Donnerstag23. Oktober 2025

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DeutschlandEin Masterplan für die Baustellen der Universität Trier

Deutschland / Ein Masterplan für die Baustellen der Universität Trier
Uni Trier Archivfoto: Torsten Lauterborn

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Eine neue Mensa, Digitalisierung und innovative Lernräume sind Bausteine, um mehr Studierende für Trier zu begeistern. Was in den kommenden drei Jahren und darüber hinaus für die Universität Trier geplant ist.

So viele Studierende wie am Donnerstag waren schon lange nicht mehr auf dem Campus. Verantwortlich dafür war der Impfbus des Landes, der an der Universität Trier erneut Station machte. „Wenn wir schon nicht zu Vorlesungen kommen dürfen, dann wenigstens zum Impfen“, lautete ein Kommentar aus der langen Reihe der Wartenden.

Tatsächlich ist von einem Studium in Präsenz aktuell eher nicht die Rede. „Wegen Corona finden Vorlesungen derzeit fast ausschließlich digital statt“, sagt Unipräsident Michael Jäckel. Dennoch sei weitaus mehr Leben auf dem Campus als im vergangenen Wintersemester. Denn Mensa und Bibliothek sind geöffnet. „Unsere Infrastruktur funktioniert.“ Das ist wichtig, weil die Vorbereitungen auf die Prüfungen laufen und diese in Präsenz zu absolvieren sind.

Eine gute Nachricht: Probleme mit der Erreichbarkeit gibt es nicht mehr. Die Linie 14, von den Stadtwerken wegen einer Erkrankungswelle ihrer Busfahrer vorübergehend eingestellt, fährt wieder täglich. Die Studierendenvertretungen von Universität und Hochschule hatten sich dafür gemeinsam starkgemacht. Statt eines Spätbusses fahren am Freitagabend nun Taxis zum Studententarif.

Wie wichtig eine funktionierende Infrastruktur für die Attraktivität eines Hochschulstandortes ist, wissen die Verantwortlichen. Im neuen Hochschulentwicklungsplan, der als Navigator bis zum Jahr 2025 und darüber hinaus dienen soll, ist deshalb auf 40 Seiten die bauliche Entwicklung auf dem Campus ebenso beschrieben wie die Ziele für die Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur und Innovationen für Forschung und Lehre. So sollen zum Beispiel die in der Pandemie gewonnenen digitalen Möglichkeiten helfen, für die mehr als 80 Studienprogramme neue Lehr-, Lern- und Prüfungsformate zu schaffen.

Wie Uni und Hochschule um neue Studierende werben

„Wir leben in einer Zeit des Um- und Neudenkens“, sagt Jäckel. „Universitäten stehen im Zentrum dieser Veränderungen und müssen Impulse setzen und Lösungen anbieten.“ Konkret geht es darum, das Studium in Trier so attraktiv zu machen, dass mehr junge Menschen sich für diesen Standort entscheiden. Der kontinuierliche Rückgang der Studierendenzahlen um mehr als 20 Prozent innerhalb der vergangenen zehn Jahre auf aktuell weniger als 12.000 zeigt, wie wichtig das ist.

Neben neuen und interessanten Studienangeboten und Forschungsmöglichkeiten sind die technische Entwicklung und – sobald die Einschränkungen für das Studium in Präsenz wegfallen – die baulichen Maßnahmen auf dem Campus entscheidend. So ist mittelfristig eine neue Mensa ebenfalls in dem Masterplan vermerkt wie eine zusätzliche Multifunktionshalle. Kurzfristig sollen ein Lernlabor für das Grundschulstudium entstehen und fünf Räume zu multifunktionalen Lehr- und Lernorten umgebaut werden.

Manche Bauprojekte gehen nicht schnell genug

„Wir verändern von Jahr zu Jahr das Innenleben der Gebäude auf dem Campus“, verspricht Jäckel, der sich wünscht, noch mehr Bau- und Sanierungsprojekte in Eigenregie der Universität realisieren zu können. Das würde das Tempo bei der Realisierung beschleunigen, wie aktuell der Bau der neuen Außenterrasse am Mensa-Gebäude zeigt. Auf dem Sportcampus entsteht derzeit eine Freilufthalle.

Wie lange sich ein Projekt unter Federführung des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) hinziehen kann, zeigt sich in Trier an der sich seit 2018 schleppenden Sanierung von Campus II. Seit Wochen stehen die Container für die notwendige Auslagerung der Labore vor dem Gebäude des ehemaligen französischen Hospitals. „Frühestens im Frühjahr 2024 wird die Sanierung fertig sein“, bedauert Jäckel. Dass die Projektsumme für das von ihm gewünschte „Bauherrenmodell“ nun von der Landesregierung von zwei auf drei Millionen Euro erhöht worden ist, kommt seinen Wünschen entgegen, auch wenn die Abstimmung mit dem LBB notwendig bleibt.

Corona hat in den vergangenen beiden Jahren an der Universität Trier ebenso wie an der Hochschule viel durcheinander geworfen. So mussten beide Einrichtungen ihre Jubiläen auf kleinster Flamme köcheln. „Wir wollen einige der Veranstaltungen im kommenden Sommer nachholen“, verspricht Jäckel, der im Dezember auch zum Präsidenten der Universität der Großregion gewählt worden ist. Neugestaltungen im Freigelände und die Bibliothekserweiterung konnten nicht vorgestellt werden. Konzerte, Alumni-Treffen und auch eine spektakuläre Ruder-Regatta zum 50. Geburtstag der Uni mussten ausfallen. „Einige dieser Dinge werden wir nachholen“, versichert der Präsident. Welche, das sei allerdings noch nicht klar.