Radsport: 58 Fahrer streiten um Zeitfahr-Gold

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Benoît Joachim greift heute um 14.08 Uhr als erster Luxemburger ins WM-Geschehen ein. Der Astana-Fahrer hat beim Zeitfahr-Wettbewerb nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen. Am Freitag findet das Espoirs-Straßenrennen mit Ben Gastauer statt. Petz Lahure aus Varese

Benoît Joachim greift heute um 14.08 Uhr als erster Luxemburger ins WM-Geschehen ein. Der Astana-Fahrer hat beim Zeitfahr-Wettbewerb nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen. Am Freitag findet das Espoirs-Straßenrennen mit Ben Gastauer statt.

Petz Lahure aus Varese

Für den Luxemburger Radsportverband wird es heute bei der WM erstmals ernst. Um 14.08 Uhr geht Benoît Joachim an den Start des 43,7 km langen Zeitfahrens der Elite, zu dem 58 Fahrer eingeschrieben sind. Als erster Konkurrent macht sich um 13 Uhr der Kasache Andrey Zeits auf die Strecke, als Letzter steigt der Amerikaner Levi Leipheimer um 14.54 Uhr in den Sattel. Die Entscheidung, wer für ein Jahr das Regenbogentrikot bei Zeitfahr-Wettbewerben tragen darf, fällt also vor 16 Uhr.
Benoît Joachim weilt seit Dienstag in Oberitalien, wo die Luxemburger Mannschaft ihr Quartier im Hotel Gonzaga in Gaggiolo aufgeschlagen hat. In dieser „Albergo“ unweit der Schweizer Grenze logiert auch das norwegische Team, das mit Kim Kirchens Columbia-Teamgefährten Edvald Boasson Hagen ebenfalls einen Fahrer beim „Contre-la-montre“ der Elite eingeschrieben hat.

Joachim, ein Routinier

Nur zehn Konkurrenten im 58-köpfigen Teilnehmerfeld sind älter als Benoît Joachim, der am kommenden 14. Januar seinen 33. Geburtstag feiern wird. Für den Fahrer des Astana-Teams ist es nicht die erste Teilnahme an einer Zeitfahr-Weltmeisterschaft. So vertrat er die Luxemburger Farben u.a. bei den Titelkämpfen in Bardolino (2004) und Hamilton (2005). Auch bei den Olympischen Spielen in Athen (2004) war Joachim neben dem Straßenrennen am Start des Zeitfahrens.
Weil Fabian Cancellara, der Sieger der Titelkämpfe von Salzburg (2006) und Stuttgart (2007), wegen Übermüdung und fehlender Motivation auf einen Start verzichtet, geht das Regenbogentrikot heute Nachmittag auf andere Schultern über. Im Starterfeld sind zwei frühere Sieger, nämlich der Australier Michael Rogers (2003, 2004, 2005) und der Ukrainer Sergej Gontschar (2000).
Die großen Favoriten auf dem mittelschweren Rundkurs um den Lago di Varese aber dürften der überraschende Zweite von Peking, Gustav Larsson (Schweden), und der amerikanische Bronzemedaillengewinner Levi Leipheimer sein. Sie tragen die Startnummern 2 (Larsson) und 1 (Leipheimer), sind also als letzte Fahrer im Wettbewerb. Gestartet wird in Abständen von zwei Minuten.

Komplikationen

Nationaltrainer Bernhard Baldinger zeigte sich mit der gestrigen Trainingseinheit von Benoît Joachim recht zufrieden. „Rund um den See hinterließ der Fahrer einen sehr guten Eindruck“, meinte Baldinger. „Im Schlussteil in Varese aber war es schwer, die richtige Ausschilderung zu finden. Die Strecke des Damenwettbewerbs kreuzte sich nämlich mit derjenigen der Männer.“
Zufrieden war man im Luxemburger Lager, als am Abend FSCL-Generalsekretär Ed Buchette wohlbehalten mit Steve Fogen und Vincenzo Centrone in Gaggiolo eintraf. Die drei waren am Morgen wegen Nebels aufgehalten worden. Das Flugzeug nach Mailand musste in Saarbrücken landen. Vor Ort sind auch FSCL-Präsident Jean Regenwetter, der Vorsitzende der Technischen Kommission, Nic Clesen, Espoirs-Fahrer Ben Gastauer und die beiden Vertreterinnen im Damenrennen, Nathalie Lamborelle und Christine Majerus. Heute soll ein weiterer Teil der Delegation eintreffen, während Andy und Frank Schleck sich morgen auf die Reise machen. Auf ihnen ruhen am Sonntag die Hoffnungen Luxemburgs beim Eliterennen der Männer.