Schach-WMWeiter kein Sieger: Carlsen und Nepomnjaschtschi üben sich im Geduldsspiel

Schach-WM / Weiter kein Sieger: Carlsen und Nepomnjaschtschi üben sich im Geduldsspiel
Magnus Carlsen (r.) und Jan Nepomnjaschtschi schenken sich nichts Kamran Jebreili/AP/dpa

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Auch im zweiten Block endeten die Partien vier und fünf der insgesamt 14 Partien zwischen Titelverteidiger Magnus Carlsen (Norwegen) und Herausforderer Jan Nepomnjaschtschi (Russland) mit einem Remis, sodass der Wettkampf um die neue Weltmeisterkrone in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) mit 2,5:2,5 weiterhin ausgeglichen ist.

Nach zwei spektakulären Partien zum Anfang hat sich das Spiel der beiden Kontrahenten jedoch deutlich beruhigt und das Warten auf gegnerische Fehler hat längst Priorität erhalten. Die vierte Runde ging dabei mit speziellen Vorzeichen los, da Carlsen am Dienstag seinen 31. Geburtstag feierte, zu dem sein russischer Widersacher im Vorfeld bereits ankündigte, keine Geschenke machen zu wollen und auch keine machen sollte. Aus der ruhigen Russisch-Eröffnung heraus spielte der Norweger im 18. Zug eine interessante Fortsetzung, bei der er selber ein Mattnetz um den gegnerischen König spannen wollte, während er Nepomnjaschtschi im Gegenzug einen gedeckten Freibauern gewährte.

Ein weiteres Remis

Der Russe verteidigte nur auf den ersten Blick riskant und räumte in der nachfolgenden Pressekonferenz ein, dass er durchaus mit dieser Variante vertraut war. Carlsen suchte hingegen Gewinnmöglichkeiten in der nun sehr komplizierten Stellung, riskierte aber in der Folge nicht unnötig und gab ein Dauerschach, bevor der bereits vorangeschrittene schwarze Bauer zu einer zu großen Bedrohung wurde.

In der fünften Partie mit wieder umgekehrten Farben gab es die dritte Variation in der Spanisch-Eröffnung, aus der Nepomnjaschtschi mit einem angenehmen Raumvorteil erneut etwas Druck entfachen konnte. Nach der Partie gab Carlsen zu, dass seine Position für ihn doch „trauriger“ als erwartet war und er sich auf keine derart mühsame Verteidigung eingestellt hatte. Nach 40 Zügen waren jedoch die Ressourcen seines Herausforderers ausgeschöpft und eine doppelte Zugwiederholung beendete die Partie mit einem weiteren Remis.

Vor dem dritten Block von Freitag bis Sonntag hofft der Norweger mit dann zwei Weißpartien auf einen gewinnbringenden Vorteil, um so das Duell entspannter gestalten zu können. Dass Carlsen geduldig sein kann, zeigt allein die Tatsache, dass er nun bereits übergreifend mit den WM-Duellen gegen Sergey Karjakin (Russland) und Fabiano Caruana (USA) seine letzten 19 Partien über die lange Bedenkzeit remisierte; und dabei am Ende immer als Sieger im Schnellschach-Tiebreak hervorging.