Ein von „CID Fraen an Gender“ organisierter Protest im Stade de Luxembourg ist am Freitag eskaliert. Sicherheitsangestellte des Stadions gingen gewaltsam gegen die Demonstrierenden vor, als diese mit Plakaten gegen die Nominierung des Luxemburger Fußballspielers Gerson Rodrigues protestierten. Dieser war zuvor wegen häuslicher Gewalt zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Eine Aktivistin erlitt bei dem Vorfall einen gebrochenen Finger. „CID Fraen an Gender“ hatte die Haltung der FLF noch am selben Abend kritisiert – diese banalisiere Gewalt, insbesondere gegen Frauen. Am Samstag drückten auch die Sozialistischen Frauen ihre „tiefe Empörung über eine Reihe von Entscheidungen, Handlungen und Äußerungen des Luxemburger Fußballverbands“ aus. Am Sonntagabend hat der Luxemburger Fußballverband (FLF) in einer Pressemitteilung Stellung zu dem Vorfall bezogen.
Bei der Auswahl von Gerson Rodrigues sei sich der Verband „der kontroversen Debatten bewusst, denen diese Entscheidung ausgesetzt sein würde“. Die Entscheidung sei „unter Einhaltung der geltenden rechtlichen und sportlichen Rahmenbedingungen mit aller gebotenen Sorgfalt“ getroffen worden. Man habe „dennoch volles Verständnis für die Empfindlichkeiten, die diese Entscheidung hervorgerufen hat“.
„Fick FLF“?
Was den Vorfall während der Protestaktion im Stadion angeht, so seien einige der gezeigten Banner als Verstoß gegen die FIFA/UEFA-Regeln angesehen worden, „die politische, beleidigende, sexuelle, diskriminierende oder kommerzielle Botschaften verbieten“. Wegen Kommunikationsproblemen zwischen dem FLF-Generalsekretariat und den Sicherheitsverantwortlichen seien mehr Transparente entfernt worden als nötig. Der Generalsekretär habe den Fehler nach dem Spiel „öffentlich eingeräumt“. Zudem habe er zugegeben, „dass die Handhabung des Vorfalls nicht den Erwartungen“ entsprochen habe.
Nach Spielende hatte es vonseiten der FLF geheißen, der Fußballverband habe den Auftrag gegeben, ein Plakat, auf dem „Fick FLF“ stand, zu entfernen. Es stellte sich allerdings später heraus, dass es kein Schimpfwort war, sondern ein schlecht leserliches „Fir FLF: Rout Kaart“. Die Sicherheitsfirma habe wohl eigenhändig weitere Schriftzüge von der Betonmauer weggerissen. Dabei wurde unter anderem ein Plakat mit dem Text „Rout Kaart fir Gewalt géint Fraen“ entfernt.
„Entschuldigen uns aufrichtig bei allen Betroffenen“
Die FLF schreibt in ihrer Pressemitteilung: „Wir möchten diesbezüglich ganz klarstellen, dass es keine Anweisung des FLF-Vorstands gab, alle Botschaften zu entfernen.“ Dialog, Zuhören und Transparenz blieben grundlegende Werte für den Verband. „Wir entschuldigen uns aufrichtig bei allen Betroffenen.“
Der Verband bekräftigt in dem Schreiben sein Bekenntnis zur „uneingeschränkten Meinungsfreiheit aller Fans und unserer Nationalmannschaft“. Man werde „die notwendigen Lehren daraus ziehen, damit sich solche Vorfälle in Zukunft nicht wiederholen“. (les)
De Maart
Eis ganz Gesellschaft ass krank domat ass alles gesoot !
Eis ganz Gesellschaft ass krank dei Clownen dei do protesteiert hun missten bestrooft gin laut Uefa ass dat net erlaabt habe fertig wat dei aner denken intresseiert mëch keen Meter 👎
Esou eng Manifestatioun huet op engem Footballterrain neischt verluer. Dese Spiller gouf zurecht bestroft. Domadder as des Sach ofgeschloss. Keen daerf 2X bestroft gin.
Einfach nemmen krank an bölleg......esou wei de futball selwer......
Armselige FLF, mit jeder Pressemitteilung verschlimmert ihr die Lage und verdeutlicht einmal mehr, dass euch jegliche Empathie fehlt, eure gravierenden Fehlentscheidungen einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollt! Euer Platz als Negativbeispiel in der Geschichte des Patriarchats scheint hingegen gesichert.
Kein Wort zu den durch exzessive Gewaltanwendung bei der Sonderaktion "Plakate" verletzten Menschen!
Irgendwie erinnert ihr mich an Diktaturen, kurz vor deren Sturz.
Es ist jedoch davon auszugehen, dass unzählige FLF-Vorstandsmitglieder, Vereinsmitglieder respektive Spieler*innen die Positionen der FLF-Patriarchen absolut nicht teilen. Erhebt jetzt eure Stimmen und leitet intern den Wechsel ein, lasst es nicht zu, dass einige wenige sture Patriarchen das, wofür ihr seit Jahren ehrenamtlich Einsatz zeigt, nämlich den Luxemburger Fussball, irreversibel beschädigt.