EditorialDas Pick-up-Metallmonster: Wettrüsten auf den Straßen eskaliert weiter

Editorial / Das Pick-up-Metallmonster: Wettrüsten auf den Straßen eskaliert weiter
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Endlich ist wieder Autofestival. Das Schlendern durch klimatisierte Ausstellungsräume gehört für viele Luxemburger genauso zur Wintersaison wie das Skifahren ein paar Wochen später. Dass SUVs mittlerweile besonders beliebt sind, ist kein Geheimnis. Dass diese teure Autokategorie etliche Probleme mit sich bringt, ebenfalls nicht. Doch die Europäer sind dabei, einen neuen – noch gefährlicheren – Trend zu entdecken: die amerikanischen Pick-ups. Sie bilden die nächste Stufe im Wettrüsten auf der Straße. Sie sind noch höher, größer und schwerer. Die Besitzer dieser Blechberge fühlen sich in ihrem Panzer zwar sicherer, doch für alle anderen Verkehrsteilnehmer stellen sie eine Gefahr dar.

Praktisch sind diese riesigen Metallmonster nicht: Die europäische Verkehrsinfrastruktur ist mit ihren alten Wegen und Straßen nicht für diese vierrädrigen Riesen geeignet. Viele Stellplätze und Parkhäuser sind einfach zu klein. Jeder, der schon einmal in einer engspurigen Nebenstraße Verkehrstango mit einem dieser entgegenkommenden Blechkorken getanzt hat, weiß, wie ungeeignet die Fahrzeuge für Dörfer und Städte sind. Hinzu kommt der Spritverbrauch, der durch das enorme Gewicht wesentlich höher ausfällt als bei anderen Fahrzeugen.

Doch das größte Problem ist, dass diese Fahrzeuge gefährlich sind. Natürlich nicht für die Besitzer – im Gegenteil. Laut einer Studie des belgischen Verkehrssicherheitsinstituts Vias vom vergangenen August sinkt die Verletzungsgefahr für die Insassen um 65 Prozent. Für einen Fahrer, der in einen Unfall mit einem Pick-up verwickelt ist, steigt das Risiko allerdings um 50 Prozent. Und: „Für einen Fußgänger oder Radfahrer, der von einem Pick-up angefahren wird, steigt das Risiko schwerer Verletzungen um 90 Prozent; das Risiko tödlicher Verletzungen um fast 200 Prozent“, schreibt Vias. Hinzu kommt, dass laut einer Studie des US-amerikanischen Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) SUVs, Pick-ups, Vans und Minivans beim Abbiegen deutlich häufiger mit Fußgängern kollidieren als andere Fahrzeuge.

Vergangenen Oktober reagierten sieben Verbände in einem offenen Brief an Thierry Breton, EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, auf diesen Trend. Dazu gehören unter anderem der Europäische Verkehrssicherheitsrat (ETSC), der Europäische Radfahrerverband (ECF) und der Internationale Fußgängerverband (IFP). „Mit einer Frontpartie, die oft höher ist als ein zehnjähriges Kind, sind sie nicht nur gefährlich, sondern haben auch eine sehr schlechte Direktsicht“, steht in dem Schreiben. Die Pick-ups würden kaum Sicht auf andere Verkehrsteilnehmer bieten – insbesondere auf Kinder im vorderen Bereich.

Laut Schreiben bestehe die Gefahr eines „dramatischen Anstiegs“ der US-Importe von großen Pick-ups in die EU, die über die „Einzelgenehmigung für Fahrzeuge“ (IVA) eingeführt würden. Durch dieses Schlupfloch sei es möglich, die europäischen Sicherheits- und Umweltvorschriften für Autos zu umgehen und diesen amerikanischen Fahrzeugtypen nach Europa zu bringen. Die Neuzulassungen durch IVA für sogenannte „Off-Road“-Fahrzeuge habe sich mit 2.900 im Jahr 2019 auf 6.800 im Jahr 2022 mehr als verdoppelt. Dieses „Schlupfloch“ kann und sollte die EU stopfen.

