
Völlig überrascht zeigten sich am vergangenen Montag die Lehrer des Gymnasiums Henri-Vogt in Commercy (Lothringen), als gut 50 Schülerinnen und Schüler sich mit bunten Haaren zum Unterricht präsentierten. Die Köpfe waren gelb, grün, blau, rosa und auch orange oder gemischt gefärbt. Die bunten Köpfe zeigten sich solidarisch mit ihrem Mitschüler Johan. Der nämlich war Anfang Oktober mit grün gefärbten Haaren in die Schule gekommen, war darauf hin zum Direktor zitiert worden und dann vom Unterricht so lange ausgeschlossen worden, bis er wieder eine „normale“ Haarfarbe vorzeigen konnte, berichtet die lothringische Regionalzeitung „Republicain Lorrain“.
Frederic Charlier, der Direktor der Schule, ging noch weiter. Er rief die Eltern in die Schule und erklärte ihnen, dass Johan gegen die Schulordnung verstoßen habe. Die verlange, dass die Schüler in „angemessener“ Kleidung in die Schule kommen müssten. Wenn Johan weiter mit bunten Haaren dagegen verstoße, müsse er mit einem Verfahren vor dem Disziplinarausschuss rechnen.
Unterstüzung für Johan
Der Direktor rechnete sichtlich nicht mit der Reaktion der Schüler. Die werfen ihm mittlerweile vor, selbstherrlich zu entscheiden. Auch Johans Vater versteht den Direktor nicht. Er gibt seinem Sohn Rückendeckung. Er habe ihm die grünen Haare erlaubt, erzählt er. Sein Sohn sei ein guter Schüler, erreiche in der Regel 17 von 20 Punkten und spiele Schlagzeug als Musikinstrument.
Das für die Schule zuständige Rektorat in Lothringen zeigt sich verständnislos für die Entscheidungen in der Schule. „Wir werden doch keinen Disziplinarausschuss einberufen, nur weil ein Schüler mit grünen Haaren in die Schule geht“, heißt es in einer Stellungnahme. Allerdings müsse man dort nun wohl festlegen, was „angemessene“ Kleidung sei. Johan hat sich die Haare zwischenzeitlich schwarz gefärbt. Das ist eine Farbe, die der Direktor akzeptiert.
De Maart

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