Zugegeben, es braucht einen geübten Blick und/oder einiges an Erklärungen, um Graf Mansfelds Schloss „La Fontaine“ heute noch zu erkennen. Aber keine Bange, schwierig ist es nicht. Eine geführte Tour zeigt schnell das Ausmaß der Anlage und was davon noch erhalten ist. Über und unter dem Boden.
Das Schloss und seine Gärten gehören mit zu den hervorragendsten Zeugen unserer Vergangenheit. Die Loire-Schlösser lassen grüßen. Seit vielen Jahren bemüht sich die Stadt Luxemburg, das in Clausen gelegene Renaissance-Erbe zu bewahren. Ja, vor Ort wurde und wird an den Überresten der Gebäude und an den Gärten gearbeitet, doch nach wie vor scheint es an einem Gesamtkonzept zu fehlen. Vor allem an einem Konzept, das dem historischen Kontext vollumfänglich Rechnung trägt.
Ein bis zum Schluss durchdachter Plan scheint nach wie vor zu fehlen. Soll der Garten in seiner ursprünglichen Renaissance-Form wieder aufleben oder als später entstandener Wildwuchs weiter bestehen? Sollen die einst prächtigen Fontänen wieder ihrem Zweck zugeführt werden oder sollen sie weiter unter dem Boden des Parks vergraben bleiben? Soll vor allem versucht werden, zumindest äußerlich, große Teile des einstigen Schlosses wieder in ehemaliger Form sichtbar zu machen oder nicht? Fragen über Fragen, auf die eine Konferenz letzte Woche kaum befriedigende Antworten lieferte.
Es geht vor allem um die große Galerie des Schlosses. Ein weitläufiger Raum mit prächtigen Renaissance-Fenstern und einem großen Kamin. Wohl ist der Fassadenverlauf heute ein anderer, aber die einzelnen Fensterrahmen sind alle immer noch zu erkennen. Ein leichtes wäre es, ein historisches Gesamtbild nach außen zu zeigen. Leider gehören, entgegen dem, was man annehmen konnte, nicht alle Gebäude mit Überresten des Mansfeld-Schlosses der Gemeinde. Vor allem der Besitzer eines direkt an der rue de Neudorf gelegenen Hauses wolle offenbar nicht verkaufen.
Am Ende der Konferenz letzte Woche zeigten sich einige Mansfeldianer enttäuscht. Weit entfernt sei man von dem, was einst angedacht wurde, sagten sie. Man kann sie verstehen. Wünschen tut man sich aber jedenfalls, dass sie trotzdem weitermachen, solange sie leben und noch darüber hinaus. Wie sagte einst Peter Ernst, Graf von Mansfeld, ehemals Schlossherr und Statthalter des spanischen Königshauses in Luxemburg im Tageblatt-Interview: „Das Schlimmste, was mir widerfahren könnte, wäre, dass ich wieder mal vergessen werde.“ 5
$äö_:,
De Maart









Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können