Die Statistiken der letzten EM-Qualifikation sagen vieles aus. Chanot und Gerson waren die Spieler mit der besten Passquote bei den Luxemburgern. Beide fehlen heute verletzt. Ob Verteidiger Chanot gegen Weißrussland am kommenden Montag einsatzbereit ist, entscheidet sich in den nächsten 24 Stunden. „Maxime steigt am Freitag wieder ins Mannschaftstraining ein. Wenn in New York alles positiv verläuft, wird er nach Minsk reisen“, so ein optimistischer Luc Holtz.
Den Nationaltrainer plagen derzeit jedoch weitere Ungewissheiten. Christopher Martins verpasste wegen Nackenproblemen das Abschlusstraining, soll aber heute einsatzbereit sein. „Mit Gerson und Chanot fehlen unsere Chefs in der Abwehr und im Mittelfeld. Das sind Ausfälle, die uns treffen und Erfahrung, die uns fehlen wird“, trauert Holtz seinen beiden Führungsspielern nach. Umso bitterer sind diese Ausfälle nach der 3:4-Niederlage in Bulgarien. In Sofia entstanden die Gegentore teilweise durch naives Abwehrverhalten.
Seit einiger Zeit wird die Mannschaft von einem Mentaltrainer betreut, der vor allem dabei helfen soll, den Teamgeist zu stärken. Gegen Schweden wird es vor allem wichtig sein, die Balance zwischen Offensivdrang und stabilem Abwehrverhalten wiederherzustellen.
„Der Gegner wird uns wahrscheinlich früh im Aufbauspiel stören. Wir dürfen keine zu großen Risiken eingehen und müssen Ballverluste vermeiden“, gibt Luc Holtz, der seine Anfangself wegen der Ausfälle umstrukturieren muss, die Marschroute vor.
Schwieriges Spiel gegen Luxemburg
Nach seinem Debüt Anfang September gegen Lettland könnte Dirk Carlson heute zu seinem zweiten Länderspieleinsatz auf der linken Abwehrseite kommen. Kapitän Mario Mutsch, der zuletzt als Flügelspieler eingesetzt wurde, rückt wieder in die Mittelfeldzentrale und bildet dort ein Duo mit Chris Philipps. Nach starken Trainingsleistungen und einer guten Leistung gegen Bulgarien könnte der 18-jährige Florian Bohnert den Weg in die Anfangsformation finden. Die Innenverteidigung soll erstmals das Duo Malget-Martins bilden.
Die schwedische Nationalmannschaft holte im ersten Gruppenspiel ein 1:1-Unentschieden gegen die Niederlande und will im Stade Josy Barthel die ersten drei Punkte auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2018 in Russland holen.
Rechtsverteidiger Mikael Lustig vom schottischen Serienmeister Celtic Glasgow zeigte sich siegessicher: „In der Vergangenheit haben wir nie gegen kleinere Gegner verloren. Das liegt wahrscheinlich an unserer Attitüde. Trotzdem wird es ein schwieriges Spiel gegen Luxemburg. Gegen die Niederlande haben wir gute Defensiv-Arbeit geleistet, das soll gegen Luxemburg so weitergehen.“
Lustig gehört zusammen mit Verteidiger Andreas Granqvist und Stürmer Marcus Berg zu den erfahrenen Spieler einer jungen Mannschaft. Neben Zlatan Ibrahimovic traten nach der EM in Frankreich auch Kim Källström und Andreas Isaksson zurück. Sie wurden größtenteils durch U21-Spieler ersetzt.
Erste Partie seit Rücktritt
Der neue Trainer Janne Andersson soll den Wiederaufbau ohne den Weltstar einleiten. „Die Partie gegen Luxemburg ist ein Teil unserer Entwicklung. Wir sind der Favorit, aber wir müssen aufpassen. Dass Luxemburg gefährlich ist, haben sie mit ihren drei Toren gegen Bulgarien gezeigt. Meine Mannschaft muss bereit sein, auf dem Platz zu arbeiten sowie präzise und konzentriert zu sein“, sagte der ehemalige Trainer von Lars Gerson bei IFK Norrköping.
In seinem 4-4-2-System spielen vor allem die beiden Flügelspieler Emil Forsberg (RB Leipzig/D) und Jimmy Durmaz (FC Toulouse/F) eine wichtige Rolle. Aber auch die beiden Stürmer John Guidetti (Celta Vigo/E) und Marcus Berg (Panathinaikos Athen/GRE) haben viel Durchschlagskraft. „In den Duellen mit diesen sehr athletischen Angreifer dürfen wir uns nicht naiv verhalten, das könnte sofort bestraft werden“, weiß Holtz.
Für die Schweden ist es die erste Partie seit dem Rücktritt von Zlatan Ibrahimovic und unter einem neuen Trainer, in der sie das Spiel machen müssen. Wie reagieren die „Tre Kronor“ darauf? Eine weitere Ungewissheit.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können