Das Problem der europäischen Pick-up-Modelle bleibt allerdings bestehen. Diese sind in ihren Maßen nämlich nicht weit von ihren nordamerikanischen Gebrüdern entfernt. Eines ist klar: Diese Metallmonster dürfen in Europa nicht zum neuen SUV werden.

de Jang den Daafen
2. Februar 2024 - 2.01

Wer angibt hat anscheinend mehr vom Leben. Wieviel, das steht in den Sternen, Wer ein solches Monster fährt, muss eine Menge Angst haben.

wolfgang.zenner
30. Januar 2024 - 19.39

Der einzige Grund: weil ich es kann !!!! Mit meinem Twizy finde ich auch in einem Rudel dieser Gurken immernoch einen Parkplatz - den fahre ich inzwischen viel lieber, als die Familienkutsche für uns 6 Personen - die gehen in die meisten dieser Mega... gar nicht rein - wie blöd...

plop
30. Januar 2024 - 19.11

@Jemp Merci fir aeren support !!! Och wann den Breimer sech ugegraff fillt. ? Et ass awer esou.

Jean-Marie Grober
30. Januar 2024 - 18.22

Elo si mer awer um Niveau 0 ukomm! Mee an där Logik do sinn da Smart- oder Fiat 500- Fuerer all mat "Rocco Siffredi"-Attribute geseent? Ech gesinn éischter mäin Auto als Deel vu menger Fräiheet, well meng Eltere weder Permis nach Auto haten an ech mäin éischten Auto mat menge Sue bezuelt hunn. Ech hu vläicht ze vill mat den Transports publics musse fueren, datt ech ni fräiwëlleg op mäin Auto verzichte wäert.

Jemp
30. Januar 2024 - 10.11

Wat den Auto méi grouss, wat d'Gehir méi kleng. Dat ass eng Behaptung vu mir, mee ech kenne vill Fäll wou et esou ass. Eng wessenschaftlech nogewisen Tatsach ass awer dat, wat de "plop" schreiwt. Statistesch stemmt et tatsächlech, datt Fuerer vu groussen a PS-staarken Autoen am Duerchschnett méi e klenge Penis hunn. Wessenschaftlechen Noweis: University College London (UCL): The Psychology of Fast Cars and Small Penises

jean-pierre.goelff
30. Januar 2024 - 8.16

....sinn zu Luxusburg wiirklich esou immens vill déer ,,Monsteren,,ennerwee fir esou een Artikel op den Wee ze brengen?

Herr Jacobs
29. Januar 2024 - 19.32

Alles verbiden, hun mer net dofir schon die Greng Heulsusen ofgewielt?

Bréimer
29. Januar 2024 - 18.07

@ plop / Wat e net "coole" Kommentar. Eléng deen Ausdrock "Schwanzerweiterung" beweist de Niveau. Schummt iech Här oder Madame plop. A gauche gauche ...

plop
29. Januar 2024 - 14.57

Dei Monsteren hun hai neischt ze sichen. Ass vleicht eng "Schwanzerweiterung" fir verschidden Cooler!

Jean-Marie Grober
29. Januar 2024 - 14.56

Ech sinn onbedéngt dofir, datt och all Bussen, Camion'en a Camionnetten aus dem Verkéier gezu musse ginn, All déi schwéier Gefierer sinn och eng grouss Gefor fir d'Vëlosfuerer an d'Foussgänger. An da sinn ech dofir, datt all Öko- an No Future Aktivist endlech säi Führerschäin ewech geholl kritt respektiv kee kritt a selbstverständlech och op säin Handy verzicht. Alles op de Vëlo bei Minus 10 Grad oder op den Zuch, dee jo esou eppes vun attraktiv an ëmmer pünktlech ass. Vläicht sollt een d'Ochsekaren an d'Päerdskutschen erëm aféieren. An neen, ech fueren net matt engem Pick-up ronderëm!

Grober J-P.
29. Januar 2024 - 13.13

Wenn es denn noch ein bisschen mehr Respekt von den Fahrern dieser Monster gäbe. Gestern Abend auf 2 m Goliath hinter mir, mein David war nicht schnell genug. Dann Mittwoch im Souterrain eines Kaufhauses. Direkt zwei Monster beanspruchten 2 Parkplätze. Dabei sei gesagt, die Parkplätze in diesem Souterrain sind auch leider nicht mehr in der so geforderten Normbreite. Werde mir wieder Verbotsschilder in die Tasche stecken.

Dino
29. Januar 2024 - 10.22

Et kann dach sécher jidverdreen a mat sénge Sue, kâfen a fueren wât a mat wât e wëllt. Lëtzebuerg ass jo n a c h kéng Diktatur.

JJ
29. Januar 2024 - 9.57

Und dann noch ein E-Auto als Zweitwagen um das Umweltgewissen zu beruhigen.

den Zéien
29. Januar 2024 - 8.33

…. und wenn der Pöbel aller Sorten tanzt um das GOLDENE KALB …

clauma
29. Januar 2024 - 7.03

An.....??? Wou ass de Problem...???