StatecPreisanstieg im Luxemburger Baugewerbe verlangsamt sich

Statec / Preisanstieg im Luxemburger Baugewerbe verlangsamt sich
Zwischen Oktober 2020 und April 2023 sind die Luxemburger Baupreise sogar um sage und schreibe 33,2 Prozent gestiegen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Nach den drastischen Preissteigerungen seit 2020 stellte Statec im letzten Halbjahr wieder eine Abschwächung der Baupreise in Luxemburg fest.

Die Luxemburger Wohnungsbaupreise weisen den geringsten halbjährlichen Anstieg seit Oktober 2020 auf. Das geht aus dem neuesten Statec-Bericht vom Montag hervor. Die Preise seien zwischen April und Oktober 2023 um 0,3 Prozent gestiegen und weisen damit eine „gewisse Stabilität“ auf. Im Jahresvergleich sind die Wohnungsbaupreise aber dennoch um 6,4 Prozent gestiegen. Zwischen Oktober 2020 und April 2023, also in einem Zeitraum von knapp drei Jahren, sind die Preise sogar um 33,2 Prozent gestiegen.

Den jüngsten Entwicklungen geschuldet ist der Baupreisindex zwischen April 2023 und Oktober 2023 um 1,2 Prozent gestiegen. In dem Halbjahr davor waren es sogar 6,4 Prozent, berichtet Statec.

Das Statistikamt erklärt die Entwicklung der Baupreise mit einem Rückgang der Kosten für bestimmte Baumaterialien, der jedoch durch einen Anstieg der Lohnkosten und eine schwächere Nachfrage (nahezu) ausgeglichen wird. Der Rohbau erweist sich als Gewerbe mit sowohl dem geringsten Halbjahres- als auch Jahreszuwachs. Tatsächlich hält Statec für den Erdbau sogar einen „ungewöhnlichen“ Halbjahresrückgang von -1,1 Prozent fest. Der Rohbau – also Maurerarbeiten, Fundamentsetzung, Abdichtung usw. – verzeichnet lediglich einen Anstieg von 0,5 Prozent. Kosten für diverse Materialien, wie beispielsweise den Stahl und die Schalung, seien weiter rückläufig.

Teure Marmorarbeiten

Eine ähnliche Entwicklung lässt sich bei den Dacharbeiten beobachten: Auch hier steigen die Preise langsamer an (plus 1,7 Prozent) und werden hauptsächlich durch die Verteuerung der Dachdeckerarbeiten (plus 2,8 Prozent) angetrieben. Die Preise für Zimmerarbeiten sind mit minus 0,1 Prozent recht stabil geblieben. Ganz anders hingegen jene für Flachdächer (plus 3,0 Prozent) und Dachfenster (plus 2,2 Prozent).

Auch die Preise zur Schließung der Gebäude konnten sich mit einem Plus von 0,6 Prozent stabilisieren, schreibt Statec. Gemeint sind beispielsweise der Einbau von Fenstern mit Sonnenschutz, Garagentoren sowie die Fassaden. So sind die Preise der Außenschreinerei in einem Halbjahr 0,2 Prozent gestiegen, die der Fassadenarbeiten jedoch um 1,1 Prozent.

„Bei den technischen Installationen wurde der Anstieg der Arbeitskosten systematischer weitergegeben, was sie zu den Gewerken mit der höchsten Preisdynamik macht (plus 2,5 Prozent im Halbjahr)“, stellt Statec fest. Auch bei den Ausbauarbeiten schreiten die Preise weiter voran (plus 1,7 Prozent). Von allen Gewerken verzeichnen die Preise für Fliesen- (plus 4,4 Prozent) und Marmorarbeiten (plus 7,8 Prozent) den größten Anstieg. Lediglich die Gipserarbeiten wurden in dem Referenzzeitraum um 1,5 Prozent billiger.

Entwicklung der Wohnungsbaupreise in Luxemburg 
Entwicklung der Wohnungsbaupreise in Luxemburg  Grafik: Statec, enquête sur les prix de la construction