Trauerfeier – Erdogan reist verärgert ab

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Erdogan nimmt nun doch nicht an der Trauerfeier für die Boxlegende Muhammad Ali teil. Türkische Medien berichten von schweren Differenzen mit den US-Organisatoren.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich kurzfristig gegen eine Teilnahme an der abschließenden Trauerfeier für Boxlegende Muhammad Ali in Louisville im US-Bundesstaat Kentucky entschieden. Erdogan sei bereits am Donnerstagabend (Ortszeit) nach einer muslimischen Gebetszeremonie wieder Richtung Türkei abgereist, teilte das Präsidialamt in Ankara mit.

Hintergrund waren offenbar schwere Differenzen mit den US-Organisatoren der Feierlichkeiten. Erdogan wollte nach Informationen der Nachrichtenagentur Dogan bei der Trauerfeier ein Stück des mit Koran-Versen verzierten Stoffes aus der großen Moschee in Mekka auf Alis Sarg legen. Der türkische Präsident sei sehr gekränkt, weil ihm dies nicht gestattet worden sei, berichtete die Zeitung „Hürriyet“ am Freitag unter Berufung auf Mitarbeiter Erdogans. Darüber hinaus wollten Erdogan und der sunnitische Geistliche Mehmet Gomez bei der Zeremonie Koran-Verse vortragen, was ihnen laut Dogan ebenfalls nicht erlaubt worden sei.

Auseinandersetzungen

Die Tageszeitung „Hürriyet“ und die Agentur Dogan berichteten, es habe während Erdogans Aufenthalt in Louisville auch Auseinandersetzungen zwischen Leibwächtern Erdogans und Vertretern des US-Geheimdienstes gegeben.

Muhammad Ali wird in der islamischen Welt verehrt, weil er 1964 zum Islam konvertierte und sich Zeit seines Lebens für einen toleranten und friedfertigen Islam einsetzte. Erdogan sagte während seines Aufenthalts in Louisville, der Boxer sei „von Sieg zu Sieg“ geeilt und sei „eine Stimme der Unterdrückten und Opfer“ geworden.