Dienstag11. November 2025

Demaart De Maart

Gerard Lopez spendet 400.000 Pfund an die Tories

Gerard Lopez spendet 400.000 Pfund an die Tories
(David Thinnes)

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Eine Spende des Luxemburger Geschäftsmannes Gerard Lopez sorgt für Diskussionen in Großbritannien.

Der Luxemburger Geschäftsmann Gerard Lopez hat der Konservativen Partei aus Großbritannien eine Spende über 400.000 Pfund zukommen lassen. Das geht aus Veröffentlichungen der britischen „Electoral Commission“ hervor, wie die britische Zeitung The Guardian berichtet. Die Spende sei kurz vor dem Brexit-Referendum erfolgt, berichtet die Zeitung.

Gerard Lopez stand unter anderem dem Formel-1-Rennstall Lotus vor. Wie der Guardian berichtet, tauchen die Unternehmen von Gerard Lopez „extensiv“ in den Panama Papers auf. Aus diesem Grund werde nun die Frage diskutiert, ob die Partei es tatsächlich ernst meine mit dem Kampf gegen Offshore-Geldgeschäfte, meint The Guardian.

Zur Erinnerung: Die Panama Papers sind eine Sammlung von geleakten Dokumenten, die belegen, dass Unternehmen aus der ganzen Welt und unter Mithilfe namhafter Banken, über die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, Niederlassungen in Panama gegründet haben.

Der Guardian ist ein Partner des Journalisten-Netzwerkes ICIJ, das für die Enthüllungen verantwortlich ist.
Den Panama Papers zufolge hatte Lopez die Vollmacht über ein Unternehmen auf den Britischen Jungferninseln mit Namen „Gravity Sport Management Limited“, schreibt The Guardian. Bevor die Firma im letzten Jahr in Konkurs ging, habe das Unternehmen die Karriere von Formel-1-Piloten wie Romain Grosjean verwaltet.

Eine Firma in Panama zu gründen, ist allerdings per se nicht illegal. Wie der Guardian anmerkt, gibt es keinen Hinweis darauf, dass sich Gerard Lopez etwas hat zuschulden kommen lassen.

Labor kritisiert Theresa May

Vielmehr beschäftigt sich die Politik nun mit den Empfängern der Spende. Der Abgeordnete der Labour-Partei Jonathan Ashworth sagte laut Guardian: „Das wirft ernste Fragen für die Regierung von Theresa May auf, wenn sie weiterhin Steuerflucht von Reichen tolerieren und dabei versagen, ernst zu nehmende Bedenken der Öffentlichkeit bezüglich von Steueroasen anzugehen. Gewöhnliche Menschen und die Verwaltungen tragen die Kosten.“ Den Veröffentlichungen der „Electoral Commission“ – die unter anderem die Finanzierung der Parteien überprüft – zufolge haben die „Labours“ im zweiten Quartal 6.186.695 Pfund erhalten, die „Tories“ 4.321.937 Pfund, schreibt der Guardian.

Lopez’ Spende gehört zu den größeren Spenden aus der Berichtsperiode. Die größte Spende kommt laut Guardian von Lord Sainsbury, der jeweils rund zwei Millionen Pfund an Labour und an die „Liberal Democrats“ überwies. Große Spenden erhält die Labour vor allem von Gewerkschaften.

Gegenüber dem Guardian sagte ein Sprecher von Lopez: „Herr Lopez hat signifikante Summen im Vereinigten Königreich investiert, Arbeitsplätze geschaffen und Steuereinnahmen generiert. Herr Lopez bezahlt die volle Summe an Steuern, die er gesetzlich zu zahlen hat.“

Auf Nachfrage von Tageblatt.lu wollte Gerard Lopez nicht zum Guardian-Artikel Stellung nehmen.