Die drei Strategien – vorgestellt von Forschungs- und Digitalisierungsministerin Stéphanie Obertin (Daten), der beigeordneten Ministerin für Medien und Konnektivität Elisabeth Margue (KI) und Wirtschaftsminister Lex Delles (Quanten) – verfolgen erstmals einen abgestimmten, ressortübergreifenden Fahrplan bis 2030. Ziel ist es, technologische Entwicklungen aktiv in Verwaltung, Forschung und Industrie umzusetzen. Neue Strukturen sollen Luxemburg als europäischen Standort für vertrauenswürdige Technologie profilieren. Der Traum vom „Silicon Luxembourg“ ist in der CSV-DP-Regierung offenbar noch sehr lebendig, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht.
Die KI-Strategie hat dabei das Potenzial, für die Bürger die sichtbarsten Resultate zu liefern, denn sie setzt auf Anwendungen im Alltag: Sprachmodelle für juristische Texte, intelligente Chatbots für Schulen oder KI-gestützte Netzanalysen im Energiebereich sollen konkrete Verbesserungen bringen. Mit dem Supercomputer Meluxina-AI und einer neuen „AI Factory“ in Belval entstehen Infrastruktur und Beratungsangebote für Start-ups, Verwaltungen und Forscher. Parallel will die Regierung durch Weiterbildungsinitiativen und eine schnelle Umsetzung des europäischen AI Acts Vertrauen schaffen. „Die KI ist aus dem Labor heraus – jetzt muss die Praxis folgen“, sagte Elisabeth Margue. Übersetzt bedeutet das wohl: Beamte und andere Staatsdiener dürfen sich in den nächsten Jahren auf einen vollgepackten Fortbildungsplan mit KI-Seminaren freuen.
Datenstrategie als digitales Fundament
Die nationale Datenstrategie versteht sich als Grundlage für alle digitalen Anwendungen. Sie etabliert zentrale Strukturen wie eine „Data Factory“ und den Luxembourg National Data Service (LNDS), die den sicheren Austausch zwischen Staat, Forschung und Wirtschaft ermöglichen. Im Fokus stehen dabei Open-Data-Initiativen, einheitliche Schnittstellen und der Schutz sensibler Informationen. Auch die datengestützte Politikgestaltung soll durch diese Struktur professionalisiert werden. „Daten sind das neue Rohmaterial – aber nur, wenn man sie verantwortungsvoll nutzt“, betonte Obertin. „Big Data“ schwirrt seit den 90er Jahren als Schlagwort von Tech-Konferenzen über Universitäten in die Wirtschaftswelt. In den vergangenen Jahren ist allerdings ein verstärktes Bewusstsein dafür entstanden, dass es vielleicht keine gute Idee war, allzu freigiebig mit den Daten umzugehen – die Europäische Datenschutzgrundverordnung steht seit 2018 als Mahnmal für diese Kehrtwende.
Noch im Aufbau, aber mit langfristiger Bedeutung: Die Quantenstrategie setzt auf Luxemburgs ersten eigenen Quantencomputer, Meluxina-Q, der ab 2026 Teil des europäischen Hochleistungsnetzwerks EuroHPC (European High Performance Computing Joint Undertaking) sein soll. Ergänzt wird das Projekt durch Investitionen in quantensicherer Kommunikation (QKD) und die Entwicklung eines nationalen „Quantum Factory“-Netzwerks. Konkrete Anwendungsfelder reichen von Finanzsicherheit über Raumfahrt bis zur Medizin. Bereits getestet wird eine erste QKD-Verbindung mit Belgien.
Was sind Quantencomputer?
Quantencomputer funktionieren anders als klassische Computer: Statt mit Bits, die nur 0 oder 1 sein können, arbeiten sie mit Qubits, die beide Zustände gleichzeitig annehmen können – dank eines physikalischen Phänomens namens Superposition. Durch diese und andere Quanteneffekte können Quantencomputer bestimmte Rechenaufgaben exponentiell schneller lösen – etwa in der Materialforschung, Kryptografie oder bei der Optimierung komplexer Systeme. Noch sind sie anfällig für Fehler und teuer in der Entwicklung. Aber das Potenzial, darin ist sich die Forschung einig, ist sehr groß.
Daten, KI und Quanten gelten international als Schlüsseltechnologien – und als geopolitische Machtfaktoren. Luxemburg will mit seiner Digitalstrategie bis 2030 nicht nur technologisch aufrüsten, sondern auch die Grundlagen für eine europäisch geprägte digitale Souveränität legen. „Wir wollen nicht nur auf Entwicklungen reagieren, sondern sie mitgestalten“, sagte Lex Delles. Die strategische Verknüpfung der drei Felder sei europaweit bislang eine Seltenheit – und für Luxemburg natürlich eine Standortfrage.
De Maart

Können wir mit unseren Qbits Amerika und China überholen und die Weltherrschaft übernehmen? Wir können nicht verlieren da es uns in der Quantenwelt nie gegeben hat!😜👻🤔😡