EHF CupKämpferische Leistung nicht belohnt – Berchem gegen Insignis Westwien ausgeschieden

EHF Cup / Kämpferische Leistung nicht belohnt – Berchem gegen Insignis Westwien ausgeschieden
Ariel Pietrasik war im Hinspiel mit fünf Toren bester Werfer aufseiten des HC Berchem Archivbild: Gerry Schmit/Editpress

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In der dritten Runde des EHF Cup ist der HC Berchem trotz kämpferischer Leistung gegen Insignis Westwien ausgeschieden. Mit 24:28 und 29:32 verloren die Roeserbanner ihre ersten beiden Spiele seit Ende Oktober.

Mit lediglich vier Trainingseinheiten im Rücken und ganz ohne Spielpraxis ist der HC Berchem am Wochenende in die dritte Runde des EHF Cup gestartet. Auf dem Programm standen zwei Auswärtsspiele gegen einen Gegner, der seit September im Rhythmus ist. Insignis Westwien hat seitdem nämlich nahezu jede Woche in der österreichischen Spusu Liga gespielt und steht dort aktuell auf dem fünften Tabellenplatz. Demnach ging die Mannschaft aus Luxemburg als Außenseiter in beide Begegnungen. Denn seitdem der Spielbetrieb in der AXA League Ende Oktober eingestellt wurde, hat Berchem kein Spiel mehr bestritten. 

Die Rolle des Außenseiters nahmen die Berchemer aber vor allem in den Auftaktminuten des Hinspiels nicht ein. Die fehlende Spielpraxis merkte man den Roeserbannern nicht an, so konnten sie noch bevor die erste Minute abgelaufen war, durch ein Tor von Ariel Pietrasik in Führung gehen.

Die Österreicher nutzten allerdings ihre Schnelligkeit geschickt aus und drehten den Spielstand innerhalb kurzer Zeit, konnten sich allerdings nicht mit mehr als vier Toren absetzen. In der 14. Minute nahm Berchem-Trainer Alexandre Scheubel beim Stand von 4:8 seine erste Auszeit. Seine Truppe wirkte danach wacher und kämpfte sich immer wieder ran. Den Abstand verkürzten die Luxemburger noch vor der Halbzeitpause auf ein Tor, sodass es mit 12:13 in die Pause ging.

Zwei knappe Niederlagen

Berchem konnte auch zu Beginn der zweiten Hälfte das Tempo der Österreicher mitgehen. Nach rund 40 Minuten waren es allerdings wieder die Westwiener, die ihren Vorsprung, der bis dahin immer zwischen zwei und vier Toren lag, weiter ausbauten. Den zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand konnten die Roeserbanner zwar wieder auf vier Tore verkürzen, mussten sich am Ende aber auch durch die 16 Tore von Julian Ranftl mit 24:28 geschlagen geben. Pietrasik war im Hinspiel mit fünf Toren bester Werfer aufseiten des HC Berchem.

Das Rückspiel fand nur einen Tag später statt, die Möglichkeit für Berchem bestand, sich doch noch für die nächste Runde zu qualifizieren, denn das Ergebnis vom Vortag ließ noch alles offen. So waren die Motivation und Vorfreude auch im Rückspiel groß.

Wieder waren es die Berchemer, die das erste Tor erzielten. Lé Biel brachte seine Mannschaft in den Auftaktsekunden in Führung, doch genau wie im Hinspiel, konnten die Österreicher auch im Rückspiel sofort ausgleichen. Nach fünf Minuten stand es immer noch 3:3. Westwien zog zwar wieder mit zwei Toren davon, doch Ben Weyer, Yann Hoffmann und Co. fanden immer wieder den Anschluss. Pietrasik verwandelte sogar zwischenzeitlich einen Siebenmeter und konnte zum 6:6 ausgleichen. Die erneute Führung verpassten die Berchemer zwei Minuten später nur knapp, als Pietrasik erneut an der Siebenmeterlinie stand. Diesmal scheiterte er allerdings an dem starken gegnerischen Torwart.

„Ein hartes Stück Arbeit“

In der Verteidigung agierten die Österreicher zunehmend aggressiver und auch in der Westwiener Offensive schlichen sich weniger Fehler ein, als dies bei den Gästen der Fall war. Der Wiener Vorsprung wurde erneut größer. Noch vor der Halbzeitpause gelang es den Berchemern in einer starken Phase, die zuvor stabile Verteidigung der Hausherren immer mehr unter Druck zu setzen und sich erneut ranzukämpfen. In der Pause lag die Truppe aus Luxemburg mit 16:18 zurück.

Die Berchemer fanden in der Anfangsphase der zweiten Hälfte allerdings nicht ihren Rhythmus. Sie wirkten nicht mehr so konzentriert, wie dies noch in den ersten 30 Minuten der Fall war. So stieg der Rückstand zwischenzeitlich auf sieben Tore an. Mit einem Timeout versuchte Scheubel, wieder Ruhe in das Spiel seiner Mannschaft zu bringen. Mit großem Kraftaufwand gelang es den Roeserbannern, sich zwar immer wieder ranzukämpfen, doch die Wiener Gegenstöße bekam man nicht wirklich unter Kontrolle. Nach der Niederlage im Hinspiel konnten sich Dany Scholten, Guillaume Geoffroy und Co. trotz kämpferischer Leistung auch im Rückspiel nicht belohnen und mussten sich mit  29:32 geschlagen geben. Lé Biel war mit sieben Treffern bester Werfer im Rückspiel.

Auch der Gegner erkannte die kämpferische Leistung der Mannschaft aus Luxemburg an. Gegenüber der österreichischen Kronen Zeitung zeigte sich Insignis-Manager Conny Wilczynski, der die Leistung der Scheubel-Truppe stärker als erwartet fand, von dem Berchemer Auftritt beeindruckt und sah den Wiener Sieg als „ein hartes Stück Arbeit“.

Statistik – Hinspiel

Berchem: Liszkai, Meyers – Scholten 1, Stein 2, Pietrasik 5, Weyer 3, A. Biel, Geoffroy 4, Tsatso 2, Majerus, Ervacanin, Gerber, Brittner, Schmale 1, L. Biel 4, Hoffmann 2
Insignis Wien: Uvodic, Kaiper, Möstl – Mahr 3, Führer, Wegerer 4, E. Kofler, Jelinek, Pratschner, Mittendorfer 1, Schiffleitner, Ranftl 16, Katic 2, Dräger 1, S. Kofler 1
Schiedsrichter: Fahner, Kubis (Polen)
Siebenmeter: Berchem 3/5 – Wien 3/3
Zeitstrafen: Berchem 5 – Wien 4
Zwischenstände: 5’ 2:3, 10’ 3:4, 15’ 4:8, 20’ 6:9, 25’ 10:12, 30’ 12:13, 35’ 13:14, 40’ 14:16, 45’ 17:19, 50’ 20:23, 55’ 21:26
Zuschauer: keine

Statistik – Rückspiel

Insignis Wien: Uvodic, Kaiper, Möstl 1 – Mahr 5, Führer 2, Wegerer 2, E. Kofler 5, Jelinek 2, Pratschner 1, Mittendorfer 2, Schiffleitner 2, Ranftl 4, Katic 5, Dräger 1, S. Kofler
Berchem: Liszkai, Meyers – Scholten 1, Stein, Pietrasik 6, Weyer 4, A. Biel 1, Geoffroy, Tsatso 2, Majerus, Ervacanin 1, Gerber, Brittner 1, Schmale 3, L. Biel 7, Hoffmann 3
Schiedsrichter: Fahner, Kubis (Polen)
Siebenmeter: Wien 4/5 – Berchem 2/3
Zeitstrafen: Wien 3 – Berchem 5
Zwischenstände: 5’ 3:3, 10’ 6:6, 15’ 9:7, 20’ 13:9, 25’ 15:11, 30’ 18:16, 35’ 21:17, 40’ 24:18, 45’ 25:21, 50’b 28:23, 55’ 31:26
Zuschauer: keine