„Wir freuen uns, wenn es endlich losgeht“

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Vergangene Woche trafen sich Fahrer und Verantwortliche des „Luxembourg Pro Cycling Project“ ins Crans Montana erstmals komplett. Frank Schleck erzählt im Tageblatt-Interview, wie das erste Treffen so ablief.

Ziel der Begegnung war es, sich näher kennen zu lernen, bevor das Jahr 2011 und allem voran die offizielle Vorstellung am 6. Januar in der Coque angegangen wird.

Tageblatt: Wie verlief die Woche in Crans Montana?

Frank Schleck: „Gut, sehr gut, es ging hauptsächlich natürlich darum, sich näher kennen zu lernen. Wir waren alle zusammen, die 25 Fahrer und das ganze Staff, alle, die zukünftig zusammenarbeiten werden.“

„T“: Was habt ihr während der fünf Tage gemacht?

F.S.: „U.a. wurde natürlich über das Programm der einzelnen Fahrer geredet und wie die Saison aussieht. Wir haben uns vorgearbeitet, unsere neue Kleidung anprobiert, das neue Material getestet, wir waren Skifahren, Skilanglauf, es gab Versammlungen mit der medizinischen Abteilung. ‚Et ass alles gecheckt ginn, mir ware ganz enk zesummen.’“

T“: Du selbst und auch Andy, ihr habt ja bei der Kaderzusammensetzung ein Wörtchen mitzureden gehabt. Was war euch bei euren zukünftigen Teamkollegen wichtig?

F.S.: „Klar, dass wir gefragt wurden. Natürlich ging es nicht nur darum, eine Mannschaft für die Tour de France zusammenzustellen. Es ist also kein ‚Team Schleck‘. Uns ging es darum, ein Team mit Allroundern, mit polyvalenten Fahrern zusammenzustellen. ‚Eent, dat gutt bei den Ardenneklassiker a bei de Flandriens ass. Duerfir och esou Coureure wéi den Daniele Bennati oder de Fabian Cancellara.’“

„T“: Wie wichtig sind eure ehemaligen Saxo-Bank-Kollegen?

F.S.: „So viele Fahrer von Saxo Bank haben wir gar nicht. Wir haben jedem die Möglichkeit gegeben, seine Zukunft selbst zu entscheiden. Und wir haben alle Verträge respektiert, wie das Beispiel Laurent Didier zeigt.“

„T“: Kannst du uns dennoch etwas über deine alten Weggefährten bzw. etwas über einige deiner neuen Teamkollegen erzählen?

F.S.: „’De Stuart O’Grady ass zu 100 Prozent e capitaine de route. De Jens (Voigt) ass genau sou wichteg, mir verstinn eis immens gutt. Wéi och de Canci, hien ass e richteg gudde Kolleg ginn.‘ Auch das waren Punkte, die uns wichtig waren, feine und sympathische Jungs um uns zu haben.“

„T“: Als da wären?

F.S.: „Ich denke z.B. an Linus Gerdemann und Fabian Wegmann. Das sind wirklich sehr, sehr gute Jungs. Ich bin bereits als Débutant mit Fabian zusammen gefahren, auch Cyclocross. Oder Bennati, jemand mit einem enorm großen Potenzial, der letzte Saison leider krankheitsbedingt etwas Pech hatte. Bei der Tour de France hat er bereits oft genug sein Potenzial unter Beweis gestellt. Brice Feillu kennen wir natürlich auch aus dem Peloton. Vor zwei Jahren hat er bei der Tour de France bewiesen, dass auch er ein ganz starker Fahrer ist (B. Feillu gewann 2009 die Bergetappe nach Andorra. 2010 wurde seine Mannschaft Vacansoleil nicht zur TdF eingeladen, d. Red.). Da wäre noch Maxime Montfort, der Luxemburg aufgrund seiner Heimat Houffalize sehr gut kennt und oft hier trainiert. Er hat zudem sein erstes großes Rennen in Luxemburg gewonnen. Aber auch die paar Neo-Pros sind wichtig.“

„T“: Die Mischung stimmt also?

F.S.: „Absolut. Vom sportlichen Standpunkt her sind wir auf dem Papier ja bereits die Nummer 1. Aber nicht nur das auf dem Papier zählt, uns geht es darum, eine ‚bande de copains‘ zu sein. Dass wir das sind, haben wir in Crans Montana gemerkt.“

„T“: Wie sollen wir das Team bis zur offiziellen Vorstellung am 6. Januar überhaupt nennen?

F.S.: „’Team Lëtzebuerg‘ find ich nicht schlecht.“

„T“: Wie groß ist die Anspannung, dass es losgeht?

F.S.: „Riesig. Wir freuen uns, wenn es denn endlich losgeht und wir das machen dürfen, was wir am besten können. Also Rennen fahren.“

„T“: Und schnellstmöglich Siege einfahren.

F.S.: „Richtig, da hab ich keine Angst. Die werden schon folgen.“

„T“: Kann man schon etwas über euer Programm und eure Vorbereitung wissen?

F.S.: „Bis zum 6. Januar eigentlich nicht. Aber was sicher ist, ist, dass wir nicht bei der Tour Down Under in Australien starten. Zur Vorbereitung so viel: Warum sollten wir großartig etwas im Vergleich zur Vergangenheit ändern? In dieser Hinsicht gibt es keine großen Geheimnisse. Uns führen keine fünf verschiedenen Wege zu unseren Zielen.“