Euro MeetKemp bringt Coque zum Kochen: So erlebten die Luxemburger Schwimmer das Wochenende 

Euro Meet / Kemp bringt Coque zum Kochen: So erlebten die Luxemburger Schwimmer das Wochenende 
Remi Fabiani lebt seinen olympischen Traum weiter – doch dahinter lauert die nächste, vielversprechende Generation  Foto: Editpress/Gerry Schmit

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„Finn Kemp“ schallte es durch die Schwimmhalle. Der junge Luxemburger hatte sich mit einer beeindruckenden Zeit seine erste Euro-Meet-Medaille über die 200 m Lagen gesichert. Aus nationaler Sicht war es der Höhepunkt eines aufregenden Wochenendes, das unterschiedliche Erkenntnisse zulässt.

Julien Henx blickte am Ende des Tages mit gemischten Gefühlen auf seine Leistung zurück. Der 28-Jährige hatte sich auf die 50 Meter Freistil beim Euro Meet fokussiert. „Ich glaube, dass ich genau deswegen ein bisschen nervös wurde“, so Henx, der am Samstagmorgen im Vorlauf nicht über eine Zeit von 23:09 Sekunden hinausgekommen war, sich damit aber für das B-Finale qualifizierte. In diesem konnte er sich am Abend steigern. „Mit meiner Zeit im B-Finale bin ich ganz zufrieden, ich musste aber zwischendurch einmal atmen. Daran muss ich arbeiten. 22,96 sind genau eine Sekunde über der Olympianorm. Vielleicht ist das ein Zeichen“, so Henx mit einem Lachen.

Maud Allar
Maud Allar Foto: Editpress/Gerry Schmit

Auf der Sprintdistanz ist eine Sekunde allerdings noch ein hartes Stück Arbeit und das Ziel Paris 2024 ein weiter Weg. „Man braucht ein Ziel, um morgens aufzustehen, motiviert zu bleiben, 100 Prozent zu geben und die vielen Opfer zu bringen“, sagt Henx. „In dieser Saison ist kaum jemand die 21,96 geschwommen. Das zeigt, wie hoch das Niveau ist.“ Der Luxemburger glaubt aber weiter daran, dass sein Traum Realität werden kann. „Im Sprint kann immer alles passieren. Es ist machbar. Ich sage nicht, dass es einfach ist. Man hat aber im Sommer bei Rémi und Ralph gesehen, wie schnell man eine halbe Sekunde gutmachen kann. Die beiden sind super unterwegs. Ich versuche das auch zu machen und würde mir wünschen, dass wir alle drei nach Paris fahren können. Ich finde es cool, das als Ziel zu haben, um motiviert zu bleiben. Egal, was am Ende dabei herauskommt.“

Allar schwimmt Landesrekord

Einen perfekten Tag hatte Nachwuchsschwimmerin Maud Allar am Samstag beim Euro Meet erwischt. Die 16-Jährige verbesserte am Samstagmorgen auf den 50 Meter Brust ihren eigenen Landesrekord auf 33,75 Sekunden. Im B-Finale am Nachmittag blieb sie knapp 4/100 darüber und kam auf den 19. Platz. „Damit bin ich echt zufrieden“, freute sich die junge FLNS-Athletin. Diese Leistung hat allerdings Spuren hinterlassen, weshalb es auf der doppelten Distanz am Sonntagmorgen eher schwierig lief: „Ich bin das Rennen zu langsam angegangen und wurde schnell müde“, resümierte sie. Im B-Finale, in das sie nachgerutscht war, gelang es ihr, den Schalter noch einmal umzulegen, „nicht unbedingt wegen der Zeit, aber wegen der Sauberkeit meiner Züge. Es tut gut, das Ganze mit einer positiven Note zu beenden.“

Max Mannes hatte sich über 200 Meter Freistil ebenfalls für das B-Finale qualifiziert und belegte in 1:53,51 Minuten am Ende den 15. Platz. „Ich bin mit meiner Leistung eigentlich ganz zufrieden“, so Mannes, der seine Karriere in den kommenden Monaten nach und nach ausklingen lassen wird. „Würde ich immer noch zweimal täglich trainieren, wäre es eine andere Sache – aber so sind zwei 1:53er-Zeiten an einem Tag ganz in Ordnung.“

Auf den 200 m Lagen hatte Finn Kemp die nationale Rangliste in den Vorläufen untermauert: Nach 2:06,38 Minuten schlug der 18-Jährige als Zweiter in seinem Rennen an. Es war die viertschnellste Zeit insgesamt. Mit 2:07,28 (Carneiro) und 2:10,15 (Frippiat) mussten derweil zwei andere Luxemburger den Blick auf die Anzeigetafel richten: Ersterer schaffte den Sprung unter die ersten Zehn und durfte am Abend neben Kemp im A-Finale starten, für Florian Frippiat gab es noch mal ein B-Finale. Mit einem dritten Platz im B-Finale steigerte sich der Architekt dann noch einmal deutlich (2:08,97). Und das sollte dann auch Kemp gelingen – und wie. In 2:02,94 Minuten legte er die vier Bahnen in Windeseile zurück. Die Coque bebte und der Schwimmer bedankte sich mit einem großen Lachen, einer Verbeugung und sehr viel Zeit für alle, die gekommen waren, um ihn zu unterstützen. Wie er das Rennen erlebt hat und was es für ihn bedeutete, erzählte er im Interview.