OlympiaPfizer/BioNTech spenden Impfstoff 

Olympia / Pfizer/BioNTech spenden Impfstoff 
Anfang März hatte das IOC bereits verkündet, Impfstoff aus China für die Tokio-Starter einzukaufen – jetzt folgt die Vereinbarung mit Pfizer und BioNTech Foto: AFP/Denis Lovrovic

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Pfizer und BioNTech spenden Corona-Impfungen an alle Olympia-Teilnehmer von Tokio. Für das IOC ist das ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu sicheren Spielen.

Gute Nachricht in schweren Zeiten: Der US-Pharmariese Pfizer und das Mainzer Biotechnologieunternehmen BioNTech spenden allen Teilnehmern an den Olympischen Spielen und den Paralympics in Tokio Impfstoff gegen das Coronavirus. Diese bedeutsame Vereinbarung mit dem Internationalen Olympischen Komitee teilten beide Firmen gestern mit. Für das IOC und seinen deutschen Präsidenten Thomas Bach ist dies ein elementarer Schritt im Kampf um die geplante Austragung der Spiele.

„Diese Impfstoff-Spende ist Teil unserer Maßnahmen, die Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio für alle Teilnehmer sicher zu gestalten“, sagte Bach, „es ist zudem ein Zeichen unserer Solidarität gegenüber den geschätzten japanischen Gastgebern.“

Die Verteilung der Vakzine soll mit den nationalen Behörden ab Ende des Monats koordiniert werden. „Die Lieferung der ersten Dosen an die teilnehmenden Delegationen wird voraussichtlich Ende Mai beginnen, sofern dies möglich ist“, teilten Pfizer und BioNTech mit, „um sicherzustellen, dass die teilnehmenden Delegationen vor ihrer Ankunft in Tokio eine zweite Dosis erhalten“.

Die Nationalen Olympischen Komitees (NOK) werden nun, so das IOC, „mit den lokalen Regierungen zusammenarbeiten, um die Verteilung gemäß den Impfrichtlinien jedes Landes und im Einklang mit den lokalen Vorschriften zu koordinieren“.

Durch die Impfung können sie die starke Botschaft senden, dass es beim Impfen nicht nur um persönliche Gesundheit geht, sondern auch um Solidarität und Rücksichtnahme auf das Wohlergehen anderer in der Gesellschaft

Thomas Bach , IOC-Präsident

Bach forderte die Sportler auf, von dem Angebot Gebrauch zu machen. „Wir ermutigen die Athleten und teilnehmenden Delegationen, mit gutem Beispiel voranzugehen und sich impfen zu lassen, wo und wann immer dies möglich ist“, erklärte der Fecht-Olympiasieger von 1976, „durch die Impfung können sie die starke Botschaft senden, dass es beim Impfen nicht nur um persönliche Gesundheit geht, sondern auch um Solidarität und Rücksichtnahme auf das Wohlergehen anderer in der Gesellschaft.“

Letzter Termin Ende Mai

Schon vor der Ankündigung von Pfizer/BioNTech hatten zahlreiche Länder damit begonnen, ihre Olympiasportler zu impfen. In Deutschland hat diese Kampagne am vergangenen Montag begonnen und soll sich zunächst über zwei Wochen erstrecken. Später dann erfolgt im gleichen Zeitraum die für den völligen Schutz notwendige zweite Impfung.

Besonders erfreut dürfte das NOK Japans über die Neuigkeit sein. Denn die Sportler aus dem Gastgeberland galten bislang nicht als priorisiert, eine vorherige Impfung war daher noch nicht vorgesehen. Der Termin Ende Mai ist der spätestmögliche. Um einen vollständigen Schutz gegen das Virus zu erreichen, werden cirka sechs bis sieben Wochen benötigt. Dies würde Mitte Juli bedeuten. Die Olympischen Spiele sollen am 23. Juli beginnen, die Paralympics am 24. August.

Anfang März hatte das IOC bereits verkündet, Impfstoff aus China für die Tokio-Starter einzukaufen. Darüber hinaus wollte das IOC für jede Impfdosis pro Athlet je zwei weitere Impfdosen finanzieren, die der Bevölkerung in dem jeweiligen Ausrichterland zur Verfügung gestellt werden sollen. Wie weit fortgeschritten diese Kampagne inzwischen ist, ist nicht bekannt.

Bei den Olympischen Spielen in Japans Metropole wird mit insgesamt rund 11.000 Sportler gerechnet, bei den Paralympics mit über 4.000. Hinzu kommt eine große Zahl an Trainern und Betreuern. (SID)

Tokio hält Verlängerung des Notstands für nötig

Weniger als drei Monate vor den Olympischen Spielen in Tokio erwägt die japanische Hauptstadt eine Verlängerung des Corona-Notstands. Angesichts der weiter angespannten Lage sei eine Verlängerung „notwendig“, erklärte Tokios Gouverneurin Yuriko Koike. Eine Entscheidung über eine solche Maßnahme trifft die Regierung des Landes. Diese hatte erst kürzlich den Notstand zum dritten Mal bis bis zum 11. Mai verlängert. Der Olympia-Gastgeber plädiert nun für eine nochmalige Verlängerung um weitere zwei Wochen. Das gilt auch für die westlichen Präfekturen Osaka, Kyoto und Hyogo. Die Lage erlaube keine Aufhebung des Notstands, sagte Tokios Gouverneurin.
Zwar hatte die Olympia-Stadt während der vergangenen „Goldenen Woche“, einer Aneinanderreihung nationaler Feiertage, relativ geringe Neuinfektionen gemeldet. Gestern waren es 591 Fälle innerhalb von 24 Stunden. Doch war wegen der Feiertage auch weniger getestet worden. Daher befürchten Experten, dass die Infektionen nun wieder steigen dürften.
Der Notstand bedeutet jedoch keine Ausgangssperren wie in Europa. Die Bürger des Landes sind lediglich aufgefordert, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Tokios Gouverneurin Koike rief die Bevölkerung erneut auf, Kontakte zu anderen Menschen zu vermeiden und möglichst von zu Hause zu arbeiten. In weniger als drei Monaten will das Inselreich in Tokio die Olympischen Sommerspiele eröffnen. (dpa)