Ein politischer Querdenker

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Am Dienstag, am 110. Geburtstag Erich Fromms, erhält der in Boston lebende Sprachwissenschaftler und politische Intellektuelle Noam Chomsky den mit 10.000 Euro dotierten Erich-Fromm-Preis 2010.

Die Internationale Erich-Fromm-Gesellschaft würdigt mit dem Preis das Lebenswerk des Philosophen und Linguisten Noam Chomsky, vor allem aber sein von öffentlichen Meinungen unabhängiges politisches Urteil, wie es auf der Homepage der Gesellschaft heißt.

Chomskys Urteil orientiere sich am Lebensrecht und an der Würde aller Menschen, auch und gerade der Ohnmächtigen. Wie Erich Fromm spreche er mutig die Sprache einer Vernunft, „die den Mächtigen und Meinungsbildnern ins Gewissen zu reden imstande ist und die Ohnmächtigen und kritisch Denkenden hoffen lässt“.

Der 81-Jährige lehrte viele Jahre Linguistik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston und hat in den 60er Jahren die Vorstellungen über Sprache und Denken revolutioniert.

Zugleich ist er einer der prominentesten und schärfsten Kritiker der gegenwärtigen Weltordnung und des US-Imperialismus. Laut der New York Times ist er der „meistzitierte lebende Intellektuelle“.

Vor allem bei politisch links gestellten Jugendlichen stoßen seine Stellungnahmen auf große Zustimmung. Dies liegt auch an der unverblümten, direkten Sprache Chomskys, der als bekennender Anarchist gerne mit der „political uncorrectness“ spielt, um zu provozieren.

Chomsky gilt zudem als einer der Vordenker der Antiglobalisierungsbewegung. Nach dem 11. September 2001 stellte Chomsky die These auf, die Terroranschläge auf New York und Washington D.C. seien eine unvermeidliche Antwort der Dritten Welt auf die Ausbeutung und Unterdrückung durch die USA.

Chomsky hat über 57 Bücher über amerikanischen Interventionismus, die politische Ökonomie der Menschenrechte oder die Propagandarolle der Medien geschrieben.

js