Donnerstag23. Oktober 2025

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Jahresrückblick 2024Dezember: Regierungskrisen, Awards Night und ein Jahr Bettelverbot

Jahresrückblick 2024 / Dezember: Regierungskrisen, Awards Night und ein Jahr Bettelverbot
Erneut hat es in Deutschland ein Anschlag auf einen Weihnachtsmark gegeben. Dieses Mal hat es Magdeburg getroffen Foto: AFP/Ralf Hirschberger

In unserem großen Jahresrückblick lassen wir für Sie die wichtigsten Momente 2024 Revue passieren. Diese Ereignisse haben den Dezember 2024 geprägt.

1. Dezember: In Syrien erheben sich die Dschihadistengruppe HTS, der syrische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida, und ihre Verbündeten gegen den Machthaber Baschar al-Assad. Innerhalb weniger Tage besetzen sie wichtige Städte wie Aleppo und die Hauptstadt Damaskus. Al-Assad flieht nach Russland ins Exil. Viele Syrer im In- und Ausland feiern die Revolution. Der neue Regierungschef Mohammed al-Baschir beteuert, die Rechte aller Menschen in Syrien garantieren zu wollen und ruft Flüchtlinge dazu auf, ins Land zurückzukehren. 

 Foto: AFP

1. Dezember: Eskalation beim Swift Hesperingen: Die Spieler entschließen sich, nicht bei einem Spiel anzutreten. Grund sind ausbleibende Gehaltszahlungen. In den nächsten Tagen wird klar: Die Vereinsverantwortlichen des Swift Hesperingen stehen mit dem Rücken zur Wand. Nach dem Spielerstreik wird sich die ITM („Inspection du travail et des mines“) mit den Arbeitsbedingungen beim Fußballverein befassen. Ein Abstieg in die Ehrenpromotion steht im Raum. Auch die Zukunft der 18 Spieler, die auf dem Bogen eingetragen waren, ist ungewiss. 

3. Dezember: Gemeinsam einen eigenen Club besitzen – das hatten Luka Heindrichs, Ben Thommes und Jaakes Hoffmann so eigentlich nicht geplant. 2024 feiert „de Gudde Wëllen“ in der Hauptstadt nun seinen zehnten Geburtstag. Gründer Luka Heindrichs erzählt von Freundschaft, den Highlights der vergangenen Jahre und von dem, was noch kommt.

 Foto: Editpress/Julien Garroy

3. Dezember: Die erste gemeinsame Aktion von OGBL und LCGB im Streit um das Kollektivvertragswesen wird zu einer Machtdemonstration der beiden großen Gewerkschaften. Sie zelebrieren ihre gesellschaftliche Bedeutung, Einheit und Kampfesmut – mit allen Mitteln.

 Foto: Vincent Lescaut/L’essentiel

3. Dezember: Spektakuläre Regierungskrise in Südkorea: Innerhalb weniger Stunden ruft Südkoreas Präsident Yoon wegen eines Haushaltsstreits das Kriegsrecht aus und muss kurz danach einen Rückzieher machen, als das Parlament dagegen stimmt. Yoons Zukunft ist nun ungewiss, er wird wenige Tage später abgesetzt und Ermittlungen gegen ihn laufen. 

 Foto: AFP

4. Dezember: Auch in Frankreich stolpert die Regierung nach wenigen Wochen im Amt: Die Nationalversammlung nimmt den Misstrauensantrag gegen die Regierung Barnier an, der von der Linken eingebracht und vom „Rassemblement National“ einstimmig unterstützt wurde. Die Regierungskrise wurde erwartet, da beide Oppositionslager ihre Positionen in den Vortagen deutlich gemacht haben. Macron-Unterstützer François Bayrou soll Barnier auf den Posten folgen. Doch gleich nach seiner Nominierung droht die Opposition wieder mit einem Misstrauensantrag.

 Foto: AFP

4. Dezember:  Luxemburgs Sportler des Jahres 2024 heißen Tom Habscheid und Patrizia van der Weken. Sie wurden bei der Awards Night des luxemburgischen Sportpresseverbandes in Mondorf geehrt, ebenso wie Arnaud Starck als Trainer des Jahres und das Basketball-Nationalteam der Damen als Mannschaft des Jahres. Deutlicher hätten die Ergebnisse der Wahl kaum ausfallen können.

 Foto: Editpress/Alain Rischard

7. Dezember: Sie ist aus der Asche auferstanden und strahlt nun heller als je zuvor: Die Pariser Kathedrale Notre-Dame wird gut fünf Jahre nach dem verheerenden Brand wiedereröffnet. Zur Wiedereröffnung sind zahlreiche Staatsgäste geladen, auch Großherzog Henri und der künftige US-Präsident Donald Trump. 

 Foto: AFP

8. Dezember: Ein Frachter rammt das Mosel-Schleusentor in Müden (D). Der Unfall wird Konsequenzen haben. Viele davon sind am Tag eins nach dem Zwischenfall noch nicht richtig einzuschätzen. Die Tatsache jedoch, dass die Moselschifffahrt bis voraussichtlich Ende März auf dem Trockenen liegt, beunruhigt viele. Notschleusungen befreien in den kommenden Tagen mehr als 70 Schiffe, die nach dem Unfall blockiert waren. 

11. Dezember: Die Chamber stimmt dem „Entlaaschtungspak“ der Regierung zu. Damit wird unter anderem die Steuertabelle zum 1. Januar noch einmal um 2,5 Indexstufen angepasst.

13. Dezember: Die Schauspielerin Désirée Nosbusch erhält den „Mérite culturel“ der Stadt Esch. Dem Tageblatt verriet die Schauspielerin, was sie mit ihrer Heimatstadt verbindet. 

 Foto: Editpress/Julien Garroy

14. Dezember: Der Landeskongress der Piraten war nach den Turbulenzen der MALT-Affäre mit viel Spannung erwartet worden. Letztendlich lief alles geordnet und ruhig über die Bühne – wenngleich die Spannungen zwischen den beiden Piratenabgeordneten offensichtlich waren. Am Ende gibt sich die Partei neue Statuten und eine andere Parteileitung. 

15. Dezember: Vor einem Jahr trat mit dem sogenannten „Bettelverbot“ eine umstrittene Regelung in Luxemburg-Stadt in Kraft. Die Bilanz der Stadt fällt nach zwölf Monaten positiv aus. Konkrete Zahlen fehlen aber weiterhin. Unser Redakteur Stefan Kunzmann macht den Selbstversuch und bettelt einen Tag lang auf den Straßen von Luxemburg-Stadt. 

 Foto: Editpress/Julien Garroy

16. Dezember: Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Bundestag für vorgezogene Neuwahlen geworben und die Vertrauensfrage gestellt. Sein Ziel, diese zu verlieren, um danach als Kanzlerkandidat erneut für Vertrauen zu werben, geht am Ende auf.

 Foto: AFP

18. Dezember: Der Regierungsrat billigt einen Gesetzentwurf, der weitreichende Folgen für viele Beschäftigte im Einzelhandel haben wird: Die Öffnungszeiten sollen liberalisiert werden. Die Gewerkschaften zeigen sich entsetzt – und planen bereits Gegenmaßnahmen.

19. Dezember: Die „Lëtzebuerger Musekspräisser“ werden bei einer feierlichen Zeremonie in der Philharmonie verliehen. Der Nationale Musikpreis geht an Komponist Camille Kerger für sein „außergewöhnliches Werk und eine außergewöhnliche Karriere im Dienste der luxemburgischen Musikszene“. Trompeter Daniel Migliosi gewinnt den Nachwuchspreis, Francis of DeliriumFrancesco Tristano und Pol Belardi werden jeweils mit dem „Op der Bün“-Preis ausgezeichnet. Lichtgestalterin Nina Schaeffer wird für ihre Leistungen „Hannert der Bün“ geehrt und die Brass-Band Hunneg-Strëpp gewinnt den Preis in der Kategorie „Fräizäitmusek“.

20. Dezember: Es ist ein Schock: Wieder passiert in Deutschland ein Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt. Dieses Mal trifft es Magdeburg. Fünf Menschen sterben, darunter ein neunjähriger Junge. Etwa 200 Menschen werden verletzt, viele darunter schwer. Die kommenden Tage dominiert eine Debatte um die Sicherheit solcher Veranstaltungen.

24. Dezember: Großherzog Henri will im kommenden Jahr in Rente gehen. Am 3. Oktober 2025 soll sein Sohn Guillaume seine Nachfolge antreten. Das kündigt der Monarch bei seiner traditionellen Ansprache an Heiligabend an. Henri zieht in seiner Rede auch Bilanz der mehr als zwei Dekaden, in denen er als Staatsoberhaupt gewirkt hat. 

27. Dezember: Welcher prägende Eindruck wird vom Jahr 2024 bleiben? Nimmt man dazu das „Wort des Jahres“ als Maßstab, wird den Luxemburgern vor allem die Caritas-Affäre um Gedächtnis bleiben. Bei der Umfrage, die vom „Zenter fir d’Lëtzebuerger Sprooch“ (ZLS) und dem Kulturministerium in Zusammenarbeit mit den Medienpartnern Tageblatt, Radio 100,7, RTL und Luxemburger Wort durchgeführt wurde, belegt „Presidententrick“ Platz eins. Knapp dahinter „Caritas-Affär“, gefolgt vom „Heescheverbuet“, „Rietsruck“ und „Grenzkontrollen“.