Ein Sieg, sonst nichts

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(Gerry Schmit)

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Am Donnerstagabend (02.07.15 / 20.45 MEZ) spielt der F91 Düdelingen gegen die irische Mannschaft von UC Dublin AFC in der ersten Qualifikationsrunde der Europa League .

Nachdem der Progrès Niederkorn am Dienstag in der ersten Qualifikationsrunde der Europa League gegen die Shamrock Rovers nur 0:0 spielte, will es der F91 gegen den anderen irischen Gegner besser machen. Alles andere als ein Sieg der Düdelinger gegen den Zweitligisten University College Dublin AFC wäre eine Enttäuschung.

Fairplay-Wertung

Der Gegner am Donnerstag (02.07.15) der Düdelinger qualifizierte sich über die Fairplay-Wertung für die Europa League. Dundalk und die Shamrock Rovers, die beiden ersten der nationalen Rangliste, waren bereits qualifiziert und so rückte University College Dublin nach.

Doch wie ist es möglich, dass die Wahl auf einen Zweitligisten fällt?

Ganz einfach: Zum Zeitpunkt der Bewertung (1. Mai 2014 – 30. Mai 2015) spielte UCD noch in der ersten irischen Liga. Die Iren sind neben den Go Ahead Eagles Deventer aus den Niederlanden (ebenfalls Zweitligist) und West Ham United aus England, eine von drei Mannschaften die sich für die Europa League qualifizierten.

(del)

Die Elf aus der Hauptstadt hat sich sportlich nicht für die Europa League qualifiziert. Erst durch die UEFA-Fairplay-Wertung wurde eine Teilnahme möglich (siehe Kasten). Zurzeit stehen die „Studenten“ in der zweiten irischen Liga auf dem dritten Platz. Die Mannschaft besteht teils aus Spielern, die Sport mit dem Studium kombinieren, und teils aus Profis oder Halbprofis wie Verteidiger Evan McMillan, der bis letzte Saison beim Erstligaklub Sligo Rovers unter Vertrag stand, oder Kapitän Chris Mulhall, der schon für Progrès-Gegner Shamrock Rovers spielte. Das Durchschnittsalter der Truppe von Trainer Colin O’Neill ist mit 20,8 trotzdem extrem niedrig.

Für UCD ist es die dritte Teilnahme am Europapokal. Besonders gut in Erinnerung bleiben die beiden Duelle 1984 im Pokal der Pokalsieger gegen Everton, als die Iren nach einem 0:0 im Hinspiel und einer knappen 0:1-Niederlage im Rückspiel haarscharf an einer Riesensensation vorbei schrammten. Der letzte Auftritt in Europa ist 15 Jahre her. 2000 unterlag man in der ersten Runde des UI-Cups den Bulgaren von Velbazhd Kjustendil.

„Un retour à la maison“

Dafür sorgen, dass die Iren auch diesmal sofort ausscheiden, will Michel Leflochmoan. Der 63-Jährige feiert am Donnerstag (02.07.15) sein offizielles Comeback auf der F91-Trainerbank. „Un retour à la maison“, wie er selbst sagt. Er ist ein Mann, der weiß, wie man im Europapokal besteht. Einmal mit Düdelingen und dreimal mit Déifferdeng 03 zog er in die nächste Runde ein. Unvergessen bleibt der Sommer 2013, als „MLF“ mit den Differdingern bis in die dritte Qualifikationsrunde der Europa League vorstieß und dort nur knapp im Elfmeterschießen Tromsö IL unterlag.

Ein Vorteil

Der Franzose kann am Donnerstag (02.07.15) auf eine zum Teil eingespielte Mannschaft zurückgreifen, da mit Grégory Adler und Sanel Ibrahimovic nur zwei Neuzugänge zur Verfügung stehen. „Das ist ein ganz klarer Vorteil für ein erstes Saisonspiel. Kein Spieler in der Mannschaft ist für mich eine Unbekannte, aber ich lerne sie jetzt nach und nach besser kennen und werde mir meine Meinung für die Zukunft bilden.“ Die Düdelinger müssen am Donnerstag (02.07.15) ohne die Neuzugänge Humbert, Bochet und Dikaba sowie ohne Malget und Benzouien auskommen.

Leflochmoans Ziel ist es, aus der individuell besten Mannschaft Luxemburgs ein Kollektiv zu formen. Diese Mission beginnt am Donnerstag (02.07.15) in Dublin. Dem Zufall wird auf diesem Weg nichts überlassen. Direkt nach der Auslosung am 22. Juni wurde Co-Trainer Ralph Stange in die irische Hauptstadt geschickt, um UCD zu beobachten. „Das ist ein Privileg. Der Gegner konnte uns nicht beobachten. Dublin ist eine Mannschaft, die ein sehr schnelles Konterspiel pflegt und auch eher zum Passspiel als zum Kick and Rush tendiert. Ihr Vorteil ist, dass sie sich im Meisterschaftsbetrieb befinden und wir in der Vorbereitung. Jeder sagt, dass es ein einfacher Gegner ist. Ich bin da eher vorsichtig und warte die beiden Spiele ab. Unser Ziel ist auf jeden Fall die Qualifikation für die zweite Runde. Das wollen wir erreichen, denn ich will den Verein nicht enttäuschen“, erklärte Leflochmoan.

Unterschätzen sollte man die Jungs von der Uni nicht, wie F91-Sekretär Romain Biver vor dem Abflug richtig anmerkte: „Damals hätte Red Bull Salzburg auch gegen uns gewinnen müssen, hat es aber nicht getan …“

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