Europa League: Fola Esch zeigt sich trotz Ausfällen hoffnungsvoll

Europa League: Fola Esch zeigt sich trotz Ausfällen hoffnungsvoll
Archivbild: Gerry Schmit

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Fola musste in den vergangenen Wochen einige personelle Rückschläge verkraften. Trainer Jeff Strasser schickt gegen den georgischen Vertreter Tschichura Satschchere eine Mannschaft auf das Feld, die vor allem durch ihren Zusammenhalt überzeugen und die Ausfälle verkraften muss, um in diesen Duellen zu bestehen.

Fola muss in dieser Saison finanziell etwas kürzertreten und musste sich deshalb in den vergangenen Wochen von einigen Eckpfeilern trennen. Tom Laterza (Niederkorn), Ryan Klapp, Mehdi Kirch (beide F91) und Torjäger Samir Hadji (Virton/B) haben eine große Lücke hinterlassen. Die Escher kamen jedoch in der Vorbereitung sofort gut in Tritt. Dieser wurde jedoch innerhalb von wenigen Tagen abrupt gebremst. Rodrigue Dikaba (Meniskus) und Stefano Bensi (Ellenbogen) mussten nach den Testspielen gegen Jeunesse (2:0) und gegen Waldhof Mannheim (0:4) ins Krankenhaus gebracht werden.

Die beiden Führungsspieler müssen operiert werden und stehen der Mannschaft in den kommenden Monaten nicht zur Verfügung. „In erster Linie sind solche Verletzungen ein Schock für die einzelnen Spieler. Es kommt keinem zugute, wenn wichtige Spieler den Verein verlassen oder ausfallen. Aber wir blicken in die Zukunft. Es bringt nichts, über die Vergangenheit nachzudenken“, sagt Trainer Jeff Strasser.

Ein Leben ohne Torschütze 

Nichtsdestotrotz kann der ehemalige Bundesliga-Spieler auf einige gestandene Leistungsträger zurückgreifen. In der Abwehr stehen Billy Bernard, Julien Klein und Cédric Sacras noch immer zur Verfügung, im Mittelfeld kann Strasser auf Dejvid Sinani, Corentin Koçur und Veldin Muharemovic bauen und im Angriff kann die Schnelligkeit von Ken Corral und Moussa Seydi in die Waagschale geworfen werden. Vor allem der Senegalese muss in den kommenden Monaten mehr Verantwortung tragen. In der Rückrunde der vergangenen Saison deutete Seydi bereits an, dass er zu einer wahren Stütze werden kann. In den letzten elf Meisterschaftsspielen erzielte der 22-Jährige neun Tore.

Neu im Kader sind Mittelstürmer Gauthier Caron (D03) und Rechtsverteidiger Sylvio Ouassiero (Saint-Maur/F), die beide heute zu ihrem ersten Einsatz in ihren neuen Farben kommen könnten. In den Testspielen sah man bereits, dass sich Fola auf ein Leben ohne Toptorschütze Samir Hadji vorbereitet hatte.

Erfolgreich auch ohne Stars 

Das Kurzpassspiel kam bei den Eschern deutlich mehr zum Tragen als in der Vergangenheit. „Auch vergangene Saison haben wir nicht ausschließlich mit langen Bällen auf Hadji gespielt. Er fällt jetzt als Fixpunkt aus, aber Gauthier Caron kann diese Rolle auch übernehmen. Unsere Grundphilosophie wurde beibehalten,doch es gibt neue Einflüsse, durch die wir uns weniger berechenbar machen wollen. Wir müssen in der Lage sein, uns jeden Tag neu zu definieren“, sagt Strasser, der mit der Vorbereitung seiner Mannschaft zufrieden war.

Der Dämpfer gegen Waldhof Mannheim kam am letzten Wochenende für den 44-Jährigen zum richtigen Zeitpunkt: „Auch wenn das Spiel durch die Verletzung von Stefano Bensi beeinflusst wurde, ist es immer gut, wenn man sieht, dass nicht alles von alleine geht. Die Fehler wurden analysiert und konnten noch rechtzeitig korrigiert werden“, sagt Strasser.

Starker Gegner, der dennoch besiegt werden kann 

Gegner Tschichura Satschchere steht derzeit voll im Saft und befindet sich nach 21 Spieltagen auf dem sechsten Platz der georgischen Liga. Die Mannschaft setzt sich fast ausschließlich aus einheimischen Spielern zusammen. Nur der bosnische Torwart Dino Hamzic ist Legionär. Der 31-Jährige war vor ein paar Jahren Teamkollege von Fola-Mittelfeldspieler Muharemovic bei Olimpik Sarajevo. In der vergangenen Saison qualifizierte sich die Mannschaft von Trainer Samson Pruidze als Viertplatzierter für die Europa League.

Strasser hat die letzten fünf Meisterschaftspartien des Gegners komplett analysiert und weiß, was auf seine Mannschaft zukommt: „Sie haben körperlich starke Verteidiger und vorne schnelle und technische Spieler. Sie bauen oft auf ein Umschaltspiel und haben selten mehr Ballbesitz als der Gegner.“

Der Fola-Trainer schätzt den Gegner stärker ein als den FC Prishtina (KOS) oder Milsami Orhei (MLD). Gegner, die die Fola in den vergangenen zwei Jahren in der ersten Runde der Europa League knapp besiegen konnte.