Dienstag11. November 2025

Demaart De Maart

Luxembourg Air RescueNeues Material gibt Corona keine Chance

Luxembourg Air Rescue / Neues Material gibt Corona keine Chance
Mann der Tat: Das neue Material ist absolut sicher und spart Zeit und Arbeit, so Air-Rescue-Chef René Closter Foto: Editpress/Julien Garroy

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Um hochinfektiöse Patienten unter Wahrung aller Sicherheitsbestimmungen transportieren zu können, hat die Luxembourg Air Rescue mobile Isolierungsstationen angeschafft, sowohl für ihre Helikopter als auch für ihre Flugzeuge. Am Donnerstag wurden diese sogenannten „EpiShuttels“ am Sitz der Rettungsflugwacht auf dem Findel vorgestellt.

Donnerstagmittag. Flughafengelände Findel. Im Hangar der Air Rescue sieht es aus wie geleckt. Alles sauber, alles rein! Alle sanitären Maßnahmen werden eingehalten. Das ist in Corona-Zeiten wichtiger denn je, denn die Luxembourg Air Rescue wird daran gemessen. Vor allem im Ausland.

LAR-Präsident René Closter weiß, wovon er spricht, wenn er erzählt, dass infizierte Patienten ein Problem darstellen, je nach Transportbedingungen eines Kranken im Ausland. „Deshalb haben wir uns den Gegebenheiten angepasst und eine spezielle Ausrüstung angeschafft. Das ist Material, das es zum Teil in der Form nicht gibt auf der Welt. Wir haben es an unsere Bedürfnisse angepasst.“ 

Bei dem neuen Material handelt es sich um ein sogenanntes „EpiShuttle“. Kostenpunkt: insgesamt 250.000 Euro. Das teure Stück, das größtenteils aus Spendengeldern finanziert wurde, dient dem Transport eines Patienten mit einer hochinfektiösen Krankheit. Covid-19 zum Beispiel.

Derer hat die Luxemburger Air Rescue in den vergangenen Wochen und Monaten viele transportiert. Sei es, dass man sie aus dem Ausland nach Luxemburg geflogen hat oder beispielsweise innerhalb Deutschlands oder Frankreichs in ein Krankenhaus gebracht hat. „Nicht immer waren unsere Mittel den Umständen angepasst“, sagt René Closter. „Daraufhin haben wir beschlossen, diese spezielle Ausrüstung zu kaufen, einmal in der Version für den Helikopter beziehungsweise unsere Krankenwagen und einmal für die Flugzeuge.“

Das „EpiShuttle“, das einem gläsernen Sarkophag ähnelt, erlaubt eine permanente Kontrolle und Zugriff auf den Patienten, ohne dass dieser mit der Außenwelt in Kontakt kommt. Besonders wichtig ist dies beim Transport über größere Strecken. Beim Flug nach Afrika zum Beispiel oder allgemein über größere Distanzen, die bis zu acht Stunden dauern können, müssen Zwischenstopps eingelegt werden, sagt Closter.

Schneller und sicherer

Nicht erst seit Covid-19 gibt es dabei oftmals Probleme, bürokratische Hürden zum Beispiel, weil die Länder, in denen die Air Rescue landen möchte oder muss, um aufzutanken oder Lebensmittel an Bord zu nehmen, sehr zurückhaltend seien, wenn es sich um Patienten mit einer hochansteckenden Krankheit handele. Mit dem weltweit anerkannten System des EpiShuttles wird das Ganze nun ein Ende haben. „Niemand müsse Angst haben, sich anzustecken.“ Das zeigt sich beispielsweise auch daran, dass die Piloten oder das medizinische Personal außer Mund- und Nasenschutz keine spezielle Schutzkleidung mehr tragen müssen: „Das EpiShuttle ist komplett dicht, einen direkten Kontakt zwischen Patienten und Helfern gibt es nicht mehr!“

Zudem sei der Helikopter oder das Flugzeug nach dem Transport eines Covid-19-Patienten jetzt in zehn Minuten desinfiziert statt wie bisher in aufwendiger Kleinstarbeit in vier Stunden, und stehe somit wieder schneller für einen anderen Krankentransport zur Verfügung, heißt es von den Verantwortlichen der Air Rescue. René Closter betont, dass er besonders froh sei, jetzt während der Sommermonate, also der trotz Corona intensiveren Reisezeit, über solches Material zu verfügen.