Der Traum vom verlängerten Herbstwochenende? Ausgeträumt! Wenn am 3. Oktober Henri den royalen Staffelstab an Guillaume weiterreicht, ist in Luxemburg ein ganz normaler Arbeitstag. Dann wird man sehen, wer sich nach Feierabend noch zu den Feierlichkeiten schleppt. Wer will, kann sich den Tag ja freinehmen – zum Mitfeiern oder zum strategischen Fernbleiben. Denn eins ist sicher: Mehr als sonst werden die deutschen Nachbarn nach Luxemburg strömen. Drüben ist nämlich Feiertag – Tag der Deutschen Einheit, oder was nach den Wahlen am Sonntag davon übrigbleibt.
An den Grenzübergängen wird es dann wohl zugehen wie beim Winterschlussverkauf, denkt der Politflüsterer. Dabei klagt man an der Mosel oft genug über den Verkehr. Früher, als die CSV noch nicht an der Macht war, gehörte der Bürgermeister von Grevenmacher angeblich mit zu den Stimmen der Empörung. Nun ist Léon Gloden Innenminister – und plötzlich scheint das Problem nicht mehr so gravierend. Verschiedene Sichtweisen oder „alternative Fakten“ eben.
Wozu falsche Fakten führen können, hat jüngst eine Lehrerin in Luxemburg erfahren. Sie wurde gefeuert. Sie soll ukrainischen Schulkindern in Luxemburg erzählt haben, nicht Russland habe die Ukraine angegriffen, sondern umgekehrt. Schlimm aber auch, diese Bildungslücken beim Lehrpersonal.
Apropos Fragen über Bildung. Warum die Doktorarbeit von Claire Lademacher, der Frau von Prinz Felix, nicht als Kopie in Luxemburg verfügbar sei, wollte Sven Clement in einer parlamentarischen Anfrage von Premierminister Frieden wissen. Es dürfte sich um einen Alleingang gehandelt haben, denn anscheinend, so wird geflüstert, wussten die anderen Piraten nichts davon. Mandy Arendt, Piraten-Bürgermeisterin von Colmar-Berg, soll geschäumt haben. Würde sie können, wie sie wollte, wer weiß, was 50%-Häuptling Sven blühte. Parteiausschluss? Nicht doch! Selbst wenn man wie Tom Weidig von der ADR einem Aufruf zur Vernichtung der LGBTQ+-Gemeinschaft zustimmt, passiert: nichts. Es sei wirklich keine Absicht gewesen, versicherte Weidig. Ein Ausrutscher im digitalen Schlachtgetümmel. Das glaubt der Politflüsterer erst, wenn Weidig bei der nächsten Pride die Regenbogenfahne schwingt. Und welches Gefecht bitte? Träumt der Mann etwa schon von der Wiedereinführung der Wehrpflicht? Etwa zur Verteidigung der Luxemburger Sprache?
De Maart

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