Er hatte 130 Kilo Amphetamin in sechs Sporttaschen in seinem Wagen versteckt: Doch auf dem Weg vom niederländischen Rotterdam nach Spanien ging der 55-jährige Lkw-Fahrer Zollfahndern nahe der deutsch-luxemburgischen Grenze ins Netz. Am Dienstag wurde der Drogenkurier vor dem Landgericht Trier zu acht Jahren Haft verurteilt. „Mit dieser großen Menge an Drogen hätte viel Unheil angerichtet werden können“, sagte die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz. Nach Angaben des Zollkriminalamtes in Köln handelt es sich um den bundesweit größten Fund an synthetischen Drogen der vergangenen fünf Jahre.
Der cremefarbene Stoff sei „von guter Qualität“ gewesen und habe einen Straßenverkaufswert zwischen 1,3 und zwei Millionen Euro, sagte Triers Staatsanwalt Eric Samel. Er sei für den spanischen Drogenmarkt bestimmt gewesen. „Leider hat der 55-Jährige nichts zu den Hintermännern gesagt“, sagte Samel. Es sei klar, „dass dahinter internationale organisierte Drogenkriminalität steckt“.
2.000 Euro Belohnung
Für die Drogenfahrt seien dem spanische Lasterfahrer 2000 Euro versprochen worden, sagte die Richterin. Seiner Version nach habe er Apfelsinen nach Rotterdam geliefert und sei dort in einem Café von einem „Juan“ angesprochen worden. Der habe ihn gebeten, die Taschen mit nach Spanien zu nehmen. Hinter der spanischen Grenze habe „Juan“ den Stoff dann wieder in Empfang nehmen wollen. Wer der angebliche „Juan“ sein soll, konnte im Prozess nicht geklärt werden.
Der Drogenkurier, der auf seiner Rücktour nach Spanien noch bei Limburg zwölf Tonnen Tongranulat geladen hatte, war im Mai auf der Autobahn 64 bei Trier in eine Zollkontrolle geraten. Mit einer mobilen Röntgenanlage und einem Spürhund war das Amphetamin schnell gefunden. „Er hat Pech, dass er in die Kontrolle gekommen ist“, sagte Staatsanwalt Samel, der auch acht Jahre Haft gefordert hatte.
Die Ermittlungen nach möglichen Hinternmännern dauerten an, sagte Triers Oberstaatsanwalt Peter Fritzen. Aus ermittlungstaktischen Gründen könnten keine weiteren Angaben gemacht werden.
Nach Angaben des Zollkriminalamtes wird unter anderem die A64 seit längerem verstärkt kontrolliert, weil sie ein Brennpunkt des grenzüberschreitenden Drogenschmuggels ist. Der 130-Kilo-Fund von Amphetamin sei ein „ganz dicker Fisch“ gewesen, sagte Sprecher Wolfgang Schmitz.
De Maart








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