Was bleibt von diesem 14. Juni, an dem vor 40 Jahren das Abkommen von Schengen im Dreiländereck an der Mosel unterzeichnet wurde?
Zahlreiche Eindrücke! Bereits gegen halb neun herrscht geschäftiges Treiben auf der Esplanade. Letzte Vorbereitungen, prüfende Blicke vom Protokoll, eine Vielzahl an Polizisten und Sicherheitskräften – alles im Auge, alles im Plan.
Punkt zehn trifft der Staatschef ein, ohne seine Frau, dafür in Begleitung seiner Schwester Marie-Astrid. Die kleine Léonie aus Schengen – sie hat an diesem Tag Geburtstag – überreicht ihm Blumen. Die Prinzessin spielt später noch eine besondere Rolle: Sie tauft jenes Schiff, das, zurück im Dreiländereck, nun offiziell „Prinzessin Marie-Astrid Europa“ heißt. Auf diesem Schiff wurden 1985 und 1990 die Verträge von Schengen unterzeichnet. Zuvor aber wird das rundum modernisierte Europamuseum eingeweiht.

„Feiern und Innehalten“
Michel Gloden, Bürgermeister von Schengen, begrüßt anschließend die um 250 offiziellen Gäste. Er erinnert in Deutsch, Französisch und Englisch, woran natürlich erinnert werden muss, an jenen historischen Moment vor 40 Jahren: „Es ist ein Tag zum Feiern – aber auch zum Innehalten“, sagt Gloden. Eine Anspielung auf die Grenzkontrollen, die Deutschland jüngst wieder eingeführt hat – auch am Festtag selbst, am Kreisverkehr von Perl, wenige Meter vor der Brücke nach Schengen. „Eine Provokation!“, murmelt jemand. Vielleicht hören die deutschen Beamten ja Glodens Appell: dass Schengen wieder vollumfänglich gelebt werden müsse. Die weiteren Redner drücken in anderen Worten dieselbe Sorge aus: „Happy Birthday, Schengen – es lebe der Schengenraum!“ Oder wie Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin des Saarlandes und amtierende Bundesratspräsidentin, es formulierte: Es müsse uns „etwas Klügeres einfallen als Grenzkontrollen“.
Derweil bleibt das „gewöhnliche Volk“ anfangs eher außen vor. Ein roter Teppich war für die Bevölkerung jedenfalls nicht ausgerollt – dafür gab es eine homöopathisch dosierte Kontrolle. Kontrolle, Kontrolle – war da nicht mal was mit Freizügigkeit? Vergessen wir’s. Wenn es um vermeintliche Sicherheit geht, ist die Kontrolle schneller wieder da als gedacht.

EU und Afrika
Mit steigender Temperatur und Luftfeuchtigkeit wird auch die Geduld geprüft. Die Wasserflaschen, die auf den Stühlen der Ehrengäste lagen, sind inzwischen wohl eher für die Teezubereitung geeignet. Die wenigen Zaungäste haben es, so gesehen, besser. Sie können im Schatten sitzen und sich kühle Getränke besorgen. So auch Siré Sy, Ekonomist und wohnhaft in Luxemburg. Als Präsident des Think-Tank „Africa WorldWide“ wirbt er für eine neue Qualität der Beziehungen zwischen EU und Afrika: „Die EU ist eine Stimme geworden, die man in der Welt hört – und die auch Afrika stärker unterstützen kann. Der Austausch zwischen beiden Kontinenten könnte und sollte intensiviert werden“, sagt er. Ein spannendes Gespräch, das man gerne fortgesetzt hätte – doch dann steht die Schiffstaufe auf dem Programm.

Spätestens mit dem Abschied des Großherzogs und weiterer Ehrengäste begann das Fest wirklich. Die Absperrgitter wurden abgebaut, der Eindruck einengender Kontrolle wich einer offenen Atmosphäre. Der fließende Übergang zur „Fête de la musique“, die bis Sonntag dauerte, gelang reibungslos.
Ein Höhepunkt: der Auftritt des irischen Sängers und Komponisten Johnny Logan. „Endless Emotion“ heißt eines seiner Lieder – eine Zeile, die man für diesen Tag wohl treffend mit „Grenzenlose Emotion“ übersetzen könnte. Und dem wäre dann tatsächlich nichts mehr hinzuzufügen.
Roger Weber und die beiden Marie-Astrids
Dass sich heute ein Europamuseum in Schengen befindet, dass die Esplanade neugestaltet wurde und schließlich auch die historische „Marie-Astrid“ an die Mosel zurückkehren konnte, ist nicht zuletzt dem langjährigen Kommunalpolitiker Roger Weber zu verdanken.
Als Präsident der „Schengen asbl“ hat er sich über Jahre dafür eingesetzt, den Ort Schengen sowohl den touristischen als auch den europäischen Erwartungen anzupassen. Die Unterzeichnung des Abkommens im Jahr 1985 hat er damals zwar noch unterschätzt, doch schon kurz darauf begann sein Engagement, das symbolträchtige Schiff „MS Marie-Astrid“, das 1992 nach Deutschland verkauft worden war, wieder zurückzuholen.
Die luxemburgische Regierung sei seinerzeit nicht bereit gewesen, das Vorhaben mitzutragen, und der Gemeinde fehlten die finanziellen Mittel. Am Samstag konnte Roger Weber nun gleich zwei Prinzessinnen Marie-Astrid in Schengen begrüßen. Zum einen das mit viel Sorgfalt restaurierte Schiff, zum anderen die echte Prinzessin, Schwester des Großherzogs. Wie unser Foto zeigt, war die Freude bei Roger Weber deutlich zu sehen.

De Maart































Da hat jemand auf dem Foto einen Superzahnarzt gehabt.
Respekt.
Auf einem Foto sehe ich die Herren JUNCKER (CSV) und GOEBBELS (LSAP) nebeneinandersitzen. Dazu ist mir heute nacht folgendes eingefallen: ▪Der Haussegen hängt schief. (...) "Wir lassen uns nicht von der Chefetage der CSV vorschreiben, wie wir mit den Deutschen umzugehen haben. Wir haben keine braunen Flecken in der Parteigeschichte, weder zu Beginn noch am Ende der 30er-Jahre", sagte ASSELBORN gestern bei einer Pressekonferenz der Sozialisten in Ettelbrück. (...) Nicht nur das Verhältnis zu Deutschland trübt derzeit das Koalitionsklima. Auch beim Thema "Tram" hängt der Haussegen schief. Jedenfalls will Transportminister LUX in dieser Frage drei Grundströmungen bei den Christlich-Sozialen identifiziert haben, von denen eine, nämlich die der "dunklen Gesellen des 'Cercle BECH' lediglich zum Ziel habe, der ADR Wählerstimmen abzujagen". (...) (Joelle MERGES, Luxemburger Wort, 16.03.2012) ▪Die Winkel und die Fehler im Großherzogtum Luxemburg (…) "Ich bin politisch verantwortlich für das was in jedem Winkel dieses Landes vor sich ging. (...) Die schlimmsten Fehler passieren nie aus böser Absicht". (…) (Jean-Claude JUNCKER, Brüssel, 12.11.2014) MfG, Robert Hottua
Läuft im 3ten Programm zur vorgerückter Stunde als Lückenfüller.