Das Erscheinungsbild der Schule wird sich grundlegend ändern, von den umgebenden Straßen aus wird das alte Gebäude nicht mehr direkt sichtbar sein. Dort, wo sich jetzt der große Pausenhof befindet, entstehen nach und nach neue Gebäude entlang der rue Marie Muller-Tesch und der rue Michel Lentz. Neben Klassensälen wird es eine Turnhalle, eine integrierte „Maison relais“ sowie Essräume samt pädagogischer Küche geben. Alles in einer ansprechenden Architektur, in einem Mix aus Alt und Neu. Vertikale Gärten auf dem Dach, begrünte Dachflächen und ein innovatives energetisches Konzept minimieren die Auswirkungen dieses Bauvorhabens auf die Umwelt. Für die Ausführungsplanung und Umsetzung ist das Architekturbüro Jim Clemes verantwortlich.
Eine der Vorgaben für die Planer ist, dass der Schulbetrieb während der Bauarbeiten aufrechterhalten wird und die Sicherheit der Schüler und Lehrer gewährleistet ist, weshalb das Projekt in drei Bauphasen umgesetzt wird. Phase 1 hat bereits mit dem Verpflanzen der 39 Bäume des ehemaligen Schulhofes und dem Abriss der Sporthalle begonnen (das Tageblatt berichtete). An dieser Stelle entsteht eine Produktionsküche für 500 Essen. Und somit die Kapazität, die in das Projekt integrierte „Maison relais“ zu versorgen und außerdem bis zu 200 Essen für andere Schulen bereitzustellen. Im ersten Stockwerk befinden sich Klassenräume und Essräume mitsamt pädagogischer Küche. Die Essräume erhalten eine Mehrfachnutzung und können als Gruppenräume genutzt werden.
Turnhalle im Untergeschoss
Die neue Turnhalle, die sich ähnlich wie in der Dellhéicht-Schule teilweise im Untergeschoss befindet, wird in einem Gebäude entlang der rue Marie Muller-Tesch entstehen. Auch hier sind Klassenräume im Obergeschoss geplant. Der Eingang zur Sporthalle ist ohne Durchqueren des Schulhofes auch als Sportlerzugang für Externe vorgesehen. Großzügige Verglasungen vom Straßenraum und dem Schulhof ermöglichen Einblicke in die untere Hallenebene. In diesem Zuge wird auch der große Pausenhof entstehen, der mit einer Grünzone, überdachten Pausenhofflächen mit Sitzstufen und Bereichen für den pädagogischen Garten auch während der nächsten Bauphasen nutzbar sein wird. In den Obergeschossen werden alle Schulhäuser über Brücken miteinander verbunden. Die ringförmige Erschließung ermöglicht eine einfache Orientierung.
Die Fassaden der neuen Gebäude werden aus Ziegeln in hellen Beige-Tönen gefertigt und sind somit der besonderen Beanspruchung eines Schulgebäudes gewachsen, günstig im Unterhalt und auf die Farbgebung des altehrwürdigen Schulgebäudes abgestimmt. Holz/Alu-Fensterelemente aus dunklem Eloxal stehen im Kontrast zur Fassade und unterstreichen die Geometrie der Öffnungen.
Beim Energiekonzept geht man indessen innovative Wege. Es sieht vor, wartungsaufwendige Technik zu reduzieren und durch eine natürliche Belüftung der Räume den primären Eigenbedarf zu reduzieren. Sogenannte „Parieto“-Fensterelemente werden hierzu in die Fassadenelemente integriert, welche die Räume im Sommer mit gekühlter Frischluft versorgen. Im Winter wird die Luft über den Scheibenzwischenraum durch die Sonnenstrahlen vorgewärmt ins Gebäude strömen. Zum Lüftungskonzept werden dann lediglich Ventilatoren auf dem Dach benötigt.
Die Arbeiten an Phase 1 sollen bis 2024 abgeschlossen sein. In Phase 2 wird der Modularbau der „Maison relais“ durch ein Gebäude für die Wohnung des Hausmeisters und durch Klassenräume für den Zyklus 1 ersetzt. Der linke Flügel des aktuellen Gebäudes wird abgerissen und neu gebaut. In der letzten der drei Bauphasen wird dann das alte Hauptgebäude umfangreich renoviert. Die Kosten für Phase 1 belaufen sich auf 27 Millionen Euro.

De Maart
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