Donnerstag13. November 2025

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Senioren haben weniger Stress am Arbeitsplatz

Senioren haben weniger Stress am Arbeitsplatz
(dpa)

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Senioren in Luxemburg haben weniger Stress am Arbeitsplatz als ihre jüngeren Kollegen. Dennoch kann sich Stress bei den über 50-Jährigen intensiver auswirken. Eine neue Studie von Ceps/Instead analysiert verschiedene Situationen.

Neben der Geldfrage beeinflussen in Luxemburg auch die Gesundheit und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz die Entscheidung der Senioren, in Rente zu gehen. Dies geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie von Ceps/Instead hervor. Zwei wesentliche Risiken können die Gesundheit in fast allen Berufen beeinflussen: Muskel- und Knochenbeschwerden sowie Stress am Arbeitsplatz. Die Zufriedenheit bei der Arbeit wiederrum basiert auf der berufsbezogenen Entfaltung.

Die Studie fand heraus, dass Senioren nicht unbedingt häufiger an Muskel- oder Knochenbeschwerden leiden als junge Leute. Dennoch sind bei den Senioren die Symptome intensiver. Zu jenen Krankheiten zählen Muskel-, Wirbelsäule- und Nervenbeschwerden. Zwei von drei Berufstätigen leiden gelegentlich an diesen Beschwerden.

Stress am Arbeitsplatz

Senioren in Luxemburg sind generell weniger Stress am Arbeitsplatz ausgesetzt als junge Leute. Haben sie dennoch Stress, ist es meist intensiver als bei ihren jüngeren Kollegen. In Luxemburg haben 90 Prozent der Berufstätigen Stress im Beruf. 83 Prozent der Senioren, gegenüber 92 Prozent der unter 50-Jährigen. Bei 23 Prozent der gestressten Senioren ist dieser Zusatnd fortlaufend. Bei den jüngeren Kollegen sind es bloß 12 Prozent. Diese Zahlen gelten allerdings nur für Angestellte, nicht für Handwerker, präzisiert die Studie. Letztere sind in beiden Altersgruppen zu je 13 Prozent andauerndem Stress am Arbeitsplatz ausgesetzt.

Laut Ceps/Instead führen bei beiden Altersgruppen vor allem Zeitmangel und Aggressionen zu Stress. Bei den Senioren kann auch der höhere Konzentrationsbedarf zu Stress-Situationen führen. Auch das Gefühl, nicht mehr nützlich zu sein, erhöht die Stress-Wahrscheinlichkeit. Bei den unter 50-Jährigen sind es dagegen eher Konflikte mit der Hierarchie.

Entfaltung im Beruf

33 Prozent der Senioren aber nur 20 Prozent der jüngeren Arbeitnehmer gaben an, in ihrem Beruf aufzublühen. Die Studie erklärt diesen Unterschied einerseits durch die geringere Erwartung der Senioren an ihre Arbeit, da sich ihnen weniger Gelegenheiten bieten. Andererseits sind jene Senioren, die nicht in ihrem Beruf aufblühen auch jene, die den Arbeitsmarkt schneller verlassen werden.

Das Verhältnis zwischen Arbeitsbedingungen und dem Gefühl der Entfaltung, ist bei beiden Altersgruppen nahezu identisch. Dazu gehören die Übereinstimmung der persönlichen Werte und jenen des Betriebs, die Qualität der Kommunikation und das Gefühl, nützlich zu sein.

Richtige Pausen

Das Aufblühen im Beruf geht einher mit der Möglichkeit, richtige Pausen während des Arbeitstages zu machen. Dies ist für Senioren wichtiger als für ihre jüngeren Kollegen. Dabei spielt auch die Qualität des Raumes, in dem die Pause gemacht wird, sowie das Unfallrisiko während der Pause eine wichtige Rolle.

Das Gefühl des Entfaltens wird – vor allem bei Senioren – durch Mobbing oder Aggressionen gedämpft. Auch der Umgang mit gefährlichen Substanzen wirkt sich negativ aus, so die Studie.