Steuererleichterungen erreichen Arbeitnehmer

Steuererleichterungen erreichen Arbeitnehmer
Männer arbeiten auf einem Gerüst in Washington vor der Basilika der Unbefleckten EmpfängnisFoto: dpa

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Die amerikanische Steuerreform beginnt zu wirken. Die ersten Arbeitnehmer haben mehr Geld in der Tasche. Das wirkt sich auch auf die Umfragen aus: Der Vorsprung der Demokraten schmilzt, die Republikaner können vor den Wahlen im November Hoffnung schöpfen.

Von unserem Korrespondenten John Dyer

Die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump zahlt sich für amerikanische Arbeiter aus. Das Tax Policy Center, eine überparteiliche Denkfabrik in der Hauptstadt Washington, hat kürzlich festgestellt, dass Familien aus der Mittelschicht in diesem Jahr aufgrund der Ende 2017 beschlossenen Reformen im Durchschnitt eine Steuersenkung von 930 Dollar (746 Euro) erhalten würden.

Arbeitnehmer haben mehr Geld

Das ist zwar nur eine Zunahme des Einkommens um 1,6 Prozent. „Ich habe immer wieder gehört, dass die Mittelklasse Krümel bekommt“, sagte Wayne Love aus Florida, der in der Gesundheitsbranche arbeitet, gegenüber der Associated Press. „Aber ich nehme sie.“ Er erhält nach eigenen Angaben durch die Reform zusätzliche 200 Dollar pro Gehaltscheck.

Der Telekommunikationsriese AT&T, die Kaffeekette Starbucks, die Finanzholdinggesellschaft U.S. Bankcorp, der Elektronikhändler Best Buy und andere haben den Mitarbeitern auch Boni gegeben. Multinationale Unternehmen wie Apple, Facebook und Microsoft haben ebenfalls angekündigt, dass sie Milliarden von Dollar von Übersee-Konten in die USA zurückführen würden. Der Großteil davon wird wahrscheinlich an die Aktionäre gehen. Aber die Unternehmen planen auch neue Einrichtungen und Neueinstellungen.

Trump lobt sich selbst

Durch die mit republikanischen Stimmen verabschiedete Steuerreform wird die Unternehmenssteuer von 35 auf 21 Prozent gesenkt. Zudem werden die Steuergesetze für gewöhnliche Steuerzahler vereinfacht. Kritiker sagten jedoch, dass die Veränderungen den Wohlhabenden weitaus mehr zugutekämen als den Haushalten der Mittelschicht. Zumal die Änderungen für Einzelpersonen in zehn Jahren wieder verfallen.

Trump klopft sich für die gute Wirtschaftsentwicklung selbst auf die Schultern. „Seitdem wir die Steuersenkungen beschlossen haben, haben ungefähr drei Millionen Arbeiter bereits Steuersenkungsboni erhalten – viele von ihnen Tausende und Abertausende von Dollar pro Arbeiter“, sagte er während seiner Rede zur Lage der Nation. „Und es wird von Monat zu Monat, von Woche zu Woche mehr.“

Die Umfragezahlen der Republikaner spiegeln den Optimismus von Trump wider. Die Steuerreform war laut Umfrageerbnissen nicht besonders beliebt. Aber jetzt ändern viele Wähler scheinbar ihre Meinung.

Republikaner holen auf

Traditionell verlieren die an der Macht befindlichen Parteien Sitze bei den sogenannten Halbzeitwahlen, die nach dem Amtsantritt eines neuen Präsidenten stattfinden. Die Republikaner kontrollieren aktuell das Weiße Haus und beide Kammern des Kongresses. Aber laut einer aktuellen Umfrage der Monmouth-Universität liegen die Demokraten nur noch mit 47 Prozent zu 45 Prozent vor den Republikanern, ein Rückgang um 13 Prozent im Vergleich zum vergangenen November. Auch wenn RealClearPolitics die Demokraten noch mit 7 Prozent in Führung sieht, stellt Rasmussen deutlich verbesserte Zustimmungswerte für Trump fest.

Die Kongresswahlen im November sind jedoch noch weit entfernt. Und die Republikaner leisten sich auch Fehltritte. Am Samstag zitierte Paul Ryan, republikanischer Sprecher des Repräsentantenhauses, bei Twitter einen Medienbericht, laut dem ein Schulsekretär aus Pennsylvania durch die Steuerreformen zusätzliche 1,50 Dollar pro Woche verdienen würde. Ryan löschte den Tweet, nachdem ihn Nutzer mit höhnischen Kommentaren kritisierten.

„Paul Ryan löschte seinen peinlichen Tweet eines unverhohlenen Eingeständnisses, weil er und die Republikaner nicht wollen, dass Sie die Wahrheit wissen“, hieß es von Nancy Pelosi, der demokratischen Minderheitsführerin im Repräsentantenhaus. Demnach sei die Steuerreform ein Geschenk an die amerikanischen Unternehmen.

 

 

 

Peter Mutschke
5. Februar 2018 - 21.00

Darauf hat Trump gesetzt.Wenig Steuern wenig Staat.Schickt Eure Kinder auf hochwertige private Schulen.Der arme Rest kann sehen wo er bleibt.(ca 2 Millionen junge schwarze in Gefängnissen) Das wird gerne übersehen.