Landesverband: Eine Gewerkschaft stellt sich neu auf

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Der 66. Kongress des FNCTTFEL-Landesverbandes trug zwar die Bezeichnung „ordentlich“, hatte aber in mehr als einer Hinsicht einen außerordentlichen Charakter. Dies wurde zum Beispiel dadurch ersichtlich, dass er um ein gutes Jahr vorgezogen wurde, dass weder der scheidende Präsident noch sein Generalsekretär anwesend waren und keine Politprominenz geladen war.

Drei Ehrenpräsidenten und ein – noch wenig öffentlich bekannter – neuer Präsident prägten die Veranstaltung, die am Samstag über die Bühne des Bonneweger „Casino syndical“ ging. Nico Wennmacher, Ehrenpräsident, Präsident des Sektors Pensionierte und somit auch eines von zehn Mitgliedern der neuen Verbandsleitung, eröffnete den Kongress im Auftrag und im Namen des Verbandsrates, verteidigte unter anderem den Antrag zur engeren Zusammenarbeit mit dem OGBL und stellte die Statutenänderungen vor. Ein weiterer Ehrenpräsident, Guy Greivelding präsidierte den Kongress und Josy Konz sprach kurz einige Probleme des Verbandes an. Die Berichte wurden ebenso wie die Resolution, auf deren Basis die neugewählte Mannschaft künftig arbeiten wird, ohne große Diskussionen angenommen.

„Solidarität und soziale Mobilisierung“, „Verteilungsgerechtigkeit“, „Recht auf Arbeit und eine bezahlbare Wohnung“, „Für eine Absicherung der öffentlichen Sozialversicherungssysteme und für Leistungsverbesserungen“, „Für eine nachhaltige Befriedung der heutigen und zukünftiger Mobilitätsbedürfnisse“ sind die einzelnen Kapitel überschrieben, deren Inhalt sicherlich in nächster Zeit von der neugewählten Verbandsleitung um Georges Merenz (der mit 74,25 Prozent der Stimmen gewählt wurde) aktiv verbreitet werden wird. Generalsekretär wurde Laurent Bour, Vizepräsident Alain Sertic, Generalkassiererin Gaby Birtz. Weitere Mitglieder sind Georges Melchers, Alphonse Classen, Armand Loesch, Claude Wanderscheid, Carlo Thissen und Nico Wennmacher. Der Kongress nahm auch eine Reihe von Statutenänderungen an, die den aktuellen Gegebenheiten Rechnung tragen.


Wer ist Georges Merenz?

Georges Merenz, Eisenbahner mit privater Vorliebe für Harley-Davidson, zuletzt als Sicherheitsbeauftragter bei der CFL tätig, will den Verband im Team führen.
Die Frage, ob er sich vor einem halben Jahr vorgestellt habe, den Landesverband anzuführen, antwortete er spontan mit „Nein“. Als aktuelle Prioritäten nennt er das Zusammenfinden der neuen Mannschaft, eine Mitgliederoffensive und Gespräche auf allen Ebenen sowie der gewerkschaftliche Einsatz für eine „Reform der Reform der ‚Fonction publique'“, für die Rechte der Lehrbeauftragten im Unterrichtswesen, für eine objektive Lösung der Probleme beim Transportsyndikat TICE und die Durchsetzung sozialer Rechte beim neuen Transportunternehmen LuxTram. Letzteres würde besser den CFL angliedert sein, findet er (übrigens auch eine Forderung der Kongressresolution). Schiene gehöre bei Schiene …


„Mögliche Fusion“ mit OGBL

„Für die Intensivierung der gewerkschaftlichen Zusammenarbeit“ war ein Antrag der Resolutionskommission überschrieben, der schlussendlich auch vom Kongress mit großer Mehrheit angenommen wurde. In dem Schreiben wird erklärt, weshalb die Zusammenarbeit von Gewerkschaften angesichts der in Europa und in Luxemburg wachsenden sozialen Unterschiede notwendig sei. Der Kooperationsvertrag, den der FNCTTFEL-Landesverband mit dem OGBL vor einigen Jahren geschlossen hat, habe sich bewährt.

Hierdurch habe zum Beispiel ein Kollektivvertrag bei CFL Cargo abgeschlossen werden können (die nationale Repräsentativität des OGBL erlaubt dem Landesverband die Teilnahme an Verhandlungen, von denen die Gewerkschaft sonst ausgeschlossen wäre). Die Zusammenarbeit mit dem OGBL, so heißt es weiter, solle im Interesse der Mitglieder gefestigt und ausgebaut werden. Der Kongress beauftragt die Verbandsleitung und den Verbandsrat, Gespräche mit dem OGBL zwecks intensiverer Zusammenarbeit zu führen.

Und weiter: „Sollte diese Zusammenarbeit in eine mögliche Fusion münden, muss darauf geachtet werden, die Identität des Landesverbandes und seiner Sektoren zu wahren.“ Nico Wennmacher verteidigte den Antrag in einer längeren Intervention. Ein Gegenantrag einiger Delegierter, angeführt vom neuen Vizepräsident Sertic, der sich gegen eine Fusion richtete, wurde übrigens vom Kongress verworfen.

Querulant
16. Oktober 2017 - 19.35

Di Gewerkschaft do huet scho lang ken Image bei de Leit. Mat esou enger Equipe wou nemen 2-3 nei Gesichter dra sin ass net glaubwürdeg. Dat get sou virun wei virdrun. Hir capabel jong Leit hu se „verbrannt“.

jang_eli
16. Oktober 2017 - 9.07

Zügig die Fusion mit dem OGBL vollziehen, damit wieder Ruhe einkehrt und neue Mitglieder gewonnen werden. Nur geeint sind wir stark, Kollegen und Kolleginnen !