Zentrum für Gleichbehandlung2020 war ein Rekordjahr für Diskriminierungsfälle in Luxemburg

Zentrum für Gleichbehandlung / 2020 war ein Rekordjahr für Diskriminierungsfälle in Luxemburg
Das CET hat seinen Jahresbericht 2020 am 1. April 2021 an den Parlamentspräsidenten und die Familien- und Integrationsministerin im kleinen Kreis überreicht Foto: CET

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Das Zentrum für Gleichbehandlung (CET) musste 2020 eine Rekordanzahl von 203 Diskriminierungsfällen behandeln. Das schreibt das CET in einer Pressemitteilung am Donnerstag – und verweist auf den Einfluss der Corona-Krise.

Das Zentrum für Gleichbehandlung (CET) behandelte vergangenes Jahr insgesamt 203 Diskriminierungsfälle – ein neuer Rekord. Das schreibt das CET am Donnerstag in einer Pressemitteilung über ihren Jahresbericht 2020. Die Pandemie habe einen Einfluss auf die Arbeit des CET – und zwar bei rund 15 Prozent der Fälle. „Hierbei ging es hauptsächlich um nicht immer barrierefreie Kommunikation, die Auslegung verschiedener Maßnahmen, aber auch Verspätungen in Prozeduren, welche zu Nachteilen für die Antragsteller*innen führten“, schreibt das Zentrum. Viele Menschen seien wegen der sich ständig ändernden Bedingungen verunsichert.

Das CET hat 2020 die 4. Ausgabe des Diskriminierungsbarometers veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass 20 Prozent der Befragten sich in den vergangenen drei Jahren diskriminiert gefühlt haben – jedoch nur 10 Prozent haben Anzeige erstattet und fast ein Drittel hat nichts unternommen. Eine gute Nachricht:  Diskriminierungen werden laut Barometer immer weniger toleriert und die Bereitschaft zur Unterstützung der Opfer steigt.

2020 in Zahlen

47 Prozent seien von Männern und 38 Prozent von Frauen eingereicht. Die restlichen 15 Prozent würden von Organisationen stammen oder in Eigeninitiative des CET aufgenommen. „Hierbei ist anzumerken, dass jeweils das Geschlecht der Person erfasst wird, die das Zentrum kontaktiert, dies sagt allerdings nichts über die tatsächlich diskriminierte Person aus“, geht aus der Pressemitteilung hervor.

Ein Großteil der Fälle sei von Personen über 51 Jahren eingereicht worden. Bei 39 Prozent handele es sich um luxemburgische Staatsbürger und bei 56 Prozent um EU-Bürger. Bei den Diskriminierungsmotiven steht laut Pressemitteilung – wie auch schon im Vorjahr – Behinderung mit 49 Fällen an erster Stelle, gefolgt von der ethnischen Herkunft (44 Fälle). An dritter Stelle sei 2020 das Geschlecht zu finden (39 Fälle).

„Bei 51 Prozent der Anträge konnte das CET das Problem lösen beziehungsweise die Person beraten oder an eine andere Stelle orientieren“, schreibt das Zentrum. Bei 21 Prozent der Fälle sei es bis zum 31. Dezember 2020 nicht möglich gewesen, die Angelegenheit abzuschließen und bei 17 Prozent haben sich die Antragsteller zurückgezogen. In 11 Prozent der Fälle konnte das CET – aufgrund von fehlenden Beweisen oder auf Basis der Motive, die dem Zentrum zugetragen wurden – keine Diskriminierung feststellen. „In einem Fall konnte das CET nicht eingreifen, da der Sachverhalt schon vor Gericht behandelt wurde“, steht in der Pressemitteilung.

Über das CET – Zentrum für Gleichbehandlung

Das „Centre pour l’égalité de traitement“ (CET) wurde im Rahmen des Gesetzes vom 28. November 2006 gegründet. Das CET arbeitet unabhängig und hat die Aufgabe, die Gleichbehandlung aller zu fördern, zu analysieren und zu beobachten beziehungsweise eine Diskriminierung aufgrund von „rassischer“ oder ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion oder Glaubensbekenntnis, Behinderung oder Alter zu verhindern.

Stephanie
9. April 2021 - 10.37

Et wier besser dir géift Leit opklären wat an den Altersheimer ofgelaf ass am Plaz mat 31/60 eng Enquetekommissioun ze blokéieren a fir Ontransperenz ze suegen! Firwat sinn eis Bome a Bopen dout? Dat ass Fro!

Blücher
9. April 2021 - 9.29

Ah, d‘Madame Minister ass no langer Zait aus dem Confinement „de longue durée „ eraus op den rouden Teppech vun eiser Medienwelt zeréck gekéiert.