RadsportFokus auf den Tour-Sieg: Die Pläne von Bora-hansgrohe für 2024 sind klar definiert

Radsport / Fokus auf den Tour-Sieg: Die Pläne von Bora-hansgrohe für 2024 sind klar definiert
In diesem Jahr wird sich bei Bora-hansgrohe vieles um Primoz Roglic drehen Foto: Bora-hansgrohe

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Es zählt nur die Tour de France. Mit Primoz Roglic will Bora-hansgrohe das wichtigste Radrennen der Welt gewinnen. Teil dieses Erfolgs will auch Bob Jungels sein. 

Mit Primoz Roglic als Leader für den Gesamtsieg bei der Tour de France geht das deutsche Top-Team Bora-hansgrohe in die neue Radsport-Saison. Das Hauptziel ist der Triumph bei der Tour mit dem slowenischen Neuzugang. „Wir haben den Giro gewonnen, die Tour ist der nächste logische Schritt. Mit Primoz ist es ein perfektes Match. Er war bereits Zweiter, natürlich will er ganz nach oben“, sagte Sportchef Rolf Aldag am Mittwoch beim Media Day auf Mallorca.

Die Kern-Mannschaft für die Tour steht schon fest. Roglic wird in den Bergen von Jai Hindley, Giro-Sieger 2022, Alexander Vlasow, Tour-Fünfter 2022, und Martinez unterstützt. In den flachen und hügeligen Etappen soll Nico Denz den 34 Jahre alten Slowenen aus allen Schwierigkeiten heraushalten. Einen Sprinter nimmt Bora-hansgrohe nicht mit zur Tour. Damit fokussiert sich das Team voll auf Roglic. Teil des Tour-Teams will auch Bob Jungels sein, der mit seiner Erfahrung als „Capitaine de Route“ fungieren könnte. 

Doch die Plätze bei Bora-hansgrohe bei der Tour sind umkämpft. Während Roglic, Hindley, Vlasow und Martinez ihre Plätze sicher haben, scheinen auch die deutschen Profis Lennard Kämna – der allerdings auch schon den Giro bestreitet – und Nico Denz ihre Plätze im Tour-Kader zu haben. Auch Danny van Poppel und Matteo Sobrero haben ihre Chancen, als Helfer auf den Flachetappen dabei zu sein. Insgesamt dürfen acht Fahrer für die Tour nominiert werden. Jungels wird sich also, wie die anderen auch, beweisen müssen.

„Wir gehen mit einem Anführer in die Tour, das ist Primoz. Alles andere ergibt keinen Sinn“, sagte Aldag. Vom 1. Mai an soll das Tour-Team alle Rennen und Trainingslager gemeinsam bestreiten und dann die zweimaligen Sieger Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar herausfordern. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die Tour gewinnen“, sagte Roglic. „Wir haben ein klares Ziel, auf das wir hinarbeiten. Jetzt liegt es an uns, den Plan auszuführen.“

Momentan zeige Vingegaard, Tour-Sieger von 2022 und 2023, laut Roglic kaum Schwächen. Aldag machte dennoch einen Unterschied aus: „Jonas und Tadej haben zweimal gewonnen, wir haben das noch nicht“, sagt der 55-Jährige. „Was holt dich morgens aus dem Bett? Die Dinge, die du noch nicht erreicht hast. Wir sind immer noch ein wenig unter dem Radar, wir sind, warum auch immer, noch immer die Underdogs. Das wollen wir nutzen.“

Vorfreude auf Red Bull

Aldag blickt aber vor allem auch mit Vorfreude auf die erwartete Mehrheitsübernahme von Bora-hansgrohe durch Red Bull. „Wir sind superhappy und schauen der Sache freudig entgegen, ohne die Details zu kennen. Dort, wo sich Red Bull engagiert hat, ging es eigentlich nie bergab, sondern nur bergauf“, sagte der Sportliche Leiter am Rande des Team-Trainingslagers auf Mallorca.

Man wisse, führt Aldag aus, „das ist eine sehr engagierte Firma im Sport – mit großen Zielen. Deshalb sehen wir langfristig große Chancen.“ Genauere Informationen zum Status der Verhandlungen konnte der 55-Jährige aber nicht mitteilen: „Es gibt von uns keinen konkreten Plan, wir sind ein bisschen so ‚Juhuu, was immer es wird, es wird gut‘.“

Anfang des Jahres hatte Bora-hansgrohe die angestrebte Partnerschaft mit Red Bull bestätigt. Demnach plant der im Sportsponsoring omnipräsente Energydrink-Hersteller den Kauf von 51 Prozent der vom Bora-hansgrohe-Teamchef Ralph Denk geführten RD pro cycling GmbH & Co. KG sowie der RD Beteiligungs GmbH. Vor dem Abschluss des Deals steht die kartellrechtliche Prüfung der Übernahme.

Red Bull, das unter anderem als Großsponsor in der Formel 1 und dem Fußball auftritt, betreibt im Radsport bislang Partnerschaften mit einzelnen Fahrern. Zu diesen gehören neben dem deutschen Bora-hansgrohe-Profi Anton Palzer auch die Topstars Wout van Aert (Belgien) und Thomas Pidcock (Großbritannien). (dpa/pg)