BrauchtumWarum werden an Ostern bunte Eier versteckt? – Wissenswertes rund um das Fest

Brauchtum / Warum werden an Ostern bunte Eier versteckt? – Wissenswertes rund um das Fest
Viele Haushalte wurden mit einer Osterdeko geschmückt Foto: Tageblatt-Archiv

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Neben Weihnachten ist Ostern das höchste christliche Fest. Doch wieso werden an Ostern bunte Eier versteckt und sind die bunten Eier vielleicht sogar gesundheitsschädlich? Das Tageblatt hat die Antworten.

Das Osterfest wird immer an einem bestimmten Sonntag nach dem meteorologischen Frühlingsanfang gefeiert. Beim Osterfest spielt aber nicht nur der Frühlingsanfang eine Rolle, sondern auch der Mond: Ostern ist immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond, der am oder nach dem Frühlingsanfang war. Das Osterfest ist damit ein beweglicher Feiertag mit dem frühesten möglichen Termin am 22. März, dem spätesten am 25. April. In diesem Jahr war der sogenannte Frühlingsvollmond am Montag, dem 25. März. Das Osterfest am darauffolgenden Wochenende, also am 30. und 31. März. Die Osterzeit dauert dann bis Pfingsten. Das christliche Osterfest wird von dem jüdischen „Paschafest“ abgeleitet, welches am ersten Frühlingsvollmond zur Erinnerung an die Befreiung aus der Knechtschaft der Ägypter gefeiert wird. Es war einst ein Hirtenfest, an dem ein Lamm geschlachtet wurde.

Über die Herkunft des Begriffes „Ostern“ sind sich Historiker nicht einig. Einige sind der Meinung, Ostern ließe sich auf den althochdeutschen Namen eines Frühlingsfestes – „ostarum“ – zurückführen, andere wiederum theoretisieren den Bezug zu einer germanischen Frühlingsgöttin mit dem Namen Ostara. Oft wird der Ursprung des Wortes Ostern auch in dem Wort „Ost“ vermutet, weil in dieser Richtung im Frühling die Sonne aufgeht.

Verschenken von Ostereiern stand unter Strafe

Zu Ostern werden wieder tausende Ostereier versteckt und verschenkt. Diese Eier gibt es heutzutage in allen möglichen Variationen. Es gibt sie aus Schokolade oder bunt angemalt. Doch wo kommt die Tradition mit dem Ei her? Der genaue Ursprung dieser Tradition ist nicht bekannt. Das Verschenken von Eiern zu Ostern ist jedoch ein uralter heidnischer Brauch. Die katholische Kirche sprach sich in ihren Anfangsjahren für ein Verbot dieser Tradition aus. Wer trotzdem ein Ei zu Ostern verschenkte, musste mit harten Strafen rechnen. Um diese Bestrafung zu vermeiden, wurden die Eier nicht mehr persönlich verschenkt, sondern bei Freunden und Verwandten im Garten versteckt. Eine andere Theorie besagt, dass das Verschenken von Ostereiern auf den Zins zurückgeht. Bauern mussten ihrem Lehnsherrn im Mittelalter ein Zehntel ihrer Ernte abgeben. Im späten Mittelalter wurde das Ei als Symbol für die Auferstehung Christi gesehen. Die Kirche, aber auch die Künstler dieser Zeit übernahmen die Symbolik des Eis.

Im Prinzip geht heute von den gefärbten Eiern keine Gefahr mehr aus. Zum Einsatz kommen zugelassene Lebensmittelfarben, die für den Verzehr freigegeben sind. Federführend ist hierbei die Lebensmittelbehörde der Europäischen Union, welche die höchstzulässigen Mengen für „Chinolingelb“ (E104), „Cochenillerot A“ (E124) und „Azorubin“ (E122) festlegt. Ohnehin werden die Farben nur in sehr geringen Mengen aufgenommen. Als bedenklich gelten hingegen Azofarbstoffe (u.a. Erythrosin, E127) die im Verdacht stehen, bei Kindern Hyperaktivität auszulösen, und als krebserregend gelten. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zu alten Hausrezepten und stellt seinen Farbsud selbst her. Zwiebelschalen färben die Eier gelb-braun, Preiselbeeren rosa-violett, Brennnesseln grün und Rote Beete, Rotkohl oder Holunder verleihen den Eiern die schönsten Rottöne.