Commerzbank mit Milliarden-Gewinn

Commerzbank mit Milliarden-Gewinn
(AFP/Patrik Stollarz)

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Der erste Milliardengewinn seit fünf Jahren, die erste Dividende seit 2007 - Die Commerzbank hat die Kurve gekriegt.

„Ich werde mit sehr gemischten Gefühlen gehen“, sagte der 52-Jährige Commerzbank-Chef Martin Blessing auf seiner letzten Bilanzpressekonferenz am Freitag in Frankfurt. Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller will bis Mitte April einen Nachfolger für Blessing finden, der die Bank acht Jahre lang durch ihre größte Krise geführt hat. „Das Jahr 2015 hat gezeigt, dass unsere Strategie richtig ist und die Umsetzung erfolgreich verläuft“, bilanzierte dieser.

Der Nettogewinn hat sich auf 1,06 Milliarden Euro vervierfacht. „Aber für meinen Nachfolger gibt es noch eine ganze Menge zu tun. Es ist nicht so, dass das Ende der Arbeit angebrochen ist.“ Die Börse bejubelte den fast abgeschlossenen Umbau und die versprochene Dividende von 20 Cent: Die Commerzbank-Aktie schoss am Freitag um 16 Prozent nach oben und zog auch die Titel der Deutschen Bank mit, die ganz am Anfang einer mühsamen Sanierung steht und 2015 einen Rekordverlust von fast sieben Milliarden Euro gemacht hat.

Aktie schoss um 16 Prozent nach oben

Beim deutschen Branchenprimus fällt die Dividende 2015 und 2016 aus. Bei der Commerzbank soll die Ausschüttungsquote in den kommenden Jahren dagegen noch steigen. „Heute haben wir mal dem Markt und der Branche geholfen“, sagte Blessing. Nach seinem Abschied könnte der Commerzbank ein kompletter personeller Neuanfang bevorstehen. Auch Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller signalisierte erstmals die Bereitschaft, vor 2018 abzutreten.

„Ich hänge an der Bank, aber ich klebe nicht an meinem Stuhl“, sagte der 71-Jährige. Forderungen danach waren zuletzt vor allem aus der Politik laut geworden. Die Suche nach einem Nachfolger sei aber schwierig, zahlreiche Kandidaten hätten angesichts des Arbeitsaufwandes abgewinkt. Für Blessings Nachfolge kämen weiterhin interne und externe Kandidaten in Frage, betonte Müller, der die Bank selbst sieben Jahre lang geführt hatte.