In dem Tipp der saudischen Geheimdienste seien keine Frachtflugzeuge erwähnt worden, hieß es am Freitag in Washington. Nach der Warnung hätten die Behörden aber besser gewusst, wonach sie suchen mussten. Zu den vor einer Woche versuchten Briefbombenanschlägen bekannte sich eine Al-Kaida-Gruppe im Jemen und kündigte weitere Aktionen gegen amerikanische Ziele an.
Eine entsprechende Mitteilung von Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel (AQAP) wurde am Freitag auf einer einschlägigen Website veröffentlicht. Die Extremisten wollten Passagierflugzeuge und Frachtmaschinen ins Visier nehmen, hieß es weiter. Man verfüge über moderne Sprengstoffe und habe damit die Möglichkeit, Bomben in Flugzeugen oder nach dem Erreichen ihres Ziels zu zünden. Die Gruppe richtete auch eine Warnung an Saudi-Arabien, dessen Sicherheitskräfte den entscheidenden Hinweis auf die Paketbomben geliefert hatten.
Vermutungen
US-Regierungskreise hatten bereits vermutet, dass Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel hinter den versuchten Briefbombenanschlägen steht, die in Großbritannien und Dubai abgefangen wurden. Eines der Pakete war in Köln-Bonn umgeladen worden. Der Anschlagsversuch hatte eine internationale Diskussion über die Sicherheitsvorkehrungen für Luftfracht ausgelöst. Ein Sprecher des US-Geheimdienstes CIA erklärte am Freitag, Washington habe in den vergangenen Monaten Hinweise von verschiedenen Verbündeten über terroristische Aktivitäten erhalten. Dabei gehe es um „Drohungen der AQAP und anderer Terrorgruppen“. Aus informierten Kreisen verlautete, die Behörden hätten Geheimdienstinformationen über einen möglichen Anschlag bereits seit September beobachtet.
Die AQAP erklärte in ihrer Internet-Erklärung weiter, sie habe den Absturz eines Frachtflugzeugs des US-Unternehmens UPS Anfang September in Dubai verursacht. Nach US-Angaben haben die Ermittlungen keinen Hinweis dafür ergeben, dass eine Bombe an Bord der Boeing 747-400 war. Ermittler suchen immer noch nach der Ursache für das Feuer, das im Hauptfrachtraum des Flugzeugs ausgebrochen war. Die Luftverkehrsbehörde in Dubai erklärte am Samstag, man gehe zwar nicht von einer Explosion als Unglücksursache aus, ziehe aber alle Möglichkeiten in Betracht.
dapd
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