You better walk alone

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FUSSBALL - Liverpool rückt der Meisterschaft einen entscheidenden Schritt näher, nach City stolperte jetzt auch Chelsea.

Mourinho verteilt Komplimente an die Schiedsrichter, Crystal Palace schafft seinen fünften Sieg hintereinander und David Moyes eilt mit Manchester United von einem Negativrekord zum anderen. Hilflos, einfallslos und orientierungslos, es ist wirklich was los bei United.

Und es wird noch einiges mehr los sein, sollte dieser Manager bleiben. Nämlich ein Exodus von ehemals hoffnungsvollen Talenten, die sich unter Moyes nicht weiterentwickelten und die United demnächst los sein wird.

Gut möglich, dass der Tabellenletzte Sunderland nacheinander Manchester City und Chelsea die Meisterschaft verdorben hat. Bei City, das gegen Sunderland nur Unentschieden gespielt hatte, scheint es an der geistigen Müdigkeit der Spieler zu liegen, wie Manager Pellegrini erklärte. Er lässt deswegen die Vereinsbibliothek schließen, damit sich seine Spieler geistig erholen können.

Bei Chelsea, das zuhause gegen Sunderland verlor, geht die Schuldzuweisung an das gesammelte Schiedsrichterkorps Englands und an deren Familien und Nachbarn. Mourinho, der 78 Spiele warten musste, um einmal mit Chelsea zuhause zu verlieren, vermutete eine Verschwörung gegen sein Team und beglückwünschte den Schiedsrichter zu dessen „unglaublicher“ Leistung.

Die Richter der FA-Disziplinarkommission, die bekanntlich ihren Sinn für Humor irgendwann einmal zusammen mit den Mandeln entfernen ließen, werden Mourinho demnächst einladen, einige Vokabeln seiner Aussagen und seinen Satzbau genauer zu erörtern, um dann darüber zu beraten, ob in seinen Kommentaren nachweislich Spuren von Zynismus, Ironie, Schwefel und Kabeljau enthalten waren.

Die Eagles fliegen weiter

Für den Titel „Meistermacher“ kann sich Sunderland wenig kaufen, sollte man trotz sensationeller Siege gegen Top-Teams absteigen. Crystal Palace dagegen hat seinen Adler im Trockenen. Und man würde sich freuen, nach Chelsea auch noch Manchester City und Liverpool ein Bein zu stellen. Muss man aber nicht. Das Team, dessen Chancen auf den Verbleib in der Premier League zu Saisonbeginn geringer eingestuft wurden als diejenigen, UEFA-Boss Platini bei einer klugen Aussage zu erwischen, spielte mit Herz und Begeisterung, vor allem aber mit einer soliden Verteidigung und viel Disziplin und Ordnung im Mittelfeld. Die Eagles gehören zu den Überraschungsteams der Saison. Zu denen gehört auch Manchester United, wenn auch unfreiwillig. Tony Pulis machte bei Palace das Beste aus dem, was er hatte, Moyes gab bei United sein Bestes, guten Fußballspielern den Rest von Selbstvertrauen, Taktikverständnis und Siegeswillen wegzunehmen.

Man glaubt Moyes jedes Wort, wenn er davon redet, wie schlecht Manchester United unter seiner Regie geworden ist. Er spielt auf Zeit, aber ob United dadurch einmal besser wird, ist zu bezweifeln. Klar, ein Alex Ferguson brauchte sogar vier Jahre, um United wieder zu einem Titel – Sieg im FA Cup – zu führen, aber der musste erst einmal in seinem Team die Alkoholiker und Altstars aussortieren, den Jungen Vertrauen und Siegeswillen einflößen und einige Strukturen im Verein ändern, und so etwas dauert bekanntlich Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, wenn man sich die Beispiele Leeds United, Nottingham Forest oder Sheffield Wednesday anschaut.