Donnerstag6. November 2025

Demaart De Maart

Internet-Spott über Sarkozy

Internet-Spott über Sarkozy

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Weil er beim großen Gedenkmarsch für die Anschlagsopfer in Paris entgegen dem Protokoll plötzlich in der ersten Reihe mitmarschierte, ist Frankreichs Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy im Internet mit Spott und Häme überschüttet worden.

Auf Montagen wurde das Bild Sarkozys am Montag in zahlreiche berühmten Fotos hineinkopiert: So steht der konservative Politiker plötzlich neben François Mitterrand und Helmut Kohl, als beide Staatsmänner 1984 auf dem Soldatenfriedhof von Verdun Hand in Hand der Opfer der beiden Weltkriege gedenken – oder ist bei der Mondlandung dabei. Andere Montagen zeigen den als sehr geltungsbedürftig geltenden Sarkozy auf dem berühmten Selfie mit zahlreichen Hollywood-Stars, das bei der Oscar-Verleihung im vergangenen Jahr aufgenommen wurde. Auch beim Fall der Berliner Mauer 1989, wo er hinter einem Mauerstück hervorlugt, und im Zeichentrickfilm „König der Löwen“ ist er in den Montagen zu sehen. Auf weiteren Spaßbildern steht er neben den Schauspielern der US-Sitcom „Friends“ oder inmitten der französischen Fußballnationalmannschaft, die 1998 die WM gewinnt und gerade den Pokal in die Höhe reckt.

Sarkozy hatte am Sonntag zusammen mit zahlreichen hochrangigen Gästen aus aller Welt an dem Gedenkmarsch für die 17 Todesopfer der Anschlagsserie in Paris teilgenommen. Fernsehbilder zeigen, wie Sarkozy vor Beginn des Demonstrationszugs ein Platz in der dritten Reihe zugewiesen wird – hinter seinem Nachfolger François Hollande und anderen mitlaufenden Staats- und Regierungschefs und hinter einer Reihe Personenschützer. Später läuft Sarkozy plötzlich für kurze Zeit in der ersten Reihe mit, zusammen mit seiner Ehefrau Carla Bruni und neben dem malischen Staatschef Ibrahim Boubacar Keita.

Hat sich Sarkozy vorgedrängelt, wie viele Medien spekulierten? Das Magazin „Paris Match“ schrieb online zunächst, Sarkozy habe sich auf dem Foto der Staats- und Regierungschefs „eingeladen“ – änderte dies aber später um und schrieb, der Ex-Präsident sei vom „Menschengewühl“ nach vorn gedrückt worden.