Es geht auch ohne Pestizide

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Eine Sensibilisierungskampagne für Gemeinden und Haushalte, die immerhin 10% der eingesetzten Pestizide nutzen, wurde an Freitag im Haus der Natur gestartet.

Jean-Marie Backes

Das internationale Jahr der Biodiversität und eine reelle Nachfrage von einigen Vereinigungen und Gemeinden veranlassten die Verantwortlichen, diese Kampagne zu starten. Sie dauert  vom 20. bis 30. März zu veranstalten.
Das angestrebte Ziel der Kampagne besteht darin die Öffentlichkeit und die Gemeinden auf die schädlichen Auswirkungen vom Pestiziden auf Natur und Gesundheit aufmerksam machen und alternative Pflegemethodenöffentlicher und privater Flächen im Siedlungsraum aufzeigen.

FalscheSauberkeitsideale

Unbemerkt kommen die Menschen fast täglich mit Pestiziden in Kontakt. Der Einsatz von diesen Mitteln wird mit einem Sauberkeitsideal oder ökonomischen Arbeitsaufwand gerechtfertigt. Das Befreien der Bürgersteigen, Parkplätzen, Verkehrsinseln und Spielplätzen von Moosen, Gräsern, Pilzen und Insekten wird mittels Pestiziden gemacht.
Auch im Haus oder Kleingarten kommen durch diverse Bekämpfungsmittel Pestizide in den Einsatz.
Die Spezialisten aus den Nauturschutzorgganisationen bemerkten, daß in Europa jährlich etwa 400 Millionen Tonnen chemischer Substanzen hergestellt werden. Darunter seien 300.000 Tonnen Pestizide.Die meisten Pestizide haben nachweislich Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit.
Der direkte Kontakt mit Pestiziden (z. B. bei der Ausbringung) kann zu akuten Vergiftungen führen, die sich u. a. durch Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Hautirritationen, usw. bemerkbar machen. Aber auch die chronische Belastung, z. B. durch geringe, aber regelmäßige Aufnahme von Pestiziden über die Nahrung oder die Atemwege, kann Beschwerden und Erkrankungen hervorrufen.
Selbst bei geringen Mengen sind Pestizide biologisch aktiv, d.h. sie können sich direkt auf Organe, Hormonhaushalt, Zellentwicklung, Nervensystem und Fruchtbarkeit auswirken.

Zielsetzungender Kampagne

Die Kampagne wird über Risiken und Probleme des Pestizideinsatzes im Haushalt und der kommunalen Pflege informieren.
Außerdem soll sie Diskussion über überzogene Sauberkeitsideale anregen und durch Sensibilisierung die Toleranz von mehr Biodiversität im Siedlungsraum fördern. Nachhaltige alternative Pflegemaßnahmen sollen gefördert werden , genauso wie die Akzeptanz für alternative Pflegemaßnahmen und damit den öffentlichen Druck auf die Gemeinden vermindern.
Schließlich bietet die Kampagne Hilfestellung für die Gemeinden in der Information und Umsetzung.