Aufruf zum BoykottMatch will ab dem 9. Mai an allen Feiertagen öffnen – OGBL plant Aktionen zur Gegenwehr

Aufruf zum Boykott / Match will ab dem 9. Mai an allen Feiertagen öffnen – OGBL plant Aktionen zur Gegenwehr
Der Luxemburger Gewerkschaftsbund OGBL fordert Kunden zum Boykott von an Feiertagen geöffneten Einzelhandelsläden auf Symbolfoto: dpa/picture alliance

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Die Einzelhandelskette Match will laut einer OGBL-Pressemitteilung ab sofort an jedem Luxemburger Feiertag öffnen – beginnend mit dem 9. Mai. Ein Sprecher der Gewerkschaft kündigte im Gespräch mit dem Tageblatt Aktionen an, die das Vorhaben stoppen sollen – und fordert die Kunden zum Boykott auf.

In Luxemburg ist der 9. Mai – der Europatag – ein gesetzlicher Feiertag. In diesem Jahr fällt er auf einen Sonntag. Die Einzelhandelskette Match hat ihren Luxemburger Mitarbeitern allerdings nun diesen freien Tag gestrichen – und will das offenbar auch für die kommenden Feiertage so fortführen. Das teilt der „Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg“ (OGBL) am Donnerstagnachmittag per Pressemitteilung mit.

„Seit mehr als einem Jahr stehen die Mitarbeiter im Einzelhandel an vorderster Front: hohes Arbeitstempo, hohe Arbeitsbelastung, außergewöhnlicher Kundenzustrom“, heißt es in dem Schreiben der Gewerkschaft. „Und doch stellen sich die Mitarbeiter der Branche der Gesundheitskrise und ihren Gefahren mit unermüdlichem Einsatz.“ Als „Dankeschön“ an die Mitarbeiter habe die Geschäftsführung der Gruppe ohne Rücksprache mit ihren Personalvertretungen beschlossen, die Türen ihrer Filialen ab dem 9. Mai an jedem Feiertag zu öffnen.

Gewerkschaft ruft Kunden zum Boykott auf

David Angel, Zentralsekretär im OGBL-Syndikat Handel, kündigte im Gespräch mit dem Tageblatt „eine Aktion“ für den kommenden Sonntag an – den besagten 9. Mai. Mehr über die Aktion, die der OGBL bis jetzt noch nicht öffentlich gemacht habe, wolle er noch nicht verraten – allerdings werde die Gewerkschaft auch an jedem Feiertag danach Aktionen starten, „bis das Vorhaben rückgängig gemacht wird“. Das gelte zum Beispiel auch für den nächste Woche anstehenden Feiertag am 13. Mai: Christi Himmelfahrt.

Der Gewerkschaftsbund sei zudem verwundert darüber gewesen, dass die Geschäftsleitung den OGBL nicht über die Entscheidung informiert habe. „Wir haben das über die Mitarbeiter in den Filialen erfahren“, sagt Angel. „So eine Entscheidung muss eigentlich vorher mit dem Betriebsrat abgesprochen werden.“ Auch nach der Pressemitteilung der Gewerkschaft hat es laut dem Zentralsekretär keinen Kontaktversuch seitens der Match-Leitung gegeben. „Wir wissen aber, dass sie das mitgekriegt haben“, sagt Angel.

Der Gewerkschaftsbund verteilt laut Angel derzeit bereits Flugblätter in den Filialen. Außerdem rufe er die Kunden dazu auf, Einzelhandelsläden zu boykottieren, die an Feiertagen geöffnet haben. „Wer als Kunde an solchen Tagen einkaufen geht, der muss sich darüber bewusst sein, dass er damit das Familienleben der Mitarbeiter aufs Spiel setzt“, sagt der OGBL-Sprecher. Unter der Woche und an normalen Werktagen gebe es genügend Möglichkeiten, seine Einkäufe zu erledigen. Der OGBL fordere deshalb auch Kunden auf, sich mit den Mitarbeitern zu solidarisieren und die Match-Spitze ihren Unmut spüren zu lassen – „zum Beispiel, indem sie vielleicht auch mal der Geschäftsführung mailen“.

Fast alle Mitarbeiter lehnen Vorhaben laut OGBL ab

Das Management denke sogar darüber nach, die Filialen am 23. Juni, also am Nationalfeiertag des Großherzogtums, zu öffnen, heißt es in dem Presseschreiben vom Donnerstag. Obwohl das Gesetz die Öffnung bis 13 Uhr an Feiertagen und mit einer ministeriellen Ausnahmegenehmigung auch darüber hinaus erlaube, wolle der OGBL diese Entscheidung nicht akzeptieren. Der Grund: „Weil fast alle betroffenen Mitarbeiter den Plan der Geschäftsleitung strikt ablehnen.“

Das Unternehmen selbst will die Entscheidung auf Tageblatt-Anfrage nicht kommentieren: „Wir halten es nicht für angebracht, über dieses Thema in irgendeiner Form zu kommunizieren“, heißt es in der Antwort-Mail. Angel sagt dazu: „Ich kann verstehen, dass sie das nicht kommentieren wollen. So eine Entscheidung im Alleingang ist nichts, worauf man stolz sein kann.“ Auch in den sozialen Medien sei die Ankündigung nicht gut angekommen.

Alle mal her hören
12. Mai 2021 - 15.53

Zu Beggen am Match as dei ganz Woch ken Mensch, wien soll da Feierdags dohin?

Luxo
10. Mai 2021 - 9.18

Et gett jo genuch leit di schaffe wellen, och iwwerstonnen. Déi di dat net wellen , kennen jo stempelen goen, an hirem nopeschland! Dat mecht am cactus, match... si jo onqualifizèiert frontaliers

Busy Papp
10. Mai 2021 - 9.04

Ech ginn all sonndeg an de cactus. Hunn an der woch keng zeit. Fannen dat ganz relax fir dann anzekafen, dono 'brunchen' mir zesummen... dat ass ons familljentraditioun

Konsument
10. Mai 2021 - 8.36

Match a smatch a cactus hunn souwisou schon sonndes moies op, an dat jonkt personal freet sech op 2x méi pei wi normalen moien. An feierdag wi ouschtersonndeg a pengschtsonndeg hunn si och op. A méindes dono zou. Sellen se samsdes owes all frescht iessen wegpuchen?

Jimbo
9. Mai 2021 - 11.21

Wat soll dee Blödsinn? Iwwerall gett op engem Feierdag geschafft! Sief et am Restaurant, Police, Spidol, Dokter, Transport etc etc. Just op de Büroen an Supermarché net. Wat soll dat? Bezuel do Feierdagszouschlag wei sos iwwerall och, gin genuch Leit wou sech fräiwelleg mellen vir dei Deeg ze schaffen!

Therese
9. Mai 2021 - 9.33

@sonndes shopper genau esou ass et! Ech ging mat Freed d'Feieredeeg schaffen goen.emsou méi deck get d'Paie. den Delhaize huet schon Joeren emmer op,ausser den 25.12. firwat jeitzen elo erem esou Pseudointellektueller "Boykott"? An sie sin dei eischt dei blären wann den Buttek net op ass wann SIE gären akafen. Typesch letzebuerger Klengbierger.

en ale Sozialist
8. Mai 2021 - 19.11

Nichts ist mehr heilig, alles wird dem Konsum untergeordnet.

frolick
8. Mai 2021 - 19.10

Natierlech sollen se all Dag op sinn, wat soll ee soss op engem Feierdag maachen, an d'Kierch geet jo souwisou kee méi.

Grober J-P.
8. Mai 2021 - 9.07

Es bestehen doch gesetzliche Regelungen und die sollten eingehalten werden oder man ändere die Regelungen. Keiner sollte gezwungen werden an Feiertagen arbeiten zu müssen ohne Vereinbarungen. Alternative, in der Woche z.B. bis 22 Uhr geöffnet lassen.

Feierdag genervten
7. Mai 2021 - 18.54

Firwat boycott? Et ass offer an demande! Fir personal an clients. Feierdeeg sinn langweileg, firwat net relax akafen ? Amplaz gestresst freidesowes an der rushhour? An aner länner sinn supermarchés 24/24 op, zb usa... dat ass ganz praktesch zb fir leit di schichten schaffen. Hei rennen se op tankstell...

Sonndes shopper
7. Mai 2021 - 18.43

1 caissière am match fennt dat gutt, si sot dat gett jo duebel an dreifach bezuelt, si kritt en aner dag frei, a muss souwisou och sonndes moies schaffen. 1 sonndeg moien verdengt si 2x méi wi um normalen dag... wann clients dat wellen, kréien si dat

Blücher
7. Mai 2021 - 18.41

Wer an Feiertagen öffnet, verliert mich auch in der Woche als Kunde. Boykottieren…..

Client
7. Mai 2021 - 18.35

An och am Smatch ???

jean-pierre goelff
7. Mai 2021 - 18.03

Bon,sie hun nit Onrecht,mee,virun villen Joëren,op der verstuërwener ARBED,do sin mär och Sonndes an och op den Feierdeeg,inklusiv Krëschtdag,schaffen gaang....d'Pei war dun eben meï dëck!Mee,das war einmal........