Nach dem Motto des Safer Internet Day „Gemeinsam für ein besseres Internet“ richtet sich der am Dienstag vorgestellte „Bee Secure Radar“-Bericht an alle, die sich für mehr Sicherheit im Netz einsetzen.
Es geht um digitale Mediennutzung und die damit verbundene Risiken. Um die Entwicklungen in dem Bereich zu erfassen, werden die Erkenntnisse aus den verschiedenen Erhebungen, die Bee Secure im vergangenen Schuljahr durchgeführt hat, dokumentiert. Grundlage des „Radar“ sind Rückmeldungen von Kindern, Jugendlichen, Eltern, Lehrkräften und pädagogischem Personal zu verschiedenen Aspekten eines sicheren und verantwortungsvollen Umgangs mit dem Internet.
Auf die Frage, was sie in der digitalen Welt verändern möchten, nannten viele der Befragten an erster Stelle die Abschaffung von Fake News und des Cybermobbings sowie die allgemeine Verbesserung der Kontrolle über das Internet.
Vertrauen in Luxemburger Medien
Medienkompetenz bleibe essenziell, wurde am Dienstag bei der Vorstellung des Berichts betont. Ein Schwerpunkt liege dabei auf der Glaubwürdigkeit von Informationsquellen. Die Stiftung „Zentrum fir politesch Bildung“ (ZpB) analysierte dazu die Antworten der Befragten und gab Empfehlungen für die Medienbildung. Interessant dabei: In Luxemburg scheint das Vertrauen in klassische Medien, wie das Tageblatt, beim Faktencheck, höher zu sein als im Ausland. Was Medienerziehung anbelangt, sei bereits in Grund- und weiterführenden Schulen viel getan worden, angedeutet wurde aber auch, dass wohl noch Luft nach oben bestehe. Um junge Menschen für digitale Herausforderungen zu sensibilisieren, startete Bee Secure zum Beispiel auch die Kampagne „Een Af mécht der Honnert“ zu Deepfakes, Desinformation und Künstlicher Intelligenz.
Erstmals wurde im „Bee Secure Radar“ dann auch die Wahrnehmung eben dieser künstlichen Intelligenz (KI) untersucht. Die Ergebnisse zeigen ein ambivalentes Bild: Während viele KI als Chance betrachten, sehen andere auch Risiken – oder eine Mischung aus beidem. Für die eigene Nutzung überwiegt die positive Einschätzung. Beim Einfluss von KI auf die Gesellschaft insgesamt dominiert jedoch eine eher kritische Haltung.
Problem Sextortion
Die Bildschirmzeit bleibt ein Dauerthema. Fast alle Befragten kennen die Anzeige-Funktion, doch vielen fällt es schwer, ihre Nutzung zu begrenzen. Zwei Drittel der Jugendlichen greifen mehrmals pro Stunde zum Smartphone. Nicht nur Eltern und Lehrkräfte sehen das kritisch, auch viele Jugendliche selbst halten ihre Nutzung für übermäßig. Für Eltern und Lehrkräfte bleibt der exzessive Konsum die größte Sorge.
Andere Sorgen sind Desinformation, Datenschutz, Einfluss von Social-Media-Stars, Cybermobbing sowie unangemessene, meistens sexuelle Inhalte. Wie schon im Vorjahr war Erpressung mit intimen Bildern (Sextortion) das am häufigsten thematisierte Problem bei der Bee-Secure-Helpline. Auch Cyberkriminalität, darunter Betrug, Hacking und Phishing, wurde von Jugendlichen oft angesprochen.
Safer Internet Day (SID)
Der Safer Internet Day ist eine weltweite Initiative zur Förderung eines sicheren und verantwortungsvollen Umgangs mit digitalen Technologien. Er wird jedes Jahr im Februar auf Initiative der Europäischen Kommission und gemeinschaftlich mit dem europäischen Netzwerk Insafe/INHOPE veranstaltet. Er vereint rund 150 Länder unter dem Motto „Gemeinsam für ein besseres Internet“.
Ziel ist es, das Bewusstsein für Online-Risiken zu schärfen und digitale Kompetenz zu stärken. Der SID richtet sich an Kinder, Eltern, Lehrkräfte, Politik, Industrie und die Zivilgesellschaft und wird durch zahlreiche Aktionen, Events und Projekte begleitet, um das Internet sicherer und positiver zu gestalten.
Bei Fragen und Problemen: Bee-Secure-Helpline: 8002 1234 oder die stopline.bee-secure.lu, um sexuellen Missbrauch, Rassismus oder Terrorismus zu melden.
De Maart





Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können