Sonntag9. November 2025

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FinanzplatzUS-Bank State Street kauft einen neuen Firmensitz auf Cloche d’Or

Finanzplatz / US-Bank State Street kauft einen neuen Firmensitz auf Cloche d’Or
Das Stadtviertel Cloche d’Or zieht immer mehr Unternehmen an  Foto: Editpress/Hervé Montaigu

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Im Stadtviertel Cloche d’Or fand am Dienstag die Grundsteinlegung für den neuen Sitz der US-Bank State Street statt. Anders als in der Branche üblich entschied sich das Finanzinstitut für den Kauf statt zum Mieten des Gebäudes. Diese Investition unterstreicht das langfristige Engagement der Bank am Finanzplatz Luxemburg.

Von Wirtschafts- und Baukrise ist im Stadtviertel Cloche d’Or nichts zu spüren. Im Gegenteil. Innerhalb von zwei Tagen haben gleich zwei Grundsteinlegungen für neue, repräsentative Firmengebäude stattgefunden. Nach dem Forschungszentrum des US-Unternehmens FM Insurance fand am Dienstag die offizielle Grundsteinlegung für den neuen Sitz der US-Bank State Street in Luxemburg statt.

Für die 1792 in den USA gegründete Bank, die seit 1990 in Luxemburg vertreten ist, handelt es sich um mehr als nur um einen Umzug der Büros. Man hat sich sogar entschieden, das Gebäude zu kaufen, anstelle wie in der Branche sonst üblich einfach zu mieten. Man setze also ein deutliches Zeichen, so State-Street-Länderchef Riccardo Lamanna. „Wir werden viele Jahre hier sein.“ Es zeuge davon, wie zufrieden man mit dem Finanzstandort Luxemburg und dem Umfeld sei.

Entwickler Flavio Becca hob im Rahmen der Veranstaltung hervor, dass es hier auf Cloche d’Or noch vor 20 Jahren nichts gab. Heute jedoch seien es bereits 120.000 m2 Bürofläche, 77.000 m2 Einkaufsfläche/Restaurants und mehr als 1.500 Wohnungen. „Rund 20.000 Menschen leben und arbeiten heute hier“, unterstreicht er. Zu den Unternehmen, die sich die Cloche d’Or als Standort ausgesucht haben, zählen unter anderem Alter Domus, PWC, Intesa Sanpaolo, Intertrust und Deloitte.

Auch Maurice Bauer, Erster Schöffe der Stadt Luxemburg, verweist auf die Entwicklung und die Dynamik im neuen Stadtviertel. Er hebt den guten Mix von Wohnen und Arbeiten hervor, sowie die gute Anbindung an den öffentlichen Transport und die Nähe zu Grünzonen. Es fühle sich hier an wie auf dem Kirchberg der 80er und 90er Jahre. „Die Aktivität boomt und viele Firmen werden noch kommen.“

900 Mitarbeiter

State Street, die weltweit mehr als 50.000 Mitarbeiter beschäftigt und in mehr als 100 Ländern vertreten ist, konzentriert sich in Luxemburg auf den Bereich der Dienstleistungen für Investmentfonds. Sie ist seit 1990 im Land vertreten und zählt nicht zu den kleinen Banken am Platz. Zudem ist sie am Wachsen: Bis Jahresende plant State Street, eine Reihe Mitarbeiter aus einem bisherigen Gemeinschaftsunternehmen bei sich zu integrieren. Auch plant man die Übernahme und Integration der Aktivitäten der japanischen Mizuho Bank. Unter Voraussetzung der Zustimmung der Behörden würde ihre Mitarbeiterzahl in Luxemburg dann zum Jahresende bei rund 900 Personen liegen.

Das Gebäude namens „Stairs“ ist bereits im Bau und soll 2026 einzugsbereit sein. Entwickelt wurde das Projekt von Grossfeld, einem Gemeinschaftsunternehmen von Promobe und Nextensa. Mit seinen zwölf Stockwerken, seiner markanten, treppenförmigen Struktur und einer Gesamtfläche von 9.999 m2 wurde es vom Architekten Stefano Moreno entworfen.

Doch auch wenn State Street jetzt für die nächsten Jahre ihren festen Standort in Luxemburg gefunden hat, so ist die Entwicklung im Viertel Cloche d’Or noch lange nicht vorbei. „Insgesamt gibt es noch genug Platz für noch einmal das Gleiche“, so Flavio Becca gegenüber dem Tageblatt. Als Nächstes wird im Sommer das Hotel B&B seine offizielle Eröffnung feiern. Neben dem „Stairs“-Gebäude wartet auch bereits das Gebäude „Rock“ auf die erforderlichen Erlaubnisse. Einen Mieter oder Käufer gibt es noch nicht.