DüdelingenPAG nimmt weitere Hürde: Zweite Abstimmung über den Flächennutzungsplan

Düdelingen / PAG nimmt weitere Hürde: Zweite Abstimmung über den Flächennutzungsplan
Rund 21.600 Menschen leben derzeit in Düdelingen. Das theoretische Wachstumspotenzial schätzt der Bürgermeister auf 31.500 Einwohner. Foto: Editpress/Julien Garroy

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Der Düdelinger Gemeinderat hat am Montag ein weiteres Mal über den neuen Allgemeinen Flächennutzungsplan (PAG) abgestimmt. Am Ende der Prozedur ist man noch längst nicht.

Wie soll sich Düdelingen in den kommenden Jahrzehnten entwickeln? Eine Antwort auf diese Frage soll der Allgemeine Flächennutzungsplan geben. Mit dem neuen PAG würden die Weichen für die zukünftige Entwicklung Düdelingens gestellt, so Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) am Montag zu Beginn der Gemeinderatssitzung im Kulturzentrum „opderschmelz“, in dem die Räte Covid-19-bedingt tagen. Angepasst werden auch die bereits bestehenden Teilbebauungspläne (PAP „quartiers existants“).

Nicht zum ersten Mal befasste sich die Stadtführung mit diesem komplexen, technischen Dossier. Eine erste Abstimmung hatte bereits Ende Februar 2020 stattgefunden. Zuvor war der PAG in mehreren informellen Sitzungen den Räten vorgestellt worden. Doch die Covid-19-Pandemie brachte auch den PAG-Zeitplan durcheinander. Also beschloss man, nicht nur die Abstimmung im Juni 2020 zu wiederholen, sondern auch die sich anschließenden Prozeduren. So bot sich den Bürgern erneut die Möglichkeit an, ihre Bedenken und Änderungsvorschläge einzureichen. Mitte Juli fand eine öffentliche Infoveranstaltung statt, teils als Präsenzveranstaltung, teils als Visiokonferenz. Insgesamt seien 76 Beanstandungen, Abänderungsvorschläge und Informationsanfragen eingereicht worden, so Biancalana. Fünf seien zurückgezogen worden. Dem folgten Treffen mit den Bürgern, bei denen mündlich über die Eingaben gesprochen wurde. In rund zwei Drittel der Fälle konnte den Wünschen der Reklamanten entsprochen werden, so Biancalana. Ein Zeichen, dass Anhörungen wichtig seien.

Detailliert schilderten die Vertreter des Stadt- und Raumplanungsbüros Zeyen-Baumann, Chantal Zeyen und Jean Brodeur, die am ursprünglichen PAP-Entwurf vorgenommenen Änderungen oder warum man es bei anderen Fällen bei der Ursprungsversion beließ. So wurden Änderungswünsche u.a. mit dem Hinweis abgelehnt, eine weitere Zersiedelung verhindern zu wollen.

Keine allgemeine Erweiterung des Bauperimeters

Rund 21.600 Menschen wohnen derzeit in Düdelingen. Das theoretische Potenzial liege bei 31.500 Einwohnern, schätzt Bürgermeister Dan Biancalana. Doch eine allgemeine Erweiterung des Bauperimeters soll es nicht geben, es sei denn für Projekte öffentlichen Nutzens. Stattdessen wird auf Nachverdichtung und Innenverdichtung gesetzt. Dabei will man die Durchmischung in den Vierteln erhalten. Die Menschen sollen, wenn möglich, in ihrer Stadt wohnen, arbeiten, einkaufen und ihre Freizeit verbringen.

Das vom Gemeinderat in erster Abstimmung verabschiedete PAP war bereits den staatlichen Behörden zur Begutachtung vorgelegt worden. Vorgeschlagene Abänderungen seitens der Landesplanungsbehörden seien teilweise übernommen worden, andere nicht, hieß es am Montag. Die abgeänderte und nun zum zweiten Mal vom Gemeinderat gestimmte Version wird dem Innenministerium erneut vorgelegt werden. Auch die Reklamanten werden sich nochmals zu den Entscheidungen der Gemeinde äußern können. Sie werden schriftlich über die Abänderungen beziehungsweise über die negative Entscheidung informiert werden und haben zwei Wochen Zeit, um Einspruch zu erheben.

Der PAG, die PAP „quartiers existants“ und das neue Bautenreglement wurden mit den Stimmen der LSAP-Mehrheit und des unabhängigen Rates Victor Haas angenommen. CSV, „déi gréng“ und „déi Lénk“ enthielten sich der Stimme. Dabei hatte sich u.a. CSV-Rat Jean-Paul Gangler zuvor noch belobigend über die langwierigen Arbeiten geäußert, an der er maßgeblich beteiligt gewesen war. Als Mitglied der dazu eingesetzten Arbeitsgruppe habe sich der Einsatz gelohnt, hatte er hervorgehoben.