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Patienten-Vertretung schreibt Brief an Bettel, um Drittzahlersystem einzufordern

Patienten-Vertretung schreibt Brief an Bettel, um Drittzahlersystem einzufordern

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Die Patienten-Vertretung hat einen offenen Brief an Premierminister und Regierungsbildner Xavier Bettel (DP) geschrieben. Die Vereinigung fordert die Einführung des Drittzahlersystems in das Koalitionsabkommen. 

Die Koalitionsverhandlungen neigen sich langsam dem Ende zu. Schon in zwei Wochen soll die nächste Regierung stehen. Nun meldet sich die Patienten-Vertretung zu Wort. In einem offenen Brief an Premierminister und Regierungsbildner Xavier Bettel (DP) fordert sie, dass der sogenannte „tiers payant généralisé“ Einzug in das Koalitionsabkommen findet.

Die Diskussionen um das Drittzahlersytem sorgen schon länger für Aufruhr in der medizinischen Welt Luxemburgs. Sie sieht vor, dass die Patienten beim Arzt keine Rechnungen mehr bezahlen müssen, sondern dass diese vom Arzt sofort an die Krankenkasse geschickt werden. Ein System, das die Ärzteschaft in Luxemburg strikt ablehnt. Laut der Ärztevereinigung AMMD fürchten die Ärzte, dass mit einem Drittzahlersystem ihre Therapiefreiheit eingeschränkt werden könnte.

Gespräche haben nie stattgefunden

Anfang dieses Jahres war eine Petition, die die Einführung des Drittzahlersystems forderte, von über 7.000 Personen unterschrieben worden. Bei der Anhörung im Parlament Ende Februar hatten sich viele Abgeordnete für eine Einführung ausgesprochen. Lediglich die DP-Politiker hatten sich dem entgegengestellt. Sozialversichungsminister Romain Schneider war daraufhin von den Abgeordneten gebeten worden, Gespräche mit allen Beteiligten zu führen, um eine Lösung zu finden.

Diese Gespräche kamen allerdings nie zustande, weil sich die AMMD weigerte, mit Romain Schneider zu sprechen. Ihr Verhandlungspartner sei die Krankenkasse CNS und nicht der Minister.

Nun versucht die Patienten-Vertretung, das Thema wieder aufs Tapet zu bringen. Zwar hatten mit den Grünen und der LSAP zwei Parteien die Forderung nach einem Drittzahlersystem in ihren Wahlprogrammen. Doch der dritte Partner, die DP, hatte sich klar gegen eine Einführung ausgesprochen. Durch die Rechnungen beim Arzt sei den Menschen bewusst, dass ein gutes Gesundheitssystem seinen Preis hat, meinte die Partei. Wie das Tageblatt erfuhr, sieht es im Moment schlecht aus für die Einführung des Drittzahlersystems. Der „tiers payant généralisé“ ist also nicht in Sicht.

Grober J-P.
26. November 2018 - 10.33

Der große Streitpunkt zwischen CNS und Medizinerschaft ist doch die veraltete Nomenklatura, oder? Mit dem neuen Präsidenten der CNS wird sich das ändern. Es werden kompetente Mediziner eingestellt die in Sachen Therapien auf dem neusten Stand sind. Dann wird man die Nomenklatura anpassen, die Herren in Weiß werden dann wieder „heilen“ können wie sie wollen und niemand hat was gegen den „Tiers payant“. Wir warten jetzt auf das Christkind!

H.Ochonder
25. November 2018 - 19.28

Dann hutt dir eng gutt Keess. Kommt emol bei d'Entraide Médicale vun der Eisebunn.

Nomi
24. November 2018 - 13.29

Ech warden net mei' wei' ~5 Arbechtsdeeg ob den Remboursement !

H.Ochonder
23. November 2018 - 14.35

"...ihre Therapiefreiheit eingeschränkt wird." ???
Ob Ärzte in anderen Ländern, wo der Tiers Payant funktioniert ,weniger Therapiefreiheit haben stellen wir mal dahin. Es scheint eher um das lange Warten auf den Ausgleich durch die Kassen zu gehen.Diese Wartezeit kann für ein kleines Gehalt richtig lange dauern wenn man teure Behandlungen vorstrecken muss. Eine Frage nebenbei,wenn wir schon bei Leistungen sind.Warum bekommt ein Arzt einen nicht unerheblichen Betrag ,der unter " Supplément premiere classe" gebucht wird,wenn er den Kopf in ein Ersteklasse-Zimmer steckt,? Ist das auch Therapiefreiheit?

Nomi
23. November 2018 - 11.41

Huet d'Patientenvertriedung iwerhaapt all Patienten gefroot dei' sie vertrett, ob eng Majoritei't dofir ass ?

Ech sinn net dofir !

Le républicain
23. November 2018 - 7.34

Der"tiers payant" ist eine wirkliche Sozialmaßnahme, die an Ende den Patienten zugutekommt und auch für die Mediziner keinen Abschlag in ihren Honoraren bringt, also was soll das Gejammer von Therapiefreiheit!