mer demnächst erem op de Päerd duerch dLandschaft! Bensinn gett mei deier, Strom gett mei deier. Mat wat fueren mer dann? Wasserstoff? Schon mol informeiert, weivill Strom en dofir brauch a weivill Verloscht vun Hirstellung bis Tanken ensteet?