Draghi-Aussagen treiben Euro und drücken Aktien

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Spekulationen auf eine straffere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) haben den Euro am Dienstag angeschoben. Er verteuerte sich mehr als einen US-Cent und war mit 1,1304 Dollar zeitweise so teuer wie zuletzt vor etwa zehn Monaten.

Weil dadurch Waren heimischer Firmen auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig werden, büßten Dax und EuroStoxx50 jeweils ein knappes Prozent auf 12.671,02 und 3538,10 Punkte ein. Zudem lastete eine Prognosesenkung von Schaeffler auf der Stimmung der Europa-Anleger. Die Aktien des Autozulieferers brachen um bis zu 13,7 Prozent ein – so viel wie noch nie. Wegen gestiegenen Preisdrucks senkte das Unternehmen sein Ziel für die operative Umsatzrendite.

Mögliche Straffung der Geldpolitik

Ermutigende Konjunktur-Äußerungen von EZB-Chef Mario Draghi wurden am Markt als eine gewachsene Bereitschaft der Europäischen Zentralbank zur Straffung der Geldpolitik gedeutet. Bei einer Notenbank-Konferenz sagte Draghi, alle Zeichen deuteten auf eine festere und breitere Erholung in der Euro-Zone hin. Faktoren, die die Inflation drückten, seien vor allem vorübergehend.

„Das ist ein klares Indiz, dass die EZB bereit ist, ihre geldpolitischen Konjunkturhilfen früher herunterzuschrauben als erwartet“, sagte Marktanalyst Fawad Razaqzada vom Online-Broker Forex.com.

Derzeit pumpt die Notenbank durch Anleihekäufe monatlich 60 Milliarden Euro in die Finanzmärkte. Spekulationen auf eine baldige Drosselung des sogenannten Quantitative Easing (QE) trieb die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf 0,352 von 0,249 Prozent.