MedienPirat Marc Goergen verteidigt im Interview juristisches Vorgehen wegen Memes

Medien / Pirat Marc Goergen verteidigt im Interview juristisches Vorgehen wegen Memes
Ein Pirat, der Klarnamenpflicht im Internet fordert: Marc Goergen Archivfoto: Editpress

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Marc Goergen hat seine Klagen gegen Meme-Plattformen im RTL-Interview gerechtfertigt und gleichzeitig betont, dass er nicht für mehr Regulierungen für das Internet sei.

„Wir sind als Piraten definitiv für ein freies Internet, aber wir sind auch für Privatsphäre und Datenschutz“, sagt Marc Goergen, Abgeordneter der Piraten, in einem RTL-Interview am Donnerstagmorgen. Er sieht bei den Klagen gegen zwei Internetplattformen keinen Widerspruch zu den eigenen Partei-Prinzipien.

Beide Betreiber sollen ihn oder seine Familie „de mauvais goût“ dargestellt und sogar seine Privatadresse veröffentlicht haben. Eine der beiden Klagen zog Goergen zurück, nachdem die Betreiber das betroffene Profilbild entfernt hatten. „Es kann nicht sein, dass die Familien der Politiker da mit hereingezogen werden“, betonte Goergen.

Der Piraten-Abgeordnete kritisierte, dass die Betreiber diese Plattformen anonym verwalten: „Wir wünschen uns nicht mehr Regulierungen für das Internet, aber wenn man klar etwas gegen eine Person schreibt, muss man auch den Mut haben, das unter dem eigenen Namen zu veröffentlichen.“

Goergen: Machen gute politische Arbeit

Dass ausgerechnet ein prominenter Vertreter der Piratenpartei wegen Erscheinungen der Netzkultur die Justiz anruft, hat auch einige Kritik hervorgerufen – und dies war nicht die erste Kontroverse, mit der die Partei aufgefallen ist, seit sie bei den jüngsten Chamberwahlen mehr als sechs Prozent erzielen konnte. So gab es beispielsweise Diskussionen um die Zusammenarbeit mit der Partei für integrale Demokratie, von ehemaligen Mitstreitern veröffentlichte Interna und „Fake News“-Vorwürfe. Im Gespräch mit RTL gibt Goergen zu, dass es die ersten Monate schwierig gewesen sei, sich einzuordnen: „Wir hatten sicherlich ein bisschen Ballast aus alten Zeiten, der nicht mit der neuen Situation umgehen konnte und wenn jemand geht, dann selten ohne Aussage.“

Trotz allem wollte Goergen betonen, dass die Piratenpartei momentan sehr viel politische Arbeit leistet: „Wir präsentieren gute Gesetzentwürfe und kontrollieren die Regierung mit vielen parlamentarischen Fragen.“

Kevin Welter
28. August 2020 - 16.19

Der smarte Abgeordnet hat wohl die Affaire Dieschbourg vergessen, die von der Piratenpartei gesteuerte Hetzkampagne. Sogar der Piraten Wahlbezirk von Herrn Goergen hatte ein Like unter einen hässlichen Kommentar gesetzt. Die Justiz ermittelt immer noch. Der Tagesblattartikel vom März 2020: Facebook / Carole Dieschbourg schaltet wegen Kommentaren mit Morddrohungen Autoritäten ein https://www.tageblatt.lu/?post_type=post&p=807671

Grober J-P.
28. August 2020 - 0.19

"Wir kontrollieren die Regierung." Und der arme Xavier hat bis jetzt nichts mitbekommen. Sind die etwa alle von den Piraten ferngesteuert. Wo gibt es das eigentlich noch